Ich bin genauso verwundert wie nachdenklich. Weil ich weiß, dass Szene Ahrensburg von Mitarbeitern der städtischen Verwaltung gelesen wird. Und die haben gestern in meinem Blog etwas höchst Verwerfliches gelesen: Ein Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung hat Diebstähle verübt. Er hat das geistige Eigentum anderer Menschen geklaut und als sein eigenes Wissen ausgegeben. Und dafür Geld kassiert aus der Stadtkasse, also Steuergeld, das wir Bürger dort eingezahlt haben.

Plagiaire – kolorierte Lithographie von E. J. Pigal, Paris 1822/23

Meine Verwunderung und mein Nachdenken wird verursacht durch folgende Tatsache: Die gestohlenen Texte stehen immer noch auf der Homepage! Der Bürgermeister ist nicht auf die Idee gekommen, unverzüglich dafür zu sorgen, dass die Seite von Citymanager Christian Behrendt sofort gelöscht wird, nachdem bekannt geworden ist, dass es sich hier um Diebesgut handelt und die Stadt Ahrensburg damit in die Rolle eines Hehlers gekommen ist.

Sind Beamte in unserem Rathaus vielleicht begriffsstutzig? Oder haben die Wahrnehmungs- und Analysierungsprobleme? Oder ist denen einfach alles egaler als egal, nämlich scheißegal…?

Wenn mir jemand mitteilt, dass ich auf meinem Blog etwas Falsches oder Unrechtes geschrieben habe, dann lasse ich alles stehen und liegen, kontrolliere den Fall und berichtige die Sache, wenn die Sachlage klar ist. Sogar von unterwegs per iPhone mache ich das. Aber Fehler, Diebstähle und Absurdes auf der Homepage von Ahrensburg bleiben auch nach Kritik dort festgemauert wie die Glocke von Schiller. Ignoranz bis zum Gehtnichtmehr.

Und damit komme ich zum zweiten Teil dieses Blog-Eintrags: Am 10. November 2020 las man auf www.shz.de Stormarner Tageblatt: “Stadtmarketing: Das ist die Vision des neuen Ahrensburger Citymanagers”. Und man erfuhr: “Ein Kurzkonzept mit 44 Seiten habe er bereits geschrieben”.

Ich wiederhole: Am 10. November 2020 hatte der Citymanager von Ahrensburg bereits ein Kurzkonzept von 44 Seiten geschrieben. Und? Nach der Ankündigung via Zeitung hat der Bürger bis heute nicht erfahren, was denn in dem 44seitigen Kurzkonzept steht. Vielleicht die Vita des Stelleninhabers?

Möglicherweise hat der Citymanager bei seinen 44 Seiten auch die Rückseiten mitgezählt, und die sind blanko. Und auf den restlichen 22 Seiten hat er Ideen aufgeführt, die er aus anderen Städten übernommen hat. Oder aus Fachbüchern.

Und dann fand ich noch ein fettes Corpus Delicti dafür, dass Christian Behrendt sich mit fremden Worten wichtig tut, indem er sich diese in den eigenen Mund legt. So ist im Newsletter der Ahrensburger Wirtschaftsförderin Anja Gust, der Chefin vonChristian Behrendt, ein Beitrag über den Kollegen Citymanager zu lesen, in dem dieser erklärt: “Eine Stadtmarke ist kein Luxus, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit.”

Und woher hat Behrendt diese bemerkenswerte Weisheit? Er hat sie wortwörtlich aus einem “Baukasten für Stadtmarken” zitiert, nämlich aus dem “Städtoskop” von Château Louis, einer Agentur für strategische Markenführung und Kommunikation – siehe die voranstehende Abbildung!

Zitat: Wirtschaftsförderung Ahrensburg

Und noch eine Passage aus dem Newsletter der Wirtschaftsförderung ist bemerkenswert, weshalb ich den Passus an dieser Stelle festhalte – siehe die Abbildung rechts!

Da stellt sich dem Blogger die Frage: Wenn die Arbeit der Agentur Cima doch gut und wertvoll ist – warum dann, um alles in der Welt, hat man diese Agentur denn quasi aus dem Marketing-Arbeitsprozess der Stadt Ahrensburg gefeuert…!? (Klar, das hat nicht die Wirtschaftsförderung der Stadt gemacht, sondern das war die Stadtregierung, nämlich Familie Levenhagen mit Vetter Peter, die bekanntlich völlig andere Vorstellungen von einem Stadtmarketing für Ahrensburg haben – siehe thematisch bepflanzte Kübel und Menschen in Rokoko-Kostümen!)