Die Stormarn-Redaktion vom Abendblatt berichtet heute darüber, dass das Ahrensburger Park Hotel schließt. Was bedeutet: 60 Mitarbeitern, darunter acht Auszubildende, wurde gekündigt. Und die Ursachen liegen nicht nur in Corona begründet, sondern meiner Meinung nach auch bei der Stadt Ahrensburg, die das Hotel stiefmütterlich behandelt hat, obwohl es ein Aushängeschild für die Stadt gewesen ist.
Die Stormarn-Redaktion bezeichnet das Park Hotel als „Traditionshaus“. Das ist natürlich etwas übertrieben, denn das Haus wurde meines Wissens erst im Jahre 1995 gebaut, weshalb man nicht unbedingt von Tradition reden kann. Was ich aber mit Sicherheit weiß: Ahrensburg hat dieses sehr wichtige „Zugpferd“ für die Stadt reichlich stiefmütterlich behandelt.
Begründung: Das Hotel hat zum Beispiel Tagungsräume für bis zu 300 Personen. Ich habe nicht erlebt, dass die Stadtverwaltung diese Tagungsräume offiziell benutzt hat, weder für Tagungen noch für Neujahrsempfänge oder andere Events. Obwohl es zum Zwecke von Tagungen u. a. noch vor kurzer Zeit die Forderung zum Bau eines Levenhagen-Saales „Multifunktionssaales“ neben dem Rathaus gegeben hat, der mit 1,6 Millionen Euro veranschlagt worden war, dann aber im Hauptausschuss zum Glück abgelehnt wurde.
Auf die Idee, unsere Stadtkasse nicht immer nur als bodenloses Füllhorn zu betrachten, sondern dass man auch mal die freie Wirtschaft in Ahrensburg unterstützen könnte und bei Bedarf die Tagungsräume im Park Hotel hätte buchen können, darauf ist offenbar niemand gekommen. Stattdessen will man im kommenden Monat mit einem Almosengeld die Ahrensburger Wirtschaft sponsern – sprich: “Stadtgeld” mit der Gießkanne ausschütten. Das allerdings kommt nun für das Park Hotel und seine 60 Mitarbeiter etwas zu spät, während McDonald’s, C&A, Woolworth, Görtz, Deichmann, KiK und Tedi sich schon irrsinnig darauf freuen werden.
Noch etwas kommt mir in Erinnerung: Die Stadt Ahrensburg hatte die “Remise am Marstall” ans Park Hotel vermietet. Und das Hotel hatte dort ein wunderschönes Tappas-Restaurant betrieben, wo die Tische bei unseren mehrfachen Besuchen immer gut besetzt gewesen ist. Das aber schmeckte Ahrensburgs Stadtvertretern offensichtlich nicht, weshalb man den Vertrag mit dem Park Hotel hat auslaufen lassen, um die Remise dann dem Kulturverein am Marstall für’n Appel und ’n Ei zu überlassen.
Nach meiner Erinnerung hat die CDU einige Veranstaltungen im Parkhotel gemacht, nicht zuletzt auch den CDU-Ball. Auch an eine Veranstaltung mit Wolfgang Schäuble erinnere ich mich und an Vorträge inklusive Essen. Dass das Hotel ein Ahrensburger Magnet für viele Gäste gewesen ist, kann ich nur bestätigen. Hoffentlich findet man einen Nachfolger. Und auch einen Nachfolger im Rathaus, der etwas “wirtschaftsfreundlicher” denkt als der heutige Bürgermeister.
Lieber Herr Rademacher, Herr Dzubilla hat von Veranstaltungen der Stadt Ahrensburg gesprochen. Und da habe ich auch eine Erinnerungslücke.
Wir wollten im Mai 2020 unsere goldene Hochzeit mit ca. 75 Personen feiern. Bedingt durch Corona wurde vom Park Hotel alles abgesagt und unsere Anzahlung in Höhe von 1500,00 Euro sollte einbehalten werden, da wir ja zu einem späteren Zeitpunkt die Feier nachholen könnten. Nach mehreren Telefonaten hat unser Sohn es geschafft, dass wir 1000,00 Euro zurück bekamen und für die restlichen 500,00 Euro erhielten wir einen Gutschein, der jetzt, durch die Insolvenz, leider nicht mehr gilt. Für viele eine kleine Summe, für uns mühsam Erspartes. Den Angestellten alles Gute.
Guten Tag,
ein Beruf Leben lang hatte ich mit echten first class Hotels zu tun, und aus dieser Zeit diese Essenz gewonnen. : wo es gut ist, sind viele Gäste, sprich Geld.!!
Qualifizierte “Gastgeber” gab es in diesem Hotel zu keiner Zeit, ein Food & Beverage Conzept schon gar nicht, und schuldige im Rathaus zu suchen ist zu einfach.
Sowas kommt von sowas, Corona hin oder her… nun ist es wohl zu spät.
Freundlich grüssend
Joachim Schulz.
Hallo zusammen,
der Artikel trifft es ziemlich genau. Im Ahrensburger Rathaus hatte man nie einen Zugang zu den Verantwortlichen gefunden, dazu war und ist man in Ahrensburg zu provinziell. Herrn Schulz kann ich nur empfehlen seine Rechtschreibung zu überprüfen.
Herr Kania “reguliert” ja gerne nach. Bei uns war es die Vorkaufrecht wegen eines angeblichen Spielplatzes an dem Reitbahnprojekt wo er – Zitat- reingegrätscht ist. War natürlich frei erfunden. Wenn es so läuft wie bei uns wird das Grundstück vermutlich für einen Investor vorgehalten- vielleicht in Verbindung mit dem Speicher. Die Stadt wird aufgeteilt: So sind die Geschäftsführer der Curata Immobilien- unsere Lindenhofbesitzer, den aus Mitgefühl noch die Grunderwerbssteuer durch vertragliche Taschenspielerticks erspart wurde, sind übrigens die Gründer von Tipico. Wie auch Filmlizenzen werden Wetteinnahmen in Steueroasen versteuert, Gewinne hier abgeschrieben. Dem Bürger bleibt am Ende noch nicht mal ein paar Steuereinnahmen für die marode Infrastruktur.