Zu den Possen, die Ahrensburg zum Schilda des Nordens werden ließen, gehört auch die Tiefgarage unter dem Rathausplatz, wo rund 90 Abstellplätze seit über einem Jahrzehnt für Autos gesperrt sind. Diese Tiefgarage hat die Hamburger Firma Miramar Luserke von der Stadt Ahrensburg gepachtet.
Und nun lesen Sie bitte die frohe Nachricht aus der Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt und also lautend: “Tiefgarage in der Innenstadt öffnet die Schranken”. Und im Kleingedruckten erfährt der Leser: “Alles hängt jedoch noch an einem vorgeschriebenen Notausstieg.”
Diese Meldung der Abendblatt-Redaktion ist erschienen am 4. Februar. Nein, nicht 2021, sondern im Jahre 2016. Und das Dumme ist: Die 90 Abstellplätze sind auch am 27. April 2021 noch immer abgesperrt. Und die Stadt Ahrensburg plant immer noch den Bau einer Tiefgarage an der Rückseite des Rathauses, der nach Aussage des Bürgermeisters rund 4 Millionen Euro und nach Schätzungen von Fachleuten das Doppelte und mehr betragen wird, weil auf dem Betondeckel dieser Tiefgarage auch noch ein weiterer urbaner Stadtpark mit Buchsbaum und Bonsai entstehen soll und eine neue Skaterbahn. Eben Schilda.
Am 28. September 2020 habe ich mich beim Bürgermeister in der Einwohnerfragestunde der Stadtverordneten-Versammlung erkundigt: “Wie ist der aktuelle Sachstand der gesperrten Tiefgarage unter dem Rathausplatz?”
Antwort von Michael Sarach: “Die Tiefgarage ist nach wie vor nicht frei zugänglich. Verhandlungen und Verwaltungsverfahren sind noch nicht abgeschlossen.”
Das war vor 7 (sieben) Monaten. (Zur Verdeutlichung: Ich bin als Sieben-Monats-Kind auf die Welt gekommen.) Und insgesamt dauern die Verhandlungen über die Öffnung der Tiefgarage nun schon über ein Jahrzehnt. Sieht so aus, als wären die Verhandlungspartner in der Stadtverwaltung nicht so ganz ausgeschlafen, meinen Sie nicht, meine lieben Mitbürger?
Nicht zu vergessen: Der Pächter der städtischen Tiefgarage, die Firma Luserke, hat von der Stadt Ahrensburg die Einfahrt mitten in der ehemaligen Klaus-Groth-Straße geschenkt (!) bekommen, wodurch diese Straße zur Rampengasse geworden ist. Und in der alten Einfahrt konnte die Firma Luserke auf diese Weise ein neues Geschäftslokal bauen, das an die easy-Apotheke vermietet ist. Und weil die Rampengasse danach so trostlos aussah, haben einfältige Stadtverordnete mehrheitlich beschlossen, dort Bänke und Pflanzenkübel hinzustellen, für die wir Bürger 40.000 Euro löhnen mussten und für die Pflege der Pflanzen weiterhin aufkommen müssen.
Den Spruch “Gut gemacht Michael Sarach” hat die SPD von den Investoren übernommen, die sich in Ahrensburg mehr als nur eine goldene Nase verdient haben.