Vorab: Die Stadt Ahrensburg wollte unter dem Stormarnplatz eine Tiefgarage bauen. Ein utopischer Gedanke, denn auf dem Betondeckel dieser Tiefgarage sollte auch noch ein urbaner Stadtpark entstehen, was Bauamtsleiter Peter Kania verglichen hat mit einer Tiefgarage unter der Dünenlandschaft in Ostende. Nachdem dann auch der letzte Stadtverordnete diesen Unfug erkannt hatte, wurde der Plan der Architekten in den Reißwolf geschoben und die Kosten der Planung aufs Konto der Stadt verbucht als Verlust. Und der Bürger fragt sich: Wo werden die geplanten Parkplätze denn nun gebaut…?
Ein Ahrensburger Kaufmann, nämlich Matthias Timm (Kaufhaus Nessler) hatte der Stadt angeboten, dass er ein städtisches Grundstück am Stormarnplatz kauft, um dort ein attraktives Parkhaus für alle zu bauen. Hier hätte die Stadt also null Ausgaben, sondern auch noch Einnahmen erzielt beim Verkauf des Grundstücks. Aber dieses Angebot wurde von Familie Levenhagen und WAB zunächst mal abgelehnt mit der Begründung: „Wir wollen stattdessen eine Tiefgarage unter dem Stormarnplatz bauen mit einem urbanen Stadtpark auf dem Betondeckel!“ – siehe oben!
Und nun zum eigentlichen Thema, wozu ich im 3. Buch Abendblatt erfahren habe, dass in Ahrensburg eine neue Parkpalette gebaut wird: Auf fünf Etagen entstehen dort 160 Stellplätze. Kosten: rund 2.4 Millionen Euro. Steuergeld, das der Kreis spendiert. Und eine Parkgebühr gibt es dort nicht!
Das Dumme für die Besucher der Innenstadt: Die Parkpalette ist nur für die Schüler der Beruflichen Schule vorgesehen und befindet sich in der Herrmann-Löns-Straße.
Als ich dermaleinst die Berufsschule in der Hamburger Wendenstraße besucht habe, da bin ich von Schmalenbeck mit der U-Bahn gefahren. Und von allen Berufschülern sind null mit dem Auto gekommen, nicht einmal alle Lehrer. Nun ja, andere Zeiten, andere Sitten.
Bleibt die Frage im Raume der City von Ahrensburg: Was nun? Nachdem der verkaufte Parkplatz Lindenhof endlich durch den Parkplatz Stormarnplatz ersetzt wurde, damit dort auch die Kunden von KiK und Tedi parken können, fehlt nun noch der Ersatzparkplatz für die Alte Reitbahn, da die Tiefgarage unter dem Stormarnplatz jetzt ja utopisch geblieben ist.
Sollte hingegen ein Einspruch erfolgen, nämlich dass die Alte Reitbahn weit unter Wert verkauft worden ist, dann würde der Verdacht naheliegen, dass hier in Kopplungsgeschäft zwischen Stadt und Investor in Sachen Kino erfolgt ist. Das wiederum würde bedeuten, dass die Alte Reitbahn im Besitz der Stadt und damit Parkplatz bleibt. Und wenn der Investor dann keinen Filmpalast mehr am Bahnhof bauen will, dann könnte ein realistisch großes Kino im Alten Speicher am Marstall entstehen.
Postskriptum: Bestimmt werden von der Stadt beauftragte Gutachter nun auch noch die 160 Parkplätze in der Herrmann-Löns-Straße zu den öffentlichen Parkplätzen der Stadt addieren, um zu erklären: “Es gibt mehr als genug Parkplätze für Kunden und Besucher der Ahrensburger Innenstadt!”