Sorry, meine lieben Mitbürger, aber ich empfand die gestrige Vorstellung der drei Bürgermeisterkandidaten vor dem Stadtforum im Schulzentrum Am Heimgarten nicht weniger einschläfernd als deren Präsentation im Alfred-Rust-Saal. Von einer Herausforderung durch Moderator Hauke Wendt konnte nicht immer die Rede sein. Aber er hat seinen Job weitaus besser gemacht als Marc Ziertmann im Alfred-Rust-Saal.
Beispiel: Der Umzug von Famila wurde angesprochen. Und jeder weiß, dass Famila kein Supermarkt ist wie zum Bespiel Edeka oder Rewe, sondern Famila ist ein Warenhaus. Und mit den dazu entstehenden Geschäften ist vor den Toren der Stadt ein neues großes Einkaufszentrum entstanden, das die Kunden von der Innenstadt fernhält.
Ich hätte die Kandidaten gefragt: Im Gewerbegebiet ist ein neues Einkaufszentrum entstanden mit innenstadtrelevantem Angebot, was dem gültigen Ahrensburger Einzelhandeskonzept widerspricht. Und während dort die Kunden direkt vor den Ladentüren parken können, wollen Politiker in der Innenstadt die Parkplätze vor den dortigen Läden noch mehr abbauen als es ohnehin schon passiert ist. Halten Sie das noch für normal?
Anderes Beispiel: Es wurde erwähnt, dass Ahrensburg ja nun einen Citymanager hat. Daraufhin hätte ich die Frage gestellt: Seit über neun Monaten gibt es den Citymanager im Rathaus – wieso, warum und weshalb hat die Stadt immer noch kein verabschiedetes Marketing-Konzept?!
Total daneben fand ich den Hinweis, dass am Abend in der Manhagener Allee bei Fisch-Schloh und Wein-Ahrens reges Leben ist. Die Aufklärung: Das ist so, weil am Abend die Läden des Einzelhandels geschlossen haben und die Gäste von Schloh und Ahrens dann freie Parkplätze finden. Und wenn in der City tatsächlich weitere Parkplätze abgebaut werden sollten, dann ist auch in den Restaurants genauso wie in den Läden nur noch kalte Küche und tote Hose.
Warum traute sich niemand vom Stadtforum, diesen drei Bewerbern harte Fragen zu stellen? Das heißt: Einer hat es getan, nämlich Stefan Skowronnek. Der war aber in der Übertragung so gut wie gar nicht zu verstehen, sodass Moderator Hauke Wendt es in ziemlicher Kürze wie folgt “übersetzt” hat:
„Es geht um die Feststellung oder das Empfinden, dass die drei Kandidaten über die Innenstadt sprechen wie über einen fast klinisch toten Patienten. Dabei geht die Qualität der Innenstadt, die angesprochen wurde beispielsweise für Schloh oder Wein-Ahrens, eben von dem Angebot aus, was dort die Unternehmer anbieten wie es auch bei diversen anderen Betrieben der Fall ist. Und die Bitte wäre letztendlich, darauf hinzuweisen und zu berücksichtigen, dass es die Angebote sind, die es machen und nicht beispielsweise der Straßenbelag und andere Entscheidungen.“
Die Kandidaten haben dazu nix gesagt. Denn die Veranstaltung war just an diesem Punkt beendet, wo sie eigentlich hätte beginnen können. 🙁
Sehr geehrte alle,
zur berechtigten Kritik des weggelassenen
Publikumsmikrofons:
Ich hatte die Ausführlichkeit der Fragen unterschätzt und mir deshalb das große Mischpult mit 48 statt mit 4 Eingängen erspart. Dadurch hab ich Hauke in die Situation gebracht, die langen und verschachtelten Fragen wiederholen zu müssen – das war mein Fehler.
Hauke – eine Cola für Dich!
Nächstes Mal schleppe ich dann doch das große Pult mit mehr als 4 Kanälen an…
Man wird ununterbrochen schlauer 🙂
und ich habe Hauke bewundert, wie
gut er die Inhalte der mal eben schnell vorgetragenen Fragen überhaupt wiedergegeben hat. Das war schon
sehr sehr tricky…
🙂
Schönen Gruß,
Martin Hoefling
Lieber Martin Hoefling –
wie nicht anders von Ihnen zu erwarten war, haben Sie wieder einen ausgezeichneten Job gemacht, für den Ihnen die Stadt gar nicht genug danken kann. Moderator Hauke Wendt, der nicht nur sympathisch auftritt, sondern der auch sehr gut moderieren kann, hat aus meiner Sicht nicht wirklich kritische Fragen aus dem Stadtforum bekommen.
