Bürgervorsteher + Bürgermeister: Zwei schleimheilige MARKT-Schreier

Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass Bürgervorsteher Roland Wilde und Bürgermeister Michael Sarach sich in der Öffentlichkeit auch mal als Satiriker versuchen würden. Genau dieses tun sie heute aber, und zwar realsatirisch im Anzeigenblatt MARKT, das sein 55-jähriges Jubiläum feiert. Und weil die Redaktion die zwei prominenten Vertreter aus dem Schilda des Nordens um ein Grußwort gebeten hat, da haben sich die beiden auch wunschgemäß geäußert – siehe die Abbildung!

Abbildung: Anzeigenblatt MARKT (rechts) – Symbolbild: Szene Ahrensburg (links)

Der Bürgervorsteher schreibt nicht selbst, sondern Roland Wilde lässt über sich schreiben. Und er wird zitiert mit den Worten: „Wenn ich mich jeweils in der letzten Sitzung des Jahres in der Stadtverordnetenversammlung bei der Presse bedanke, dann meine ich das wirklich so.” Donni, donni aber auch, wer hätte das wohl für möglich gehalten?! 😉

Und der Vorsteher der Bürger fährt fort: „Die Presse legt die Finger auf Wunden, die für viele schon geschlossen waren.“  Welche “Presse” er damit meint, verrät Wilde nicht; ich vermute, dass er über eine Zitronenpresse palavert, wo er sich mal die eigenen Finger gepresst hat.

Jeder aufmerksame Beobachter in Ahrensburg weiß: Seitdem die Redakteure Manfred Rüscher und Monika Veeh sich schon vor Jahren aus der Redaktion vom MAKRT verabschiedet haben, ist das Anzeigenblatt  in seiner Berichterstattung so politisch wie ein Papagei im Käfig. Nur die politischen Werbe- und Meinungskolumnen von den Vertretern der Parteien erscheinen im Anzeigenblatt noch regelmäßig. Kennzeichnend ist auch, dass ein Vertreter der MARKT-Redaktion kaum noch in den Sitzungen der Politiker auftaucht. Wozu auch?!

Und dann äußert Wilde sich allen Ernstes zum Thema „Pressefreiheit“ und erklärt: „Der MARKT erfüllt diese Aufgabe sehr, sehr gut. Als Bürgervorsteher freut mich das.“

Und ich frage mich bei voranstehender Aussage: Wann habe ich das letzte Mal so herzhaft über einen Spruch des Bürgervorstehers gelacht wie über diesen?! Frage des Bloggers: Hat der Bürgervorsteher nie bemerkt, dass über den meisten „redaktionellen“ Beiträgen im MARKT das Wörtchen „Anzeige“ steht?

Und darunter folgt dann der Beitrag vom Ahrensburger Michel. Bürgermeister Sarach gratuliert dem Anzeigenblatt ernsthaft für „journalistische Leistung, sorgfältige Recherche und seriöse und aktuelle Berichterstattung über die Dinge, die für alle Menschen in der Region von Bedeutung sind.“ Und das, so Sarach, „verdient Anerkennung und Wertschätzung“.

Muss ich dazu etwas anmerken? Ich denke nicht. Denn die Leser von Szene Ahrensburg erkennen, was der Bürgermeister für einen Schmarren verfasst hat über ein Anzeigenblatt, das seine redaktionelle Berichterstattung primär aus Waschzetteln betreibt.

Und dann kommt’s noch dicker. Der Bürgermeister von Ahrensburg schreibt: „Der MARKT ist ein wichtiger Gegenpol zu insbesondere digitalen Plattformen, die nicht selten das Ziel verfolgen, die Öffentlichkeit manipulativ zu ‚informieren’. Der MARKT meistert diese Herausforderung.“

Was will uns der Bürgermeister damit sagen? Ich verstehe den Genossen Sarach (SPD) so: Die persönliche  Meinungsfreiheit der Bürger von Ahrensburg ist für den Bürgermeister ein rotes Tuch. Und die Herausforderung, die Öffentlichkeit manipulativ zu “informieren”, meistert der MARKT.

Fazit: In der Stadt Ahrensburg gibt es 7 Optiker und 3 Augenärzte, wo Bürgervorsteher und Bürgermeister sich eine neue Lesebrille anpassen lassen können. Oder sollten die beiden Herren, wenn sie von Blindheit geschlagen sind, vielleicht einen anderen Helfer aufsuchen, bevor sie sich mal wieder über etwas äußern, von dem sie keinen blassen Schimmer haben…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Juli 2021

3 Gedanken zu „Bürgervorsteher + Bürgermeister: Zwei schleimheilige MARKT-Schreier

  1. Peter Silie

    Der Bürgervorsteher erklärt, “55 Jahre sind eine tolle Leistung”. Aber wer hat diese Leistung denn 55 Jahre lang erbracht?
    Zum Vergleich: Der Friedhof Ahrensburg wurde als Waldfriedhof im Jahre 1883 angelegt, besteht also 138 Jahre. Würde der Bürgervorsteher in einem Grußwort an die Evangelisch-Lutherische Kirche auch schreiben: “138 Jahre sind eine tolle Leistung”?

  2. Heinrich Gohlke

    Nicht aufregen. Wegen seiner arroganten Art stellt ihn seine eigene Partei ja auch nicht mehr als BM-Kandidat auf. Das sagt doch schon alles.

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