Was die Ahrensbürger mit den Schildbürgern verbündet: In Schilda baute man ein dreieckiges Rathaus und vergaß dabei, Fenster in das Haus zu bauen, weshalb man das Sonnenlicht in Säcken in das städtische Gebäude hintragen wollte. Und die Ahrensbürger? Die Ahrensbürger ließen nicht nur ihr Rathaus unter Denkmalschutz stellen, sondern auch der Leiter des Bauamtes steht unter Denkmalschutz – was allerdings eine Folge des Beamtenrechts ist.
Und nun eine Geschichte aus Ahrensburg, dem Schilda des Nordens, wo man dem Parkhotel im Jahre 2015 für 600.000 Euro ein marodes Gebäude abgekauft hat, nämlich den Alten Speicher am Marstall. Und die Ahrensbürger beschlossen im Jahre 2021 – also sechs Jahre später – dass sie die Ruine im Jahre 2026 – also weitere fünf Jahr später – sanieren wollen. Begründung für die 11 (elf) Jahre dazwischen: Die Mitarbeiter im Bauamt der Stadt haben wichtigere Aufträge zu erledigen. Wie zum Beispiel ein Dusch- und Umkleidehaus für rund 2,3 Millionen Euro zu bauen, das flüssiger ist als Wasser, nämlich überflüssig, weil man stattdessen die maroden Sanitäranlagen im Bruno-Bröker-Haus schon längst hätte sanieren können.
Mehr noch: Die Ahrensbürger wissen auch sechs Jahre nach dem Kauf des Alten Speichers immer noch nicht, was sie damit überhaupt machen sollen. Die Sanierung hat also keine Eile.
Zu diesem Thema habe ich auf Szene Ahrensburg schon zahlreiche Beiträge geschrieben, die sich lesen wie Kapitel aus dem klassischen Buch über die Schildbürger. Und ich bleibe bis heute bei meiner Idee, die man schon längst hätte realisieren können:
Der Alte Speicher ist die ideale Stätte für ein Alfred-Rust-Museum. Das würde die weltweite Geltung der Ahrensburger Kultur noch erhöhen und viele Besucher in die Schlossstadt bringen. Aber auf so eine fernliegende Idee muss erst mal jemand kommen…!
gemach, gemach mit der Eile.
Das Problem “Sanierung” löst sich von alleine, da der Speicher in naher Zukunft von der Bausubstanz her nicht mehr sanierungsfähig ist. Es folgt der Abriss und dann auf der Fläche ein weiterer urbaner Park mit Tiefgarage für das Parkhotel.