Mit dem „Muschelläufer“, dem ich einst den Namen „Blaumann“ gab, mit dieser Skulptur habe ich mich befasst, seitdem das Monstrum auf das Rondeel gestellt worden war. Zumeist waren es satirische Texte, die ich dazu geschrieben habe, obwohl es bei diesem Thema eigentlich gar keinen Unterschied mehr gibt zwischen Satire und Realsatire.
Ich will mich heute nicht wiederholen. Nur eine kleine aktuelle Ergänzung bringe ich zum Wochenende, und zwar das, was Google zum „Muschelläufer“ anzeigt: „Dauerhaft geschlossen“. Dazu eine Rezension von einer Besucherin, deren spanischer Text von Google übersetzt wurde mit einem Wort, das zum geflügelten werden könnte und also lautet: „Ein hübscher blonder Mann mit nordischen Merkmalen auf einer Schöpfkelle“ – siehe die Abbildung!
Aber ich will diesen Blog-Eintrag nicht beenden, ohne eine neue Empfehlung abzugeben. Diese meine Empfehlung lautet: Die Stadt Ahrensburg soll ein weiteres Werk von Martin Wolke ankaufen! Und damit meine ich eine Skulptur aus dem Jahre 2002, die betitelt ist: „Hochsitz, geteert und gefedert, unter Palme“ – siehe die nebensehende Abbildung auf der Homepage der Galerie Hübner + Hübner!
Und in diesen Hochsitz setzen wir seinen Schöpfer – natürlich passend geteert und gefedert – und stellen das Werk dann auf dieselbe Stelle, wo zuvor der „Muschelläufer“ auf der Schöpfkelle Schnecke gestanden hat.
Und dann, meine lieben Mitbürger, können wir über das Rondeel spazieren, die Leiter zum Hochsitz betreten, den Mann dort oben mit Bananen füttern und ihm dabei ins Gesicht sagen:
„Sie aufgeblasener, arroganter Schnösel! Sie wissen genau, dass Ihr blaues Plastikmonstrum mit dem Dumpfbackengesicht uns Bürgern aufgenötigt wurde von der damaligen Bürgermeisterin und die meisten Ahrensburger einen Brechreiz bekommen haben, wenn sie an dieser Geisterbahnfigur vorbeigegangen sind. Und Kosten dafür wurden aus unserem Steuergeld bezahlt.
Unterstehen Sie sich also, Herr Wolke, dass Sie Ihr stupides Gebilde wieder zurück auf den Platz bringen! Dort, wo es heute steht, nämlich auf dem städtischen Bauhof, dort hat es seinen passenden Platz bis zu 70 Jahre nach Ihrem Todesjahr gefunden. Und wenn Sie nicht die Kosten für die dortige Aufbewahrung bezahlen wollen, dann werden wir das Ding eben zermahlen lassen und aus dem Kunststoff ein paar Parkbänke formen, von denen wir eine auch in den Garten von Ex-Bürgermeisterin Pepper stellen werden. Damit Sie dann gemeinsam mit Ihrer dubiosen Helfershelferin darauf sitzen können, wenn es Ihnen auf Ihrem Hochsitz auf dem Rondeel zu ungemütlich werden sollte.“
Der Hochsitz sieht so aus, wie die vollgekackten Sitzstangen im Hühnerstall
Hier handelt es sich aber nicht um die Kacke von Hühnern, sondern die Scheiße stammt von Wolke.
Mit dem Muschelmann auf der Schnecke hat Wolke sich selber ein faules Ei ins Nest gelegt. Wenn man seinen Namen googelt, findet man keine aktuellen Werke aus den letzten Jahren.
Nicht “Muschelmann”, weil der Blaumann mit Muscheln gar nichts zu tun hat, sondern: Mauschelmann, weil bei der Aufstellung gemauschelt worden ist.
Der Blaumann hätte schon längst in das Atelier von Wolke verbracht werden müssen. Das sich da nichts tut ist ein Zeichen dafür, dass er gar nicht an die Beseitigung des Mangels (falsches Material) denkt. Schon allein dafür könnte man den vor ein Gericht zitieren.
Wolke ist der Meinung, dass er für die Schäden nicht verantwortlich ist und deshalb von der Stadt erwartet, dass diese die Kosten für die Reparatur übernimmt.
Man könnte mit den anderen Eigentümern der Wolkeplastiken eine Aufteilung der Gutachterkosten vereinbaren. Wenn der Gutachter festgestellt hat, dass das von Wolke verwendete Material gar nicht für die vertraglich vereinbarte Ausstellungszeitspanne (Lebensdauer Wolke + 70 Jahre) geeignet ist, sollte zügig der Gang vor ein Gericht beschritten werden. Der Vertrag ist übrigens schon jetzt mangelhaft. Die zugesicherte Eigenschaft in Form einer Bespielbarkeit gefährdet die Stabilität des Muschelarmes durch Eintrag von Mikrorissen, wenn sich ein Kind an selbigen hängt. Damit hat sich Wolke schon bei Vertragsbeginn in ein unentrinnbares Dilemma begeben.