Wiedervorlage: Vor rund einem halben Jahr lockte der Bürgermeister mit “Lockschuppen”. Wie weit sind die Planungen der Stadt inzwischen vorangekommen…?

Im Jahre 2013 hat die Stadt Ahrensburg das Lindenhof-Areal verkauft. Grundlos. Es geschah unter dem Zwang der CDU, die damals noch von Tobias Koch live vor Ort angeführt wurde, und den Grünen, die für die heutige Bebauung und damit auch gegen die Linden gestimmt haben, der der Kettensäge zum Opfer gefallen sind. Und  Stadt und Politiker haben bei diesem Vorgehen soviel Weitblick bewiesen wie ein Hamster im Käfig. Denn die Stadt Ahrensburg hat damit in City und Bahnhofsnähe einen wichtigen Parkplatz beseitigt statt dort ein Parkhaus zu bauen, das auch Bahnreisende hätten nutzen können.

Als Ersatz wollte die Verwaltung einen neuen Parkplatz an anderer Stelle erreichten und hat dafür vom Lindenhof-Investor 500.000 Euro kassiert. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2021. Von einem Ersatzparkplatz ist weit und breit nichts zu erkennen.

Am 28. September 2020 – also vor rund einem halben Jahr –  habe ich den Bürgermeister in der Einwohner-Fragestunde der Stadtverordneten-Versammlung gefragt: „Wann wird den Autofahrern der Ersatzparkplatz für den Lindenhof zur Verfügung gestellt?“ Die schriftliche Antwort von Verwaltungsscheffe Michael Sarach:

„Im Zuge der Planungen zur Bebauung des Lindenhofgeländes wurde bezüglich der fortfallenden provisorischen Parkplatzfläche vereinbart, dass vom Investor 500.000 € zu zahlen sind. Die Zahlung ist erfolgt und das Geld soll zur Bereitstellung neuen Parkraumes genutzt werden. Derzeit wird im Rahmen des Bebauungsverfahrens Nr. 100 geplant, die baurechtlichen Voraussetzungen zur Aufstockung des P&R-Parkhauses ‚Alter Lockschuppen’ (Zwischenbemerkung: Ja, der Bürgermeister schrieb tatsächlich „Lockschuppen“!) zu schaffen.“

Schon damals habe ich festgehalten: Der Parkplatz Lindenhof war kein kostenloser P+R-Parkplatz, sondern dieser Parkplatz diente den Besuchern der Innenstadt. Der Alte Lokschuppen hingegen ist ein kostenloses P+R-Parkhaus und müsste schon seit Jahren dringend für Bahnreisende aufgestockt werden. Der Lokschuppen kann folglich nicht als Ersatz dienen für den ehemaligen Parkplatz Lindenhof, der hauptsächlich von Kunden angefahren wurde, die in der Innenstadt eingekauft haben und fürs Parken auch eine Gebühr bezahlt haben.

Meine Vermutung: Der Bürgermeister guckt auf seinen Kalender und aus dem Bürofenster und denkt dabei: “Nach mir die Sintflut!”

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. März 2021

4 Gedanken zu „Wiedervorlage: Vor rund einem halben Jahr lockte der Bürgermeister mit “Lockschuppen”. Wie weit sind die Planungen der Stadt inzwischen vorangekommen…?

  1. Kassandra

    Die Stadt lebt über ihre Verhältnisse, gibt mehr Geld aus als sie hat und teilweise auch völlig unnötig. Und dann verkauft man Grundstücke wie Lindenhof und Alte Reitbahn, um wenigstens etwas neues Geld in die Kasse zu bekommen…
    …um es anschließend zu verschleudern durch Duschenhaus, Toilette und Stadtgeld.

    Und der gezielte Abbau von Parkplätzen sorgt dafür, dass die Kunden aus Ahrensburg und Umgebung nach Poppenbüttel ins AEZ fahren, wo reichlich Parkplätze vorhanden sind.

    Es gibt Menschen in der Stadt, die man rausschmeißen müsste.

  2. j

    Ich frage mich: was machen eigentlich die Politiker? Sie sollen die Verwaltung und ihre Beschlüsse überwachen. Und darauf achten was mit unserem Geld geschieht. Warum ist es immer wieder Szene Ahrensburg, die den Finger in die Wunden legt? Irgendwann braucht Ahrensburg keine Politiker mehr.

    1. Stadtbewohner

      Was mich in diesem Zusammenhang sehr wundert: Wo sind denn die vielen pensionierten Beamten die hier in Ahrensburg leben? Die könnten mit ihrer Lebenserfahrung und Rechtskenntnis die Jungpolitiker beraten und unterstützen. Verteilt auf die Parteien, je nach Gusto, könnte da viel Gutes herauskommen. Und die Abstandszahlung von 500000 € für die verlorenen gegangene Parkfläche auf dem Lindenhofgrundstück sind doch wohl ein Witz. Eine Million € ist doch der tatsächliche Wert.

      1. Harald Dzubilla Artikelautor

        Das haben Sie missverstanden: Die 500.000 Euro wurden auf den Kaufpreis des Grundstücks draufgeschlagen. Und von “Elder Statesmen” will man weder im Rathaus noch in der Politik etwas wissen.

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