Georg Tür, 1. Vorsitzender FC Ahrensburg, ist bestimmt ein ehrenwerter Mann. Ich kenne ihn persönlich nur von einem leidenschaftlichen Auftritt in der Stadtverordneten-Versammlung, wo er sich vehement für ein Dusch- und Umkleidehaus für seine Kicker auf dem Stormarnplatz eingesetzt hat. Und diesbezüglich hat Georg Tür heute auch einen Leserbrief im MARKT veröffentlichen lassen. Doch was dort steht, geht ziemlich an den Tatsachen vorbei.
Richtig ist, das die Fußballer auf dem Stormarnplatz die Möglichkeit haben müssen, sich zu duschen und umzuziehen. Das Dumme ist nur: Ein diesbezügliches Gebäude sollte ursprünglich „nur“ 800.000 Euro kosten. Auf diese Summe verweist Georg Tür in seinem Leserbrief, ohne den Bürger zu informieren, dass die Baukosten gestiegen waren auf 1,25 Millionen und im Endergebnis 2,1 Millionen Euro betragen sollen. Warum verschweigt der Vereinsvorsitzende des FC Ahrensburg (nicht zu verwechseln mit dem ATSV!) die tatsächlichen Kosten, über die derzeit diskutiert wird…?
Mehr noch: Der 1. Vorsitzende vom FC Ahrensburg fordert die Stadt nicht auf, unverzüglich die Dusch- und Umkleideeinrichtung im Bruno Bröker Haus zu sanieren, bzw. wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist, umgehend Container an den Rand des Stormarnplatzes zu stellen, in denen die Fußballer duschen und sich umkleiden können. Denn genau das sollen sie doch, Herr Tür, oder…? Und das von Ihnen angesprochene Lagern von Sportgeräten – sprich: Fußbälle, Netze und Eckfahnen – ist dort bestimmt auch möglich.
Und dann macht Georg Tür falsche Aussagen. Er schreibt, dass das Dusch- und Umkleidehaus nicht nur den Fußballern zur Verfügung steht, sondern dass hier auch Schüler und „die vielen, vielen Kiddies, die sich auf dem Stormarnplatz tummeln“ – also zum Bespiel die Skater und die Ballspieler auf dem Rasen – duschen und sich umkleiden können.
Wenn Georg Tür die Diskussionen um das angedachte Gebäude verfolgt hätte, dann wüsste er auch, welche Frage ich dem Bürgermeister in der Einwohnerfragestunde am 14. Dezember 2020 gestellt habe, nämlich: “In der Stadt Ahrensburg lebt fast jedes vierte Kind in Armut. Und die Stadt Ahrensburg will ein Dusch- und Umkleidehaus für rund 2,1 Millionen Euro bauen. Meine Frage: Dürfen Bürger in diesem Duschhaus auch duschen, wenn sie nicht privilegierte Mitglieder eines Sportvereins sind?”
Die Antwort des Bürgermeisters, die schriftlich vorliegt, lautet klar und deutlich: “Das geplante Umkleidehaus wird nur den Vereinsmitgliedern der auf dem Stormarnplatz spielenden Ahrensburger Fußballvereine und deren Gastmannschaften zur Verfügung stehen.”
Und für so ein Luxus-Gebäude, das für eine privilegierte Minderheit gebaut werden soll und die meiste Zeit über leer stehen würde, soll die Stadt tatsächlich 2,12 Millionen Euro Steuergeld ausgeben? Nicht Ihr Ernst, Herr Tür, oder…?
Sind die Aussagen des 1. Vorsitzenden evtl. ein Straftatbestand? Verbreitung unwahrer Tatsachen
Nein. Es könnte sein, dass der Mann gar nicht weiß, dass er die Unwahrheit verbreitet. Aber beim MARKT sollte man es eigentlich wissen.
Unwissenheit schützt nicht vor Strafe ( es sei denn, er ist nicht strafmündig)
Was glabuen Sie, lieber Herr Lucke, wie viele Politiker dann vor Gericht stehen müssten…?! 😉
Jupp, und wir hätten ein Problem weniger:-)
😉 🙂 🙂
Damit verspielt Herr Tür seine Glaubwürdigkeit. Und wenn ich richtig gezählt habe, dann hat der FC Ahrensburg 17 Spieler in der 1. Herren-Mannschaft https://www.fcahrensburg.de/teams/1-herren/ und noch weniger in der 2. Herren-Mannschaft. https://www.fcahrensburg.de/teams/2-herren/
Also zwei Herren-Mannschaften. Eine Damen-Frauschaft konnte ich auf der Homepage vom FC Ahrensburg nicht entdecken. Das hat natürlich den Vorteil, dass Herr Tür keine getrennten Duschräume für seine Männer benötigt.
Ich denke, auch die Frauenmannschaft vom Roten Stern 05 wird dort aufspielen und duschen wollen. Dann können wir nochmal die Baukosten anpassen, vielleicht auch noch separate Räume für eine Gender-Mannschaft (Heim- u Gastmannschaft) vorsehen?
Gern würde ich wissen, was man für das Geld – oder vom eventuellen Erlös für Bauland Stormarnplatz – an Sportanlagen im Gewerbeareal am Ostring alles bauen könnte.
Ich denke, dass im Unisex-Zeitalter auch alle drei Geschlechter unter einer Dusche stehen könnten. Im Dschungelcamp von RTL geht es doch genauso wie in den frivolen Big-Brother-Häusern. Und damit dort kein Foul passieren kann, gibt es schließlich den/die SchiedsrichterIn, der/die dort ebenfalls duscht.
…oder, wenn schon getrennt, dann gibt es ja die LinienrichterInnen – oder wie sagt man das gendergerecht??
… keine Ahnung. Aber auf jeden Fall: Die Videoschiedsrichter/innen können das auch im Bild festhalten, denn sie müssen ja nicht duschen, weil sie gar nicht laufen!
Kiddies ungleich Skater. Fussballschulen von großen Vereinen würden noch viel mehr auf Stormarnplatz nach neuen Talenten suchen, wenn dort die Umkleidesituation nicht so katastrophal wäre. Unwahrheiten kann ich in diesem Leserbrief also keine erkennen. Statt irgendwelche Zukunftspläne über den Beimoorweg herbeizureden, wäre es für eine Sportstadt Ahrensburg wünschenswert, sich für den Erhalt eines Fussballplatzes voller Traditionen einsetzen. Statt häßlichen Containern wäre eine nachhaltige Lösung, wenn auch etwas teurer, ein starkes Zeichen.
“Wenn auch etwas teurer”, sprich: schlappe 2,12 Millionen Euro. Und Menschen, die in Ahrensburg dringend eine Wohnung suchen und sich hohe Mieten nicht leisten können, die schicken wir ins Tunneltal. Sollen die doch auf dem dortigen Gelände voller Traditionen ihre Zelte aufschlagen wie unsere Vorfahren es dort schon vor Urzeiten getan haben.
Aber gute Nachricht kommt von den Rote Stern Kickers: Die wollen sich an den 2,12 Millionen zur Hälfte beteiligen, um Solidarität zu zeigen. Und damit ihre Kinder-Kicker dann vom HSV entdeckt werden und vielleicht in der Bundesliga mitspielen können, um dicke Kohle zu erspielen. *lol*
@August ist eine Clownsfigur. Als Rotclown ist der dumme August der Gehilfe des Weißclowns und steht im Status am unteren Ende der Hierarchie.