Am 23. Oktober 2020 habe ich in einem Blog-Eintrag berichtet, warum Ahrensburg mal wieder ein Fall ist für die NDR-Satire-Sendung „extra 3“. Der Grund: Die Verwaltung macht eine Umfrage bei Bürgern und Geschäftsleuten zum Thema Parken. Die Ergebnisse dieser Umfrage dürfen allerdings nicht veröffentlicht werden, denn Bauamtsdirektor Peter Kania hatte schon im Vorwege erklärt, dass es sich nicht um eine repräsentative Umfrage handelt. Was bedeutet: Ein Fall für den Abfall. Denn eine Untersuchung, die nicht repräsentativ ist, ist vergleichbar mit einer Untersuchung durch einen Arzt, der seiner Patientin erklärt, dass sie nur ein bisschen schwanger sei.
Umso erstaunter ist der Blogger, heute im 3. Buch Abendblatt zu lesen, dass ein Mitarbeiter vom Ingenieurbüro SBI seine Resultate tatsächlich im Bau- und Planungsausschuss vorgestellt hat. Und on top der Hammer:
„Ahrensburg: Viele Parkplätze leer“, überschreibt die Zeitung ihren Beitrag. Und online versteigt sich der Reporter zur Überschrift: „Ahrensburg hat genug Parkplätze – aber viele bleiben leer“. Klar. Leer bleiben die hochpreisigen Parkhäuser von Theodor Hoffmann, die von der Stormarn-Redaktion schon seit Ewigkeiten wie sauer Bier angepriesen werden, sodass ich vermute, dass die Redaktionsmitglieder dort als Gegenleistung gratis parken dürfen.
Das besagte Ingenieurbüro berichtet, dass man sich die Parksituation vor Ort „an einem Wochentag und einem Sonnabend“ angesehen hat, und zwar stündlich. Ob dieser Wochentag oder Samstag in die Zeit von Pandemie und Lockdown gefallen sind, wo viele Menschen im Homeoffice waren und viele Läden geschlossen hatten, das erfährt der Leser nicht. Wozu auch, denn wäre dem so, dann würde das ja bedeuten, dass hier von der Stadtverwaltung bewusst manipuliert wird, was durchaus als ein krimineller Verwaltungsakt gesehen werden könnte, der Folgen haben müsste.
Erst am Fuße des Berichts erfährt der Leser, dass 81 Prozent der befragten Autofahrer die Parksituation als schlecht wahrgenommen haben. Ob unter diesen 81 Prozent auch auswärtige Besucher der Stadt gewesen sind, auf die es nicht zuletzt ankommt, wird nicht berichtet.
Wie gesagt: Ein Fazit zu der Untersuchung lässt sich nicht ziehen, weil sie ein typisches Corpus Delicti dafür ist, wie die Stadtverwaltung im Schilda des Nordens unter Leitung von Bürgermeister Michael Sarach arbeitet. Nein, nicht auf eigene Kosten oder aus dem Gehalt von Bauamtsdirektor Peter Kania (siehe Abbildung rechts!), sondern der Steuerzahler muss für diesen Quatsch löhnen. Und kein Politiker erhebt sich und seine Stimme und macht den gemeinen Bürger auf diese Unverfrorenheit aufmerksam – von den Medien gar nicht zu reden.
Als auswärtiger Besucher bevorzuge ich das Parkhaus „Alte Meierei“. Da ist eigentlich immer was frei und direkt vorm Laden muss ich nun wirklich nicht parken. Ich rechne dann die Parkgebühren hinterher ab, was viel einfacher ist als die Parkautomaten zu verwenden. Da muss ich vorher wissen wie lange ich parken möchte und die Automaten zu finden ist mitunter nicht einfach.
Aktuelle Untersuchungen zum Verkehrsverhalten sind durch die Pandemie natürlich nix wert.
Wozu Sie wissen müssen, dass das Parkhaus Alte Meierei ziemlich teuer ist. Außerdem: Im Gegensatz zur CCA-Tiefgarage beteiligen sich meines Wissens keine Geschäfte an den Meierei-Parkgebühren. Umso wichtiger ist es, dass das Kaufhaus Nessler ein Parkhaus am Stormanplatz bauen darf, bei dem die Kunden ihre Parkgebühren in den Läden in Zahlung geben könnten.
Teuer ist ja relativ. Im Vergleich zu Hamburger Parkhäusern immer noch günstig. Ich benutze das Auto ja eh nur bei schlechtem Wetter um trocken in die Karre einsteigen zu können. Bei schönem Wetter ist eh das Fahrrad angesagt. Ob solches Verhalten auch abgefragt wurde?
Ich habe gehört, es gibt im outback in Australien auch ein Ahrensburg, vielleicht waren die sog. Experten ja dort und haben ihre Parkplatzexpertise erstellt, oder war dies nur ein Traum ?
Vielleicht sind ja die leeren Parkplätze am Weihnachtsabend und Sylvesternacht gesehen worden.
Wahrscheinlich war die Untersuchung deswegen repräsentativ, weil wg Corona-Lockdown die meisten Geschäfte – Restaurants sowieso – geschlossen waren.
Dann wird die Stadt keine Tierfgarage unter dem Stormarnplatz bauen. Wäre ja die logische Konsequenz.
Korrekt. Es sei denn, das Parken wäre dort kostenlos.
Aber pfiffig finde ich die Untersuchung mit dem Wunschergebnis schon. Schließlich werden wir auf Jahre leere Kassen und nicht abrufbare Fördertöpfe erleben. Unsere kleine heile Welt hier in Ahrensburg kann ihr Gesicht wahren. Mich freuts …. Und bitte mehr davon. Das ist das Erfolgsrezept von Bayern, dass man Projekte (Transrapid) beendet, wenn sie sinnlos sind.