Ich habe selber viele Jahre lang als Creative Director in der Werbung gearbeitet und dabei auch ungezählte Texte für Kampagnen geschrieben. Und ich weiß auch, dass Werbetexter gern originell fabulieren. Aber was ich gestern bei Rewe gesehen habe, das hat mich aus den Socken geholt und mir den Appetit verdorben. Denn der Supermarkt bietet Scheiße als Saucen an – siehe Corpus Delicti links!

Der dazu abgebildete Scheißer, der offensichtlich gerade auf dem Lokus sitzt, schaut aus, als hätte er schon reichlich Soßen konsumiert. Und er macht einen gepflegten Eindruck wie ein Penner in der Fußgängerzone. Ob dieser Protagonist mit seinem Testimonial wirklich ein Vorbild ist für Rewe-Kunden im City Center Ahrensburg ist? Ich wage es zu bezweifeln, Herr Filialleiter.

Die Wirtin vom Dolce Vita im CCA kann es nicht lassen: Wieder steht einer ihrer Tische im Außenbereich vor dem Eingang zur Ahrensburger Tafel. Ich empfinde das als geschmacklos, denn die Kunden der Tafel würden vielleicht auch lieber am Tisch des Restaurants sitzen als vor der Ausgabestelle zu stehen. Und die Gäste des Restaurants müsste – wenn sie auch nur einen Hauch von Empathie haben – ein schlechtes Gewissen beim Essen und Trinken überfallen.

Das muss nicht sein, denn im urbanen Stadtpark vor dem CCA in der Großen Straße ist Platz genug für die Tische des italienischen Restaurants. Dass man sich ausrechnet hin zur Tafel ausbreitet, scheint dem Personal offenbar diebische Freude zu bereiten oder…?

Beim zweiten italienischen Restaurant rechts daneben sieht es ziemlich trostlos aus: Das Le Delizie wirkt nicht gerade einladend. Renovierungsarbeiten? Oder Resignation vor dem neuen Wettbewerber im CCA nebenan?

Tatsache ist, dass die Küche vom Le Delizie nicht mehr die ist, die sie früher mal gewesen ist, als wir dort häufiger gegessen haben. Und das Ambiente war auch noch nie so richtig prickelnd. Im Dolce Vita sitzt man dagegen quasi im Schaufenster. Da können alle hungrigen Menschen vorbeigehen und schauen, welcher Gast dort was auf seinem Teller hat. Aber sehen und gesehen werden, das scheinen die Gäste zu mögen. Oder gibt es dort nur wenig Besucher…?

Die berühmte Hendl-Gastätte Wienerwald war früher im Bahnhof, und zwar dort, wo heute Schweinske ist. Und hier gab es die besten Grill- und Backhähnchen weit und breit.

Und nun ist der Wienerwald wieder zurückgekehrt nach Ahrensburg: Ein Verkaufsstand steht vor dem Edeka-Markt Höfling in der Bahnhofstraße, also dort wo der Ahrensburger Kinopalast Utopia mit fünf oder sechs Vorführsälen für 700 Besuchern entstehen soll. Und die können dann praktischerweise im Wienerwald speisen, wenn ihnen das Popcorn im Kino nicht schmeckt, weil es vermutlich nicht sonderlich frisch sein wird.

Ob die Stadt diesen Verkaufswagen wohl genehmigt hat? Apropos Popcorn & Verkaufsstand: Ich warte immer noch auf eine Antwort aus dem Rathaus auf meine Frage, die ich am 8. August 2020 an die Verwaltung gestellt habe.

Aktuelles Plakat von badlantic und Cottage Sauna: Beide sind offensichtlich wieder geöffnet zum „Entspannen und Wohlfühlen“. Ob dabei irgendwelche Corona-Regeln – z. B. Maske im Becken und Abstand in der Sauna – geht aus der Werbung nicht hervor. Ich weiß nur, dass das ATSV-Schwimmtraining für Kinder im badlantic noch nicht wieder wie früher stattfindet.

Wer also die Werbung auf dem City-Light-Poster sieht, der sollte nicht stehenden Fußes zum Reeshop eilen, sondern vorsichtshalber ins Internet, um dort nachzusehen, ob Bad und Sauna tatsächlich wieder unbeschränkt benutzbar sind!

Etwas Positives zum Schluss, und zwar vom Blindenhof. Wie Leser von Szene Ahrensburg wissen, hatte ich ernsthafte Befürchtungen, dass die Bäume vor dem Kolosseum den Bau nicht überleben würden. Doch inzwischen wurde ich eines Besseren belehrt: Sie sehen gesund aus, die Bäume. Und ich hoffe, dass es auch so bleibt.

Geblieben ist übrigens die Blindenschrift an der Mauer des Gebäudes, wo seit vielen Monaten geschrieben ist: „Viel zu groß“. Warum das niemand entfernt hat, weiß ich zwar nicht, aber ich finde es gut so.