Es gibt viele Bürger, die sich seit Wochen und Monaten über unangemessene Behandlungsweise durch Mitarbeiter der städtischen Verwaltung ärgern. Und was machen diese Bürger? Sie ballen ihre Fäuste – allerdings nur in den Hosentaschen. Aber es gibt auch andere Ahrensburger, die sich wehren. Einer von ihnen ist Sebastian Habel. Und der schrieb heute eine E-Mail an Szene Ahrensburg mit einer weiteren E-Mail, die der Bürger an den Bürgermeister gerichtet hat. Hier gebe ich die beiden E-Mails zur Kenntnis für alle Mitbürger:
Sehr geehrter Herr Dzubilla, Sie setzen sich ja mit Ihrem Blog kritisch mit den Geschehnissen in der Stadt Ahrensburg auseinander, was ich sehr begrüße. Ich habe mich nun gezwungen gefühlt, die nachfolgende Mail an unseren Bürgermeister zu schreiben, weil ich den Umgang der Stadtverwaltung und deren Abschottung einfach nicht mehr ertragen kann.
Dieses Thema ist allerdings nicht neu in unserer schönen Stadt. Es erweckt auf den “einfachen Bürger” der Stadt den Eindruck, dass im Rathaus Folgen von der Muppet Show in einer Art Never Ending Story unaufhörlich weiter gedreht werden. Wer nun die Rolle von Kermit und Miss Piggy einnimmt, überlasse ich jedem seiner eigenen Phantasie. Vielleicht ist dies ja noch einmal ein Thema für Ihren Blog.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und schöne Grüße –
Sebastian Habel
Und nun das Schreiben des Bürgers Sebastian Habel an den Meister der Bürger, nämlich Michael Sarach, der noch bis zum 30. April 2022 als Leiter der Verwaltung von Ahrensburg arbeitet bezahlt wird:
Sehr geehrter Herr Sarach,
ich, als Bürger der Stadt Ahrensburg, möchte Ihnen gegenüber einmal meinen Unmut über die Berufseinstellung Ihrer Angestellten in der Stadtverwaltung äußern.
Mein Personalausweis läuft in ein paar Monaten ab und ich wollte gern einen Termin für einen neuen Personalausweis vereinbaren, weil ich doch gern im Sommerurlaub in das europäische Ausland fahren möchte. Hierzu rief ich im Rathaus an und wollte mich über die Terminvergabe erkundigen. Dabei wurde ich bereits schon als erstes belächelt. (“Termine gibt es keine”) Mir wurde mitgeteilt, dass ich einen Onlinetermin buchen müsse.
Nachdem ich den Link auf Ihrer Website gefunden und aktiviert hatte, entgegnete ich der Dame am Telefon, dass ja bereits alle Termine bis Anfang Mai 2022 ausgebucht sind.
Daraufhin wurde mir die Möglichkeit eröffnet, dass ich doch gegen 24:00 Uhr eines jeden Tages mal auf die Terminvergabe schauen möchte, weil sich dann das System aktualisiert.
Daraufhin entgegnete ich der Dame, dass ich zu diesem Zeitpunkt jeweils schon im Bett sei, weil ich ja morgens um 6 Uhr wieder aufstehen und zur Arbeit müsse.
Dann wurde ich ein zweites Mal belächelt und man könne mir dann auch nicht mehr weiter helfen.
Sie können sich nun sicher gut vorstellen, wie gut ich im Anschluss an dieses Gespräch gelaunt gewesen bin.
Ich frage Sie nun in Ihrer Funktion als Bürgermeister:
Viele der pandemischen Maßnahmen werden in Deutschland gelockert. Warum verschanzt sich Ihr Bürgerbüro weiterhin gegen direkte Besuche innerhalb von Sprechzeiten der Bürger Ihrer Stadt Ahrensburg? Sind Ihre Mitarbeiter in der Verwaltung Risikopatienten, dass sie eine derartige Abschottung benötigen Warum verschließt sich die Stadtverwaltung weiterhin und versteckt sich hinter dem Mantel der Pandemie? Fehlt Ihnen Personal?
Gerade die Stadtverwaltung sollte als positives Beispiel gegenüber seinen Bürgern eine Vorreiterstellung einnehmen und sich endlich dem Servicegedanken verschreiben.
Ich bitte Sie nun um eine Rückmeldung, ob ich tatsächlich meine Nachtruhe jeweils um 24 Uhr unterbrechen muss, um einen Termin bei Ihnen im Fort Knox der Personalausweisstelle zu ergattern oder Sie mir einen bürgerfreundlicheren Weg in das Rathaus ebnen können.
In Erwartung einer Rückmeldung verbleibe ich
mit schönen Grüßen
Ihr Bürger Sebastian Habel
PS: Ich habe am 06.03.2020 und erinnerungstechnisch am 25.08.2020 um einen Termin zur Bauakteneinsicht gebeten, der bislang unbeantwortet bzw. unbestätigt ist. Den Jahrestag haben wir hierzu bereits “gefeiert”.
dazu fällt mir nur ein altes Sprichwort ein: “so wie der Herr, so das Geschirr”.
Nach 12 Jahren Amtszeit von Herrn Sarach fällt mir auch nach längerem Nachdenken nichts ein, was er für die Stadt geleistet hat.
Großes Vertrauen habe ich allerdings auch nicht, dass Herr Boege sich ernsthaft für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ahrensburg engagiert, aber immerhin besteht die Chance. Die will ich ihm auch zubilligen.
Es ist wirklich ungeheuerlich, wie ein Großteil der Verwaltung (einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherlich ausgenommen) dieses Virus benutzt haben, um sich vor dem zu drücken, wofür sie da sind.
Die (städtischen) Mitarbeiterinnen in den Kitas und Schulen, die sich nur in äußersten Einzelfällen ins “Home-Office verkriechen konnten, zolle ich Respekt und Anerkennung für ihr Standing.
Statt dass ihre Arbeit endlich angemessen bezahlt wird, und die Arbeitsbedingungen sich bessern, werden sie nun einer weiteren Belastung ausgesetzt, die Aufnahme von Kindern, die aus der Ukraine hier Zuflucht suchen.
Unser Sohn versucht seit nunmehr fast 1 1/2 Jahren vergeblich, einen Termin für die Verlängerung seines Ausweises zu erhalten. Das Rathaus verweist auf seinen gültigen Reisepass – prima, da kann man sich ja weiter im Rathaus einschliessen und von einem Wachdienst verteidigen lassen. Scheinbar arbeiten im Rathaus ausschließlich hochvulnerable Risikogruppen, denen jeglicher Kundenverkehr nicht zuzumuten ist. Während jedes kleine Geschäft ein Hygienekonzept zum (doppeldeutigen) Überleben benötigt, braucht das Rathaus dies nicht – es wird ja weiter vom Bürger bezahlt…
Auch der Versuch meiner Frau, im Rathaus ratsuchend anzurufen und Sachspenden für die Ukraineflüchtlinge anzubieten, war von wenig Erfolg gekrönt: Erst geht niemand ans Telefon, bis das Besetztzeichen kommt, dann verbindet die Dame so schnell ins Sozialamt, dass man zur 2. Frage garnicht kommt, und im Sozialamt geht 13 Minuten niemand ans Telefon, bis man aus der Leitung fliegt…
Wenn es nicht bitterernst und traurig wäre, könnte man fast Lachen….