Gibt es eigentlich auch Luftreiniger für die Köpfe gewisser Politiker und Journalisten?

Nachdem ich gesehen habe, dass der Beitrag auf Szene Ahrensburg über den Stadtverordneten Christian Schubbert in Sachen Luftreiniger eine hohe Zugriffsrate hat, bringe ich hier noch einen Nachtrag. Und zwar zum Thema “Mobile Luftreinigungsgeräte”, die nach Aussage des Grünen Bürgermeisterkandidaten für Klassenräume in Schulen unzureichend sind und weshalb man sich im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss dagegen entschieden hat.

Und weil das so ist, wie Herr Schubbert sagt, unterstützt die Bundesregierung auch die Anschaffung mobiler Luftreiniger, um den Präsenzbetrieb in Schulen und Kitas möglichst sicherzustellen. Das hat das Kabinett beschlossen. Insgesamt wird der Bund den Ländern 200 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Das weiß ich aus der Information der Bundesregierung – siehe die Abbildung links! Und der Herr Schubbert mit oder ohne Sachverstand von Hobe, der weiß das natürlich nicht. Weil der Mann nur das weiß, was er sich selber einredet. Und so könnte es sein, dass die Stadtverordneten durch falsche Informationen aus dem Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss auch falsche Entscheidungen für Ahrensburg und unsere Schulen treffen könnten, die uns Bürgern hinterher teuer zu stehen kommen.

Abendblatt Online

Aber die Stadtverordneten müssen gar nicht mehr abstimmen. Denn das Ergebnis ihrer Abstimmung steht quasi schon fest; und der Bürger kann es im Abendblatt online lesen, wo die Stormarn-Redaktion bereits heute erklärt: “Ahrensburger Schulen bekommen keine mobilen Luftfilter” mit der Feststellung: “Stattdessen sollen fest eingebaute Anlagen nachgerüstet werden.” Natürlich ist “sollen” nicht “werden”, aber es ist dennoch eine redaktionelle Manipulation wie sie im Buche steht, nämlich im 3. Buch Abendblatt. Denn der Beschluss für fest eingebaute Anlagen ist noch gar nicht gefallen. Aber die Damen und Herren Stadtverordneten werden natürlich im vorauseilenden Gehorsam für fest installierte Anlagen stimmen, weil das ja schon in der Zeitung gestanden hat. 😉

Und so halte ich das Thema mit diesem Blog-Eintrag fest, damit hinterher niemand mehr sagen kann, er hätte das nicht gewusst.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. August 2021

6 Gedanken zu „Gibt es eigentlich auch Luftreiniger für die Köpfe gewisser Politiker und Journalisten?

  1. S. Kaufmann

    Dass Herr Schubbert anderer Meinung ist als die Bundesregierung lässt sich erklären damit, dass die Grünen kein Mitglied der Bundesregierung sind. Und ich wage zu bezweifeln, dass fest installierte Filteranlagen noch in diesem Jahr für alle Ahrensburger Schulen möglich sind. Aber Herr Schubbert ist ja Werbeartikelkaufmann, also muss er es besser wissen.

  2. Die Kraehe vom Rathausplatz

    Für den Kauf von Luftreinigungsanlagen bzw. Filter-Einbau / Nachrüstung waren Andere schneller, Ahrensburg wird wohl aufgrund der verschleppten Entscheidungsfindung in die Röhre” schauen.

  3. Christian Schmidt

    Lieber Herr Dzubilla,

    Ich denke sie schätzen den Rahmen dieser Förderung falsch ein. Ich glaube nicht, dass von Seiten der Bundesregierung die Förderung von mobilen Luftfiltern in allen Klassen und Kita-Räumen gewünscht ist.

    Dafür ist die Fördersumme zu niedrig! Schleswig Holstein erhält von der Bundesförderung 7 Mio. €. Genauso viel sollen Land und Kommunen dazulegen. Das macht dann 14 Mio. €, damit sollen für alle Klassenräume und Kita-Räume mobile Luftfilter angeschafft werden.
    Hört sich erst einmal nach sehr viel Geld an.

    Ein vernünftiger Luftraumreiniger kostet ca. 5000€. Damit langt das Budget von Schleswig Holstein für ca. 2800 Klassenzimmer und Kita-Räume. Ich glaube das langt bei weitem nicht.

    Das Umweltbundesamt hat sich lange gegen mobile Luftfilter ausgesprochen. Vor kurzem hat die Presse verkündet, dass das Umweltbundesamt seine Meinung geändert hat.
    Das hat es nicht!

    https://www.umweltbundesamt.de/themen/lueftung-lueftungsanlagen-mobile-luftreiniger-an

    Das Umweltbundesamt hält weiterhin mobile Luftfilter nur für Räumen sinnvoll, in denen nicht gelüftet werden kann oder in denen die Fenster nur auf „Kipp“ gestellt werden können.
    Das sind ca. 15% der Räume, bundesweit. Dafür könnte die Fördersumme ausreichend sein.
    In Ahrensburger Schulen trifft das nur auf einen Raum im Hort der Schlossschule zu.

    Ich bin mir nicht sicher aber ich habe den Eindruck, dass mit diesem Förderprogramm ein Bild gesendet wurde, dass bei genauerer Betrachtung, ganz anders aussieht.

    Viele Grüße
    Christian Schmidt

    1. Harald Dzubilla

      Lieber Herr Schmidt –

      vielen Dank für Ihre Information. Ich mache dazu folgende Anmerkung:

      Es eilt. Und in Zeiten wie diesen müssen Verwaltung und Politik flexibel sein. Und pragmatisch handeln statt lange um den heißen Brei herum zu reden oder über vergossene Milch zu jammern. Stimmt’s? Oder habe ich recht?

      Wir brauchen so schnell wie möglich Luftreiniger in den Klassenräumen – besser heute als morgen. Nach meiner Recherche – siehe Abbildung unten! – kostet ein Luftreiniger zwischen 3.000 bis 4.000 Euro.

      Wenn wir den Mittelpreis von 3.500 Euro nehmen, dann könnte die Stadt sofort 631 Geräte bestellen und in 631 Schulklassen und Kitaräume platzieren.

      Meine Rechnung: Statt ein Dusch- und Umkleidehaus für 2,21 Millionen Euro zu bauen, in dem Kinder sich so gut wie gar nicht duschen oder umziehen, könnte das Geld umgewidmet werden für Luftreiniger in Kitas und Schulen.

      Es wäre nett von Ihnen, wenn Sie als Grüner Stadtverordneter diesen Antrag umgehend stellen würden.

      Vielen Dank im voraus!

      Mit freundlichem Gruß
      Harald Dzubilla

    2. Stephan Lamprecht

      Lieber Christian Schmidt,

      wenn die Grünen nur nicht immer das unsägliche Umweltbundesamt zitieren würden. Dieser Glaube ist ja fast rührend. Gehen Sie auch zum Bäcker, wenn Sie Informationen über Ihre Schuhe benötigen? Gerade gab es mehrere Studien (lesen Sie mal Lancet). Langzeitfolgen von Covid-19 bei Kindern, Aerosole, die zu 85 Prozent auch noch nach Stunden trotz Lüften im Raum schweben. Es geht schlicht ums Geld und Symbolpolitik. Bis die Luftfilter in Ahrensburger Schulen fest installiert sind, brauchen wir sie hoffentlich nicht mehr. Geld wäre dagewesen, wenn man Fördermittel beantragt und nicht weiter unsinnige Projekte in der Stadt vorantreibt. Es wäre manchmal auch gut, wenn man andere wissenschaftliche Quellen, die Stimmen der Lehrer (nicht der Schulleiter) und der Eltern berücksichtigen würde.

      Dieser Artikel fasst die aktuelle Diskussion deutlich besser zusammen, als das ehemalige Ministerium für Reaktorsicherheit:

      https://www.news4teachers.de/2021/08/warum-es-wichtig-ist-kitas-und-schulen-mit-mobilen-luftfiltern-auszustatten-aerosol-forscher-erklaeren-wie-sich-das-coronavirus-verbreitet/

      Beste Grüße
      Stephan Lamprecht

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