Heute lesen wir im Hamburger Abendblatt: “Hamburg verliert immer mehr Bäume”. Und in dem Bericht werden Klagen laut, dass zusehends mehr Bäume der Kreissäge zum Opfer fallen, weil Straßen und Häuser gebaut werden. Und das Nachpflanzen 1:1 funktioniert nicht, weil viele Bäume gar nicht ersetzt werden. Und deshalb erheben sich in der Hansestadt kritische Stimmen.
Auch in Ahrensburg wurden viele Bäume gefällt. Zum Beispiel die historischen Linden am Lindenhof, damit die Billigmärkte KiK und Tedi in das Mammutgebäude einziehen konnten. Und für den Straßenbau in der Hamburger Straße wurden vor wenigen Wochen 23 (dreiundzwanzig) Bäume gefällt.
Bezeichnenderweise haben die Grünen, die früher mal eine Umweltpartei gewesen sind und gegen das Abholzen von Bäumen gekämpft haben, die haben in der Stadtverordneten-Versammlung für das Fällen der Bäume in Ahrensburg ausdrücklich ihre Zustimmung gegeben. Wobei natürlich nicht nur die Bäume betroffen waren, sondern auch die vielen Vögel, die damit vertrieben wurden. Aber welchen Grünen vom Bündnis90 interessiert das heute schon.
Zur letzten Stadtverordneten-Versammlung 2020 hatte ich Bürgermeister Michael Sarach gefragt: “In diesem Jahr wurden in der Hamburger Straße 23 Bäume gefällt, die nachgepflanzt werden sollen, damit die Straße wieder eine Allee werden soll. Frage: Wie viele Jahre wird es dauern, bis neugesetzte Bäume die gleiche Höhe erreicht haben wie die gefällten?”
Die Antwort des Häuptlings der Verwaltung: “Die neu zu pflanzenden Bäume werden bei Lieferung eine Höhe von etwa 4 bis 4,5 Metern haben. Bis zum Erreichen der Höhe der gefällten Bäume von 12 bis 15 Metern werden etwa 20 Jahre vergehen.”
Und nun, liebe Mitbürger, schauen Sie mal in Ihren Personalausweis und rechnen sich dann aus, wie alt Sie sein werden, wenn der Ist-Zustand aus 2020 im Jahre 2043 erreicht sein wird!
Das Dumme ist nur: Sollte die Aussage des Bürgermeisters nicht zutreffen und das Wachstum sich noch um weitere 5 bis 10 Jahre verzögern, so werden Sie Herrn Sarach wohl kaum noch beim Wort nehmen können.
Mich wundert, dass die Basis der Grünen diese Politik so mit macht. Ich könnte als Grüner nicht mehr in den Spiegel schauen und wäre folgerichtig längst aus der „Partei“ ausgetreten. Ein neue grüne Partei, die sich um den Schutz der Bäume und befahrbare Radwege kümmert wäre IMHO dringend notwendig. Und dieser neuen Grünen Partei würde ich bei der nächsten Wahl gerne und mit gutem Gewissen meine Stimme geben.
Vergessen Sie nicht die Fällaktion damals in der Großen Straße unter Leitung der Beauftragten für Umweltschutz!
Danke für den Hinweis! Und damit das, was damals mit den Linden in der Großen Straße passiert ist, nicht in Vergessenheit gerät, stelle ich an diese Stelle ein mahnendes Bild zur Erinnerung. Es ist kein Symbolbild, sondern es ist ein Tatsachenfoto von Ort und Stelle: