Das muss man sich als Einwohner und Besucher der Stadt Ahrensburg mal vor Augen führen: Die Verwaltung strampelt beim Thema Parkplätze und hat schon wieder eine Untersuchung auf Kosten der Bürger in Auftrag gegeben. Und das sogar bei derselben Firma, die vorher bereits Unfug geliefert und für viel Geld verkauft hat. Und Reporter Harald Klix, der sich zum Pressesprecher der Verwaltung macht, überschreibt seine Meldung heute im 3. Buch Abendblatt: „Gutachten: Ahrensburg hat genug Parkplätze“. Diese Meldung soll sich natürlich gegen den bevorstehenden Bürgerbescheid richten, um die Bürger zu verunsichern.
Dass es sich in Wahrheit gar nicht um ein “Gutachten” handelt sondern wieder mal ein Schlechtachten ist, erklärt der Stadtverordnete und Fraktionschef der FDP, nämlich Thomas Bellizzi (FDP). Das Abendblatt schreibt:
Um es noch einmal deutlich festzuhalten: Der Bürgerentscheid beinhaltet überhaupt keine Erweiterung von Parkplätzen. Sondern es geht einzig und allein darum, dass nicht weitere Autoparkplätze abgebaut werden, ohne dass vergleichbarer Ersatz geschaffen wird.
Warum wollen Stadtverwaltung und gewisse Politiker die Innenstadt von Ahrensburg ausbluten lassen? Wer Augen hat, um zu sehen, und Ohren, um zu hören, der sieht und hört:
Die Lobbyarbeit für das neue Fachmarktzentrum am Beimoorweg läuft auf vollen Touren. Hier sind sich Stadtverwaltung und Politik einig wie selten. Selbst wenn es sich um Verstöße gegen das beschlossene Einzelhandelskonzept handelt, erklärt man heute: „Was kümmern uns unsere Beschlüsse von gestern!?“
Während in der Innenstadt um jeden PKW-Stellplatz gefeilscht wird, entstehen vor Famila Hunderte neue PKW-Stellplätze. Und obwohl das Auto mit Verbrennungsmotor ein Auslaufmodell sein soll, genehmigt die Stadt Ahrensburg im Jahr 2022 eine neue Benzin-Tankstelle bei Famila, weil deren Kunden offensichtlich nicht mit einem E-Lastenrad kommen. Mehr Scheinheiligkeit geht nicht.
Es ist zu befürchten, dass sich im Ergebnis das Handelszentrum aus der lebendigen, gewachsenen Innenstadt ins Gewerbegebiet verlagern wird. Leider verliert Ahrensburg damit dann unwiederbringlich einen großen Teil seiner Identität und Attraktivität.
Und somit stellt sich der Blogger immer wieder die Frage: Machen Stadtverordnete und Stadtverwaltung die Lobbyarbeit für Famila & Co. eigentlich gratis? Oder bekommen die Damen und Herren dort womöglich einen speziellen Rabatt auf ihre Personaleinkäufe persönlichen Einkäufe und beim Tanken eine Wagenwäsche für ihren Benziner kostenlos…?
Postskriptum: Neuerdings wirbt Famila im Abendblatt auffällig mit ganzseitigen Anzeigen.