Seit Monaten frage ich mich schon: Was macht eigentlich die BürgerStiftung Region Ahrensburg mit ihrem Stiftungskapital, um den Sinn und den Zweck der angeblich gemeinnützigen (= steuerlich nicht belasteten) Stiftung zu belegen? Und nun gibt Dr. Michael Eckstein die Antwort auf dem Werbeportal seiner Firma Stifter-Service Ahrensburg GmbH & Co. KG: Die BürgerStiftung Region Ahrensburg fördert eine Hamburger Dipl. Finanzwirtin, Heilpraktikerin, Systemische Therapeutin und spirituelle Lehrerin.
Hintergrund: Die Frau hat ein Buch geschrieben. Das hat sie als Selbstpublikation veröffentlicht, was meint: Die Autorin hat über Inhalt, Form und Erscheinungszeitpunkt entschieden, den Titel bestimmt und den Ladenpreis und damit gleichzeitig ihr Honorar für jedes verkaufte Buch festgelegt, was sonst der Verlag macht, der ein Buch verlegt. Möglicherweise hat die Verfasserin auch gegen Bezahlung eine Beratung in Anspruch genommen und ein Lektorat, das ihr beim Schreiben geholfen hat. Und die Einbandgestaltung ihres Buches hat sie vermutlich selber in Auftrag gegeben. Produziert und vertrieben wird das Buch bei BoD, was bedeutet: Book on Demand. Und das wiederum heißt: Die Exemplare werden nach Eingang von Bestellungen gedruckt.
Und weil sich so ein selbstgemachtes Buch einer unbekannten Autorin nicht von allein verkauft, macht Dr. Michael Eckstein freundlicherweise eine Promotion-Aktion für die Schreiberin, indem die BürgerStiftung Region Ahrensburg der Dame aus Hamburg ein Online-Forum verschafft, wo sie aus ihrem Werk lesen darf. Und das, wie gesagt, ist eine soziale Leistung der BürgerStiftung Region Ahrensburg, mit der sich der Stifter vermutlich ein Alibi gegenüber dem Finanzamt verschaffen möchte. Denn eine Stiftung, die nicht stiftet, ist wie ein Darm ohne Ausgang.
Schön wäre es, wenn Herr Eckstein mal aus seinem eigenen Buch vorlesen würde. Zum Bespiel aus dem Sparbuch der Bücherstiftung, damit die Öffentlichkeit erkennt, welche Summen sich da im Laufe der Jahre angehäuft haben.