Wer in Ahrensburg lebt und Ahrensburg erlebt, der muss in den letzten Jahren mehr und mehr zum Wutbürger geworden sein. Ich jedenfalls bin einer. Meine Wut begann mit der Aufstellung von einem Plastikmonstrum auf dem Rondeel, dem sogenannten “Muschelläufer”, der zur Symbolfigur behördlicher Willkür und Gewalt geworden ist. Und meine Wut hat sich bis heute fortgesetzt. Beredte Beispiele, wie Ahrensburger Bürger von Verwaltung und Politik bevormundet und regelrecht verarscht werden, finden Sie zuhauf auf Szene Ahrensburg, das ich seit Anfang 2009 betreibe.
Gerade wieder ist in mir eine neue Wut emporgestiegen. Im Gedanken daran, dass “Ahrensburg” beschlossen hat, ein sogenanntes “Stadtgeld” durch die Gießkanne an Bürger zu verschenken mit der Begründung, damit wolle man Geschäftsleuten helfen, die unter Einbußen in der Pandemie gelitten haben . . .
. . . und gleichzeitig den leidenden Geschäftsleuten in der City die Grundlage für ihre Läden zu nehmen, indem man ihnen reihenweise die Kundenparkplätze vor der Ladentür wegnimmt, damit die Kunden aus Ahrensburg und Umland zum Einkaufen ins Gewerbegebiet fahren sollen. Oder nach Poppenbüttel.
Jüngstes Beispiel: In bester Innenstadtlage, nämlich an der Rathausstraße, hat die Stadt weitere Parkplätze für die Allgemeinheit gesperrt, um diese bevorzugten Plätze exklusiv für die Kunden der Stadtwerke zu reservieren. Und man hat dort eine weitere Tankstelle für E-Autos angebracht, um damit beizutragen, dass unsere Umwelt noch stärker belastet wird.
Dazu Folgendes: Es gibt zum einen überhaupt keinen Grund, dass stadteigene Tankstellen in der Innenstadt aufgebaut werden. Dafür gibt es am Stadtrand ausreichend Plätze. Und zum anderen gibt es nicht den geringsten Grund, die Fahrer von umweltschädlichen E-Autos auch noch städtisch zu bevorzugen im Gegensatz zu den Besitzern von Benzin-Fahrzeugen, aus denen weitaus weniger Schadstoffe in die Umwelt gelangen.
Wie kommt es, dass eine Kleinstadt wie Ahrensburg sich zu einem deutschen Schilda entwickelt hat? Verwaltung und die Mehrheit der Politiker sind sich offenbar einig: Wir machen die Innenstadt kaputt und vergießen dabei täglich neue Krokodilstränen.
Was können wir Bürger dagegen tun? Wenn ich meine Verträge mit den Stadtwerken nicht schon längst gekündigt hätte, dann würde ich es spätestens jetzt tun. Aber alle Kunden, die dort noch einzahlen, haben jetzt die Chance, den Spuk zu beenden und sich gegen städtische Willkür zur Wehr zu setzen.
Wozu ich in diesem Zusammenhang daran erinnere: Lange Zeit hat der ehemalige Stadtkämmerer Horst Kienel, der gleichzeitig Geschäftsführer der Stadtwerke Ahrensburg gewesen ist, städtisches Geld wissentlich veruntreut. Trotzdem durfte der Beamte damals unbehelligt weitermachen und wurde am Ende auch noch mit allen Ehren in den Ruhestand verabschiedet.
Die Politik von Levenhagen in Ahrensburg ist vorbildlich. Ich könnte es in Minsk nicht besser machen. Weiter so, Detlef, auch wenn viele Menschen Dich dafür verachten: Mir geht es nicht anders.
Was unterscheidet das Stadtforum von einem Freudenhaus? Antwort: gar nichts. Denn hier wie dort finden alle, die zahlen, einen Zugang. Wobei Huren mitunter wählerischer sind.
Was ich bei den E-Lade-Parkplätzen immer fragen wollte ist, ob dort ein E-Auto auch parken darf, wenn es NICHT aufgeladen wird? Auf dem Bild oben kann ich kein Kabel an der Säule erkennen.