Im 3. Buch Abendblatt lesen wir heute, dass Ahrensburger einen „öffentlichen Bücherschrank“ an der Kirschplantage aufstellen wollen, wo Einwohner sich Bücher ausleihen und tauschen können, was kostenlos sein soll. Ich weiß nicht, wie Sie darüber denken, aber ich bin dagegen.
Sind Bücher wirklich nichts wert, sodass man sie kostenlos zur Selbstbedienung abstellen soll? Wozu gibt es eigentlich Buchhandlungen und Antiquariate und öffentliche Büchereien und Bibliotheken, wo man günstig Bücher ausleihen kann? Und beim Bürgerverein an der Bagatelle kann man genauso günstig Bücher erwerben wie auf Flohmärkten.
Außerdem: Bücher sind in der Regel urheberrechtlich geschützte Werke. Genauso wie Musik. Kein Mensch darf urheberrechtlich geschützte Musik öffentlich abspielen, ohne dafür von der Gema zur Kasse gebeten zu werden. Und wenn die Stadtbücherei ein Buch ausleiht, dann folgt dafür eine Bibliotheksabgabe an die VG Wort, die an Autoren und Verlage geht.
Ich bin der Meinung, dass geistiges Eigentum nicht weniger wert sein sollte, als das Eigentum an einer Sache. Und kein Mensch würde auf die Idee kommen, an einem Bahnhof gebrauchte Fahrräder abzustellen, die jeder kostenlos mitnehmen und/oder tauschen kann. Warum also soll das also ausgerechnet mit Büchern möglich sein?
Ergänzend hinzufügen muss ich noch, dass ein Antrag an die Stadt Ahrensburg gehen soll, dass für den Bücherschrank “knapp 6.500 Euro” aus der Stadtkasse fließen sollen. Irre, oder?! Immerhin könnte mit diesen 6.500 Euro der Hunger von armen Kindern gestillt werden – jedenfalls der Lesehunger.
Und wenn schon Bücher, dann bitte Sparbücher!