Dass der Bürger sich auf die Worte aus Versprechungen des Bürgermeisters nicht immer verlassen kann, habe ich schon mehrfach aufgezeigt. Ich meine damit: Antworten auf Fragen in Einwohnerfragestunden erwiesen sich später als hohle Worte. Oder aber: Fragen wurden nicht vollständig beantwortet wie im Fall, den ich Ihnen heute schildere.
Im Rahmen der Stadtverordneten-Versammlung im Oktober 2020 habe ich Michael Sarach folgende Frage gestellt: “Im Mai dieses Jahres hat die Stadt Ahrensburg eine große Umfrage gemacht über das Sport- und Bewegungsverhalten der Einwohnerinnen und Einwohner. Im Mai. Wir schreiben inzwischen Ende Oktober, weshalb der Bürger fragt: Wann werden die Ergebnisse mit den Zielen und Handlungsempfehlungen der Öffentlichkeit endlich vorgestellt?”
Und wenige Tage danach habe ich sie bekommen, nämlich die Antwort des Ahrensburger Verwaltungsleiters und also lautend:
“Ein abschließender Workshop ist für den 24.11.2020 vorgesehen. Anschließend werden die Ergebnisse der Workshops zusammengefasst und Empfehlungen und Ziele formuliert. Diese Empfehlungen und Ziele werden im Februar 2021 im BKSA vorgestellt.”
Mit BKSA meint der Bürgermeister den Bildungs-. Kultur- und Sportausschuss. Der hat am 18. Februar 2021 getagt. Das Thema “Sportentwicklungsplanung” stand unter Ö7.2.9 auf der Tagesordnung. Aaaber:
Wir schreiben heute den 23. März 2021. Und bis heute wurden die Ergebnisse mit den Zielen und Handlungsempfehlungen der Öffentlichkeit nicht vorgestellt. Oder haben Sie vielleicht etwas darüber gehört, meine lieben Mitbürger…?
Der abschließende Workshop mit den beteiligten/interessieren Vereinen wurde aufgrund von Corona-Maßnahmen 2x abgesagt bzw. ist jetzt auf den nächsten Dienstag terminiert. Mal sehen, ob er nun stattfindet. Danach sind die Ergebnisse bestimmt irgendwann “spruchreif”…
Vielen Dank für den sachdienlichen Hinweis! Wozu ich anmerke: Schulunterricht während Corona-Maßnahmen hat per Video-Konferenz sogar bei 11jährigen Schülern geklappt. Und “am nächsten Dienstag” gibt es immer noch Corona-Maßnahmen…!
Kein Widerspruch – auch wenn ich aus eigener professioneller Erfahrung glaube, dass das Thema als Online-Workshop nichtso gut funktionieren würde – ist halt doch was anderes als “Einer spricht und alle hören zu”, wie in der Schule. Aber die Lösung wäre nach meiner Auffassung dann eher ein Thema der beauftragten Agentur…. und ja… die Stadt Ahrensburg könnte darauf als Auftraggeber Einfluss nehmen. Aber solange das Thema “Sportentwicklung” irgendwie nebenbei in den unterschiedlichsten Referaten läuft und nicht in einer Hand (mit Prio) bearbeitet wird kann es nur so laufen….
Und ein Musterbeispiel ist der Online-Unterricht in vielen Ahrensburger Schulen auch nicht 😉
Alle Teilnehmer an der Befragung haben meiner Meinung nach das Recht zu erfahren, wie das Ergebnis ausgefallen ist. Ich meine, bevor ein Workshop sich mit Empfehlungen beschäftigt.
Wenn ein Mafo-Institut eine Umfrage bei der Bevölkerung macht, dann müssen die Resultate vor Veröffentlichung doch auch nicht von einem Workshop bearbeitet werden.