Heute erfährt der Abendblatt-Leser im Regionalteil, dass die Verwaltung der Stadt Ahrensburg die Bürger gezählt hat, die ein Geschäft in der Großen Straße erledigt und dafür 50 Cent gelöhnt haben. Und weil das rund 1.000 Sitzungen gewesen sind, hat die Stadt damit 500 Euro eingenommen. Und 9.500 Euro dazugezahlt.
Wir wissen: Der neue Luxus-Lokus in der Großen Straße, die 20. barrierefreie öffentlichen Toilette in Ahrensburg, kostet die Stadt im Jahr 20.000 Euro an Unterhalt. Und der Preis für das Fertighäuschen betrug rund 150.000 Euro.
Und nun will Ahrensburg schon wieder so ein Toilettenhäuschen anschaffen. Das soll am Regionalbahnhof stehen, und die Verwaltung plant dafür 165.000 Euro ein. Und vermutlich wiederum 20.000 Euro für den jährlichen Unterhalt.
Meine Meinung: Da die Toilette am Bahnhof schon seit ewiger Zeit unter aller Sau ist, ist eine Notlösung angebracht. Aber warum müssen wir Ahrensburger dafür zahlen? Ist nicht die Bahn für Toiletten am Bahnhof zuständig und unterhaltspflichtig? Und will die Bahn nicht den Ahrensburger Regionalbahnhof als Vorzeigebahnhof gestalten…?
Ich zitiere Karl-Peter Naumann, den Ehrenvorsitzenden vom Fahrgastverband Pro Bahn, der am 19. Mai 2020 gesagt hat: „Der Fahrgastverband Pro Bahn hält es für absolut erforderlich, „dass alle Bahnunternehmen jetzt dafür sorgen, dass die Toiletten in Zügen und an Bahnhöfen funktionieren, Handtücher und Seife vorhanden sind.“
Aber Sie werden doch zugeben müssen, dass die 9.50 Euro Peanuts sind im Gegensatz zu den rund 50 Euro beim ehemaligen Luxusklo vor dem Rathaus.
Wobei Sie allerdings berücksichtigen müssen, dass bei diesem Klo für die Stadt keine Baukosten angefallen sind, was bedeutet: Die Herstellungskosten dieser Toilette wurden von der damaligen Aufstellerfirma auf die Benutzungsgebühren umgeschlagen.
Sehr verehrter Blogbetreiber. Das Thema öffentliche Toiletten in Ahrensburg treibt Sie ja schon eine ganze Weile um. Verstehen kann ich das nicht wirklich. Alls Ahrensburg bin ich hellauf begeistert über den Plan, am Bahnhof eine vernünftige Sanitäranlage zu bauen. Über die Betriebskosten von 20 000 Euro kann man auch eine andere Rechnung aufmachen. 20 000 Euro geteilt durch die Einwohnerzahl von Ahrensburg (Stand 2017/33.000) ergibt eine Summe von 60 Cent pro Bewohner und Jahr. Sind doch wirklich Peanuts. Die von Ihnen so oft zitierte Tageszeitung kostet mehr als das dreifache täglich. Um mal die Relationen dar zustellen. Ich glaube, dass jeder Besucher des schönen Ahrensburg den Bürgern dankbar sein wird über eine gute, saubere Sanitäranlage. Ich kann mich noch gut erinnern an die menschlichen Hinterlassenschaften in der Bahnunterführung Hagener Allee. Das ganze mal positiv betrachten und nicht immer nur unter dem Geldaspekt. Das ist gut angelegtes Geld.
Das von mir “enttarnte” Luxus-Klo am Rathaus ist landesweit durch das ZDF berühmt geworden. Es gibt in Ahrensburg 20 öffentliche, barrierefreie Toiletten. Die Toilette am Bahnhof sollte meiner Meinung nach von der Bahn betrieben bzw. saniert werden. Ihre Klo-Rechnung, bezogen auf alle Einwohner, ist ein satirischer Gedanke Ihrerseits, stimmt’s?
Sehr geehrter Blogger, an Satire hatte ich eigentlich nicht gedacht. Es sollte nur der Versuch sein, die Summe von 20 000 Euro mal in einer anderen Sichtweise auf zu zeigen. Die von Ihnen genannte Zahl von 20 öffentlichen Toiletten hat mich erstaunt. Aber nach einer Überprüfung auf der Webseite der Stadt Ahrensburg gibt es tatsächlich 19 Toiletten, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Hat mich wirklich überrascht. Wobei man doch sagen muß, dass einige privat betrieben werden und der Gedanke das hundertschaften von Bürgern und Gästen, z.B. bei einem Stadtfest, die Toiletten der Polizeistation Ahrensburg frequentieren, hinterläßt doch ein erheiterndes Gefühl in mir. Jedenfalls werde ich mir die Liste ausdrucken. Immer gut zu wissen wo das ´´Örtchen´´ ist, wenn es mal presant wird. Ahrensburg kann man doch mit gutem Gewissen als Leuchtturm in der Lokuswüste bezeichnen.
Ihr Gefühl muss Sie nicht erheitern: Bei Stadtfesten und anderen Veranstaltungen muss der Veranstalter selbstverständlich für eine öffentliche Toiletteneinrichtung sorgen und tut es auch. Und zu den 20 öffentlichen und barrierefreien Toiletten kommen viele weitere Toiletten in Restaurants dazu, die allerdings nicht barrierefrei sind.
Wer hat, der hats. Und Ahrensburg hat es nicht – nämlich Geld. Und Ahrensburg kann nicht mit Geld umgehen. Siehe Schuldenberg, siehe Stadtgeld, siehe Speicher. Ich weiß nicht, wie lange der Exilant schon in Ahrensburg wohnt. Ich kenne noch ein anderes Ahrensburg.
Es werden auch Gespräche mit der DB und dem HVV aufgenommen zwecks Kostenbeteiligung! Dies zur sachlichen Info! Die Sicht des Exilanten ist sehr positiv! Danke!
Nur Bürger, die im Exil leben, können das so positiv sehen wie der Exilant. Vernünftig wäre: Nicht DB und HVV sollen sich an den Kosten beteiligen, sondern sie sollen diese Kosten gefälligst voll übernehmen, denn es geht hier doch um Bahnkunden, die außerdem zu einem Großteil gar keine Ahrensburger Bürger sind. Und das Café im Bahnhof – muss das keine Toilette nachweisen?
Naja, es geht hauptsächlich um Ahrensburger Einwohner mit und ohne Handicap, Busfahrer und Spaziergänger. Einige davon sind auch Bahnfahrer. Aber eigentlich kein Thema hier, das sollte eine Selbstverständlichkeit sein und keine Diskussionen hervorrufen.
Richtig, für Politiker sollte das unkontrollierte Geldausgeben eine Selbstverständlichkeit sein, es ist ja schließlich nicht ihr Geld, sondern das Geld von Menschen, die dafür hart gearbeitet haben. Und jedes 4. Kind in Ahrensburg muss in Armut leben – natürlich nicht in “Ahrensburg West”, wo ein Leben in Luxus herrscht.
Man sollte die schon vorhandenen, aber sanierungsbedürftigen Toiletten des Busbahnhofs, zu einer auch für Rollstuhlfahrer zugänglichen Toilette umbauen. So würden sich auch die Kosten im vernünftigen Rahmen halten lassen.