Leser von Szene Ahrensburg wissen, dass es ein Dorn in meinem Auge ist, dass ein Bürger, der das Regenwasser von seinem Grundstück der Stadt zuführt, dafür kein Geld bekommt oder zumindest ein Dankeschön von den Stadtbetrieben, sondern dass er statt dessen eine Rechnung erhält, die er zu allem Übel auch noch bezahlen muss. 🙁
In der vergangenen Woche hatte ich Besuch von zwei Vertretern der Stadtwerke zwecks Neuberechnung des Regenwassers, das von meinem Grundstück in das Rohr der Stadt fließt. Und ich habe die willkommene Gelegenheit genutzt, die Vertreter der Stadtbetriebe zu fragen, warum der Bürger für das Spenden von Regenwasser bezahlen muss. Die Antwort: “Sie bezahlen dafür, dass wir Ihnen das Wasser abnehmen. Sie können es auch behalten, indem Sie es auf Ihrem eigenen Grundstück versickern lassen.”
Über diese Begründung habe ich nachgedacht. Und dabei ist mir folgende Metapher eingefallen: Ich gebe die Früchte aus unserem Garten, die wir nicht selber verzehren, an Nachbarn, die sie sich abholen, und ich bezahle denen dafür eine Abholgebühr. Weil ich mein Obst und Gemüse ja nicht abholen lassen müsste, sondern ich könnte es stattdessen auf dem Komposthaufen im Garten entsorgen.
Oder ein