Heute erzählt Janina Dietrich im Regionalteil vom Abendblatt: „Politiker planen Stühle und Tische für Ahrensburger City“. Als ich die Überschrift gelesen hatte, da dachte ich: Prima, mehr Sitzmöglichkeiten in der City sind nicht übel, denn allein die Bänke am Rondeel und in der Rampengasse sind zu wenig, um den Menschen in der Innenstadt bei Bedarf einen Platz zum Ausruhen zu bieten. Bänke, meine ich. Aber was sollen Tische…? Können Familien hier vielleicht Kaffee kochen…?
Und dann las ich im Kleingedruckten, was im Umweltausschuss geplant ist, und zwar: „Stadtmöbel, die saisonal auf Parkplätzen platziert werden.“
Auf Parkplätzen? Dort, wo bis heute die Autos platziert werden? Christian Schmidt (Grüne): „Wir wollen dadurch die Innenstadt aufwerten und den Kaufleuten in der Corona-Krise helfen.“
Meine Frage: Hilft man den Kaufleuten in der Innenstadt, wenn man Autofahrern die Kundenparkplätze wegnimmt? Janina Dietrich behauptet: „Erste Rücksprachen der Verwaltung mit Ahrensburger Händlern seien positiv gewesen.“ Warum sie dazu selber keine Händler befragt hat, verstehe ich nicht. Und Christian Schmidt, Vorsitzender im Umweltausschuss, hat vermutlich nur den Händler Levenhagen in Norderstedt befragt.
Ich habe das Gefühl, meine lieben Mitbürger, dass Familie Levenhagen hier durch die Hintertür versuchen will, weitere Parkplätze in der Innenstadt abzubauen, um ihrem Ziel näher zu kommen, eine autofreie Innenstadt zu erreichen, wo Menschen in Rokoko-Kostümen auf Bänken vor Tischen sitzen und auf thematische bepflanzte Blumenkübel schauen. Und auf leerstehende Läden.
Letzte Frage: Was sagt eigentlich der Ahrensburger Citymanager dazu, denn das ist schließlich ein Thema aus seinem Arbeitsbereich…?
Als Ladeninhaber sehe ich es als äußert positiv an, wenn man die Parkplätze in der Ahrensburger Innenstadt möbliert. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich meinen Laden in Großhansdorf habe.
In der urbanen Parkanlage (nicht: Autoparkanlage) beiderseits der Großen Straße gibt es bereits viele Bänke. Wenn dort auch noch Tische hinzukommen, müssten die Menschen nicht mehr in die dortigen Restaurants gehen, sondern sie könnten sich bei Aldi was zu essen holen und im Stadtpark verzehren. Und wenn Christian Schmidt am Nebentisch sitzt und mal wieder zu laut schmatzt, dann denken Sie bitte daran, dass das seine Art ist, wenn er in der Öffentlichkeit den Mund aufmacht.
Ah, jetzt weiß ich auch, warum die schönen alten Bäume in der Hamburger Straße gefällt werden mussten: Wegen der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Soll an den Tischen auch serviert werden oder muss man sich sein Essen selber holen?
Wann lernen die Grünen endlich mal “Wirtschaft”?
Gastwirtschaft…?
Hat die Verwaltung dazu auch die Gastronomen in der Innenstadt befragt, ob die das gut finden?
Die haben doch jetzt alle geschlossen 🙂