„Streut Kaviar unters Volk – damit der Pöbel ausrutscht!“ So hat es Johann Nepomuk Nestroy, der österreichische Schauspieler und Bühnenautor, schon vor 200 Jahren gesagt. Warum ich an diesen Ausspruch immer dann denke, wenn ich an das Ahrensburger Stadtgeld denke? Darüber können Sie selber nachdenken, meine lieben Mitbürger.
Das Stadtgeld ist eine Marketingmaßnahme der Stadt Ahrensburg, dem Schilda des Nordens. Es wurde nicht aus dem Rathaus heraus beantragt, sondern der Antrag kam von der Herrscherfamilie Levenhagen, also aus der Politik.
Aus der Verwaltung der Stadt Ahrensburg hingegen wurde bis heute kein Konzept für ein Stadtmarketing vorgelegt, das von der Politik verabschiedet worden ist. Nur eine übereifrige Reporterin aus der Redaktion vom 3. Buch Abendblatt will einen sogenannten „17-Punkte-Plan“ gesehen haben. Wozu ich die junge Frau nur an einen der zahlreichen Optiker in der Stadt verweisen kann, denn sie benötigt dringend eine Sehhilfe.
Richtig ist: Wir haben weder einen „17-Punkte-Plan“ für Ahrensburg noch haben wir überhaupt einen Plan in Sachen städtisches Marketing. Der Stand: Seite Mitte November 2020 sitzt ein Citymanager im Rathaus in der Abteilung Wirtschaftsförderung. Und die Wirtschaftsförderin Anja Gust ist Vorgesetzte des Citymanagers Christian Behrend. Und Vogesesetzer von Anja Gust ist Bürgermeister Michael Sarach himself. Und…?
Im vergangenen Monat hat sich der Citymanager im Hauptausschuss vorgestellt. Zum einen körperlich. Und zum andere hat er Präsentationsunterlagen und einen Kostenplan dort gelassen, über den die Mitglieder im Ausschuss weder etwas gesagt noch entschieden haben. (Wozu der Vollständigkeit halber erwähnt werden muss, dass es sich bei der Hinterlassenschaft des Medienfluglehrers Christian Behrendt so gut wie ausschließlich um Kokolores gehandelt hat.)
Der aktuelle Stand: Ahrensburg hat seit über einem halben Jahr einen Citymanager, der uns Bürger allmonatlich ziemlich viel Geld kostet, sodass die Verwaltung das Essensgeld in den Kitas erhöhen musste – was ich an dieser Stelle als Ironie 🙂 schreibe.
Nun könnte man zu Recht fragen: Was macht eigentlich unser aller Bürgermeister in dieser hochnotpeinlichen Lage? Konnte Citymanager Christian Behrendt überhaupt ohne die Zustimmung des Verwaltungschefs eingestellt werden? Und durfte der städtische Mitarbeiter seine Präsentationsunterlagen und Kostenpläne ohne Genehmigung des Bürgermeisters aus dem Rathaus geben…? Ich denke: nein.
Ich frage das, weil der Bürgermeister sich bis heute nicht zum Thema Stadtmarketing geäußert hat. Aber ich bin mir sicher, dass er es morgen tut, und zwar unter TOP 6 der Stadtverordneten-Versammlung, die morgen in der Gemeinschaftsschule Am Heimgarten stattfindet. Wir dürfen also gespannt darauf sein, meine lieben Mitbürger! 😉
Wie hier schon an anderer Stelle zu lesen war, ist der Bürgermeister der oberste Marketingchef der Stadt. Und der soll nicht nur verwalten, sondern der soll auch gestalten, Herr Sarach!
Hat der scheidende Bürgermeister was dazu in der Stadtverordneten-Versammlung berichtet?
Ist schon was bekannt?