Ich komme mal wieder auf eines meiner Standardthemen zurück, nämlich den Sklavenhändler Heinrich Carl Schimmelmann. Und bis gestern war ich noch der Meinung, dass die Schimmelmannstraße in Ahrensburg nach diesem Menschenschänder benannt worden ist. Heute jedoch belehrt mich Christian Schubbert (Grüne) eines Besseren: „Die Schimmelmannstraße ist nach der ganzen Familie benannt.“
So schreibt es der Politiker heute in der Parteien-Werbekolumne im MARKT. Und diese seine Kenntnis hat mich völlig überrascht. Denn in der Familie Schimmelmann hat es nicht nur den grausamen Patron Heinrich Carl gegeben, sondern auch gute Menschen, die sogar gemeinnützig waren.
Und was ist mit der Rantzaustraße? Wurde die auch nach der ganzen Familie derer von Rantzau benannt, welche dermaleinst die Leibeigenschaft nach Ahrensburg gebracht und eine grausame Knechtschaft über die Menschen in der Schlossstadt ausgeübt haben? (In diesem Zusammenhang empfehle ich allen Ahrensburgern zur Lektüre das Buch „Ahrensburg im Wandel“ von Arne Wolter, erschienen im Medien-Verlag Schubert (nein, nicht „Schubbert“!)
Wenn die Schimmelmannstraße allen Schimmelmanns gewidmet ist genauso wie der Hamburger Jungfernstieg allen Jungfern, dann ist ja gut. Ich frage mich nur, woher der Grüne Schubbert diese Erkenntnis hat, die für mich wie gesagt völlig neu ist.
Bleibt für den Blogger nur die Frage im Raum stehen: Was ist mit der Ahrensburger Straße “Grauer Esel”? Wurde die einem bestimmten Esel gewidmet oder allen Eseln in der Stadt…?
Warum heißt die ehemalige Adolf-Hitler-Allee in Ahrensburg seit Kriegsende Große Straße? Ich vermute, dass “Große” für Karl den Großen steht. Oder für Alexander. Denn mit “Große” bezeichnet man allgemein eine große Führerperson. Wie zum Beispiel den Gröfaz, das Größte Fiasko aller Zeiten in Deutschland.
Die Große Straße soll ja bald umbenannt werden. Aus den Reihen von CDU und Grünen liegt imaginär der Antrag vor auf “Levenhagenallee”. Ob der Name für Nadine oder Detlef steht, sei dahingestellt, denn es ist ein Familienname. Wie zum Beispiel Schimmelmann.
Ist doch eigentlich schade, dass man keine Straße nach lebenden Personen benennen darf, wie das zum Beispiel für Namen von Schulen möglich ist – siehe: Eric-Kandel-Gymnasium. Da könnte man in Ahrensburg einige bedeutende Personen für ihr Lebenswerk mit dem Namen einer Straße oder eines Platzes ehren.
Dazu kann ich Ihnen in Ahrensburg nicht nur “Grauer Esel” als Ausnahme nennen. sondern auch die “Kohschietstraße”. Der Weg und die Straße wurden nach lebenden Personen benannt, die in Ahrensburg arbeiten, bzw. arbeiten sollen. Allerdings: Die Benannten legen persönlich keinen Wert darauf, mit ihren Straßennamen in Zusammenhang gebracht zu werden.