Lieben Gruß! Harald Dzubilla
Ich habe etwas vergessen. Denn jeder Bürger kann sich ja seine Meinung selber bilden, wenn er die Diskussion erlebt hat. Und wer die verpasst hat, der findet sie hier auf AhrensburgTV in voller Länge und Breite:
https://www.facebook.com/Ahrensburg.TV/videos/189468126584117
Was mich gewundert hat ist, dass keiner diese komischen Parklets angesprochen hat, die auf Parkplätzen stehen sollen. Und auch nicht, warum E-Lädeplätze in der Innenstadt sein müssen. Dazu hätten alle drei Bewerber doch mal ihre persönliche Meinung äußern können. Genauso zu dem Fahrrad-Hype, der vom ADFC ausgeht, während die für Zigtausende Euro gebaute Parkanlage am Bahnhof leersteht.
Es gibt in der Innenstadt viele Leerstände bei Geschäften, die teilweise schon länger vorhanden sind. Mich hätte interessiert, ob der zukünftige Bürgermeister ein Leerstandsmanagement im Rathaus einrichten wird. Oder was er sonst tun würde, damit leere Läden nicht so lange leer bleiben.
Das Leerstandsmanagement wurde bereits eingerichtet, denn das gehört zu den Aufgaben des letztes Jahr eingestellten Citymanagers.
Stimmt genau: https://www.szene-ahrensburg.de/2021/06/blick-in-die-schaufenster-der-rampengasse/
Und genau hier liegt das Problem!
Schubbert, der als einziger Kandidat eine Mitverantwortung für politische Entscheidungen hat, hat Glück gehabt, dass er nicht auf viele seiner Mit-Entscheidungen direkt angesprochen worden ist. Aber das Bild, das er gestern abgebeben hat, spricht für ihn bzw. gegen ihn.
Das wichtigste Thema des Abends wäre STADTMARKETING gewesen. Ein Thema, das in den Bereich des Bürgermeisters fällt. Also: Was ist geschehen, nachdem Schubbert & Co. das erarbeitete Konzept verworfen haben? Was hat der Citymanager seit November 2020 tatsächlich geleistet? Wie stellt der zukünftige Bürgermeister sich den weiteren Weg vor? Darauf hätte ich gestern Abend gern Antworten bekommen.
Sehr geehrter Herr Dzubilla,
danke für Ihre Ausführungen und sowohl für Ihre freundlichen Worte als auch für die kritischen.
Die Zeit verging für mich gestern Abend sehr schnell, und bevor wir mit dem vorbereiteten Fragenkatalog durch waren, war die vorgesehene Zeit – in der auch eine ausführlichere Diskussion hätte stattfinden sollen – praktisch vorbei. Das geht natürlich auf meine Kappe: ich hätte die Kandidaten um kürzere Ausführungen bitten können oder bisweilen vielleicht auch um Antworten, die einen direkteren Bezug zu den Fragen haben.
Andererseits finde ich es gut, dass die drei Herren frei(er) sprechen konnten, und ich für meinen Teil denke, dass wir so auch einen guten Eindruck bekommen konnten, wen wir für den geeignetsten Kandidaten halten.
Die Fragen, die auch gestern unbeantwortet geblieben sind, die auch ich gern angesprochen hätte, und die Sie in Ihrem Beitrag und einige der Kommentatoren bzw. Kommentatorinnen auf Ihren Beitrag angesprochen haben, sind relevant und z.T. sicherlich zu klären. Ich glaube allerdings, dass eine Veranstaltung wie die gestern Abend durch den gegebenen Rahmen schwer in der Lage sein kann, tatsächlich Antworten auf diese Fragen zu erzwingen. Das beginnt für mich bei der Ausgangsbasis, eine Frage zu stellen, die von allen Kandidaten beantwortet werden kann und soll, ohne dass sie dabei unterbrochen werden – dann wird es schwer, im nächsten Schritt auf die Ausführungen desjenigen, der als erstes geantwortet hat, kritisch einzugehen.
Vielleicht lässt sich aber auch ein griffigerer Ansatz für eine vergleichbare Runde in der Zukunft finden?
Moin,
es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die 3 Kandidaten mit Fragen zu überhäufen; und zwar am Donnerstag, dem 16.09.2021 um 19.00 Uhr in der Reithalle des Ahrensfelder Barghofes. (Martin, es wäre schön wenn Du auch könntest. Ich maile Dich nachher mal an) Es ist z. B. überhaupt noch nicht über die neuen MVAs gesprochen worden sowie über die, vom Amtsinhaber versprochene, Verkehrsvergrämung im Süden der Stadt. An einer kompetenten Moderation sind wir noch dran.
Peter Körner für die DGA und die anderen “Südgemeinschaften”