Heute lesen wir im 3. Buch Abendblatt einen Nachruf auf Ulrike Schwalm († 59), die „rasende Reporterin“, wie Harald Klix die Journalistin im Sinne von Egon Erwin Kisch bezeichnet hat. Und die Meldung über den plötzlichen Tod dieser Journalistin macht mich betroffen und sehr traurig.
Ich kannte Ulrike Schwalm viele Jahre lang. Häufig hat sie über mich in der „Ahrensburger Zeitung“ geschrieben, bevor diese zum 3. Buch Abendblatt mutiert ist. Die Kielerin, die damals in Hamburg gelebt hat, war eine quirlige und sehr fleißige Journalistin. Und sie war genauso humorvoll wie sie dabei auch sarkastisch sein konnte.
Ulrike Schwalm wusste immer viel zu erzählen. Über Ahrensburg, über viele Menschen und nicht zuletzt auch über ihre Arbeit. Und diese Arbeit, die sie für die Redaktion geleistet hat, waren Beiträge von einer journalistischen Qualität, die man heute vergeblich im 3. Buch Abendblatt sucht. Und Ulrike Schwalm konnte sogar fotografieren und nicht nur mit dem Handy „knipsen“, wie es heute bei den Praktikanten in der Redaktion so üblich ist.
Ruhe in Frieden, liebe Ulrike Schwalm – ich werde Sie immer in liebevoller Erinnerung behalten. (Weshalb ich heute einen Ihrer Beiträge über mich herausgesucht, gerahmt und in memoriam an die Wand gehängt habe – siehe die nebenstehende Abbildung!) Ich kann mich auch nach so vielen Jahren immer noch genau an unsere damalige Begegnung in meinem Büro erinnern. Wir haben zusammen ausgiebig über die Verlagsbranche geplaudert, dabei gelästert und viel gelacht.
Diesen Blog-Eintrag kann ich nicht beenden, ohne darüber zu berichten, warum Ulrike Schwalm nach rund einem Jahrzehnt der Mitarbeit die Redaktion der „Ahrensburger Zeitung“ mitten im vollen Berufsleben verlassen hat. Ulrike Schwalm hat es mir erzählt: Sie war in der Redaktion nicht nur gemobbt worden, sondern ihr wurde auch der freie Mitarbeitervertrag von Seiten des Verlages gekündigt, nachdem ihre Honorare ohnehin schon sehr schmal geworden waren. Der offensichtliche Grund: Die Journalistin Ulrike Schwalm war zu ehrlich und hat in ihrer offenen Art immer ihre Meinung gesagt. Und das kam offenbar beim damaligen Redaktionsleiter und seinen Getreuen nicht so gut an.
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