Den Stoff, aus dem Satire-Beiträge gemacht werden, liefert immer wieder gern die Stadt Ahrensburg, das norddeutsche Schilda. (Wobei es sich tatsächlich um Real-Satire handelt, was die Sache umso peinlicher macht!)
Im 3. Buch Abendblatt wird heute wiederholt, was ich schon am 15. Oktober 2020 auf Szene Ahrensburg berichtet habe: Ahrensburg ist Dauergast im Fernsehen, was Absurditäten betrifft. (Wobei die Zeitung nicht nur den Blaumann vergessen hat, sondern auch den Luxus-Lokus, der via ZDF sogar landesweit für Aufsehen und Grinsen gesorgt hat. Und über die “Gehwege für Behinderte” in der Rathausstraße hat damals allein Szene Ahrensburg berichtet.)
Und nun bahnt sich neuer Schwachsinn an. (Nein, nicht das Dusch- und Umkleidehaus am Stormarnplatz oder die Tiefgarage mit urbanem Stadtpark auf dem Betondeckel – das alles kommt später noch. 😉 )
Das 3. Buch Abendblatt informiert heute darüber, was „Stadtsprecher“ (ich wiederhole: „Stadtsprecher“) Fabian Dorow erzählt hat, nämlich dass die Verwaltung ein “Konzept” erarbeitet, „um die Verkehrssituation in Innenstadt zu verbessern“. Und hierzu sollen tatsächlich auch Einwohner befragt werden – donni, donni aber auch! 😉
Bis zu dieser Stelle ist eigentlich noch alles okay, denn man glaubt natürlich, dass eine Einwohnerbefragung durch repräsentative Marktforschungsmethoden von einem neutralen Institut erfolgen wird. Aber haste gedacht! Ich zitiere einen Absatz aus der Zeitung:
„Für die Teilnahme müssen Ahrensburger zunächst die Internetseite der Stadt unter www.ahrensburg.de aufrufen. Direkt auf der Startseite befindet sich ein Link zur Umfrage, die wegen der Corona-Pandemie ausschließlich online erfolgt. 14 Fragen gilt es zu beantworten – zum Beispiel, mit welchem Verkehrsmittel der Bürger normalerweise ins Zentrum von Ahrensburg kommt.“
Was für ein ausgemachter Humbug! Eine Befragung, bei der nur Einwohner mitmachen sollen, die selber entscheiden können, dass sie mitmachen. Womit das Resultat natürlich gar nicht repräsentativ sein kann. Und Manipulationen sind reihenweise möglich – u. a. durch Radfahrer, Autohasser und Bürger, die in der Innenstadt wohnen und dort auch einen Parkplatz haben. Zum Beispiel.
Und besonders albern: Die Verkehrssituation in der Innenstadt betrifft gar nicht vorrangig die Einwohner von Ahrensburg, sondern viel mehr die Gäste und Kunden, die nach Ahrensburg kommen, um in der Innenstadt zu parken und einzukaufen und/oder Restaurants, Cafés, Arztpraxen und – nicht zuletzt – den Wochenmarkt zu besuchen. Diese Bürger sollen aber offenbar gar nicht befragt werden, obwohl gerade diese Menschen die Parkmöglichkeiten in der Ahrensburger Innenstadt immer wieder bemängeln und deshalb lieber anderswo hinfahren.
Ich zitiere aus der Zeitung einen Satz, der für mich der Brüller des Tages ist und wie folgt lautet: „Ein weiteres Ziel ist, dass Stellflächen kürzer genutzt werden.“ Was bedeutet: Kunden, haltet euch nicht mehr so lange beim Shopping in der Innenstadt auf! Und verzichtet in den Restaurants auf den Nachtisch! Und wenn euer Arztbesuch zu lange dauert, weil das Wartezimmer wieder mal so voll ist, dann steht auf und fahrt wieder nach Hause – falls ihr mit dem Auto gekommen seid! Oder kommt das nächste Mal ohne Auto! (Zitat aus der Zeitung: „Zur Auswahl stehen Auto, normales Fahrrad, E-Bike, Lastenrad, Bus, Bahn, zu Fuß oder Sonstiges“.)
Ich habe diesen Blog-Beitrag geschrieben in der – zugegeben: naiven – Hoffnung, dass man diese Worte im Rathaus nicht nur liest, sondern dass man das, was ich hier geschrieben habe, bedenkt und berücksichtigen wird.
“… Und Manipulationen sind reihenweise möglich – u. a. durch Radfahrer, Autohasser …”
Witzig. Ihre Sorge in Sachen Repräsentativität teile ich allemal. Fürchte nur, dass zu viele Autofahrer, Fahrradhasser abstimmen. Denn mit dem Begriff “Parkverhalten” in der Überschrift wird das Abendblatt vermutlich eher Autofahrer zum Mitmachen animieren, glaube ich. 🙂
Da kann ich Ihrer Meinung nicht widersprechen. 😉 Ich weise aber auch noch einmal darauf hin: Nur Ahrensburger sollen teilnehmen.
Danke für den Tipp, Herr Dzubilla. Hier meine ehrlichen Antworten!
Beachten Sie bitte, wo ich wohne. Übrigens: Ich bin 71, m.
An Herrn Dorow: Das Alter und das Geschlecht sollten in die Umfrage eingefügt werden.
Befragung Parkraummanagement Ahrensburg xxxxx xxxx xx xxxx xxxxxxxxxx
Anmerkung Administrator: Kommentar wurde frisch gestrichen.
Sehr geehrter Herr Schmdit, Meier, Schulze oder Lehmann: Sie haben es missverstanden: Sie sollen Ihre persönlichen Angaben nicht als Kommentar auf Szene Ahrensburg machen, sondern Sie sollen das via die Homepage der Stadt erledigen!
Es können aber auch Nicht-Ahrensburger an der Befragung teilnehmen. Und jeder, der es möchte, kann auch mehrfach seine Antwort abgeben, um die Befragung im Endergenis zu beeinflussen.
In der Zeitung steht: “Für die Teilnahme müssen Ahrensburger zunächst die Internetseite der Stadt unter http://www.ahrensburg.de aufrufen.” Wenn auch Nicht-Ahrensburger mitmachen dürfen, dann stellt sich die Frage: Wie informiert die Stadt alle auswärtigen Bürger, die Ahrensburg besuchen und ein Interesse an der Befragung haben? Genauso die Ahrensburger: Nicht jeder liest das Abendblatt. Und auch nicht den MAKRT, falls auch der darüber berichten wird. Und schon deshalb ist die ganze Befragung für die Tonne schon bevor sie zu Ende gegangen ist.
Ich muss grinsen bei dem Gedanken, dass sich auch (und ganz besonders) die Kaufleute in Bargteheide, Großhansdorf, Trittau, ja, sogar in Hamburg an der Befragung beteiligen werden und dazu beitragen, dass noch mehr Parkplätze für Autos in Ahrensburg der politischen Willkür zum Opfer fallen werden, damit die Konsumenten nicht mehr in die Schlossstadt zum Einkaufen und Verweilen kommen sondern am eigenen Ort bleiben. Was Corona nicht geschafft hat, das schaffen Sarach und seine Helfershelfer.
Meine Meinung: Wie kann man in einer städtischen Verwaltung nur so dämlich sein, eine Umfrage in der Art wie sie durchgeführt wird zu machen?
Derjenige Mitarbeiter im Rathaus, der sich solchen Müll ausgedacht und Arbeitszeit verschwendet hat, sollte einen Eintrag in seine Personalakte bekommen. Wegen Vergeudung von Arbeitszeit und den Versuch, die Bürger und Geschäftsleute hinters Licht zu führen.
Ich ahne schon wie die Umfrage ausgehen wird, eine Mehrheit wird für eine autofreie Innenstadt votieren. Da kann man sich auch gleich die 1,3 Mio. € für die Einkaufsgutscheine sparen. Was will die Stadt eigentlich mit den dann leer stehenden Läden anfangen? Zu Wohnungen umbauen lassen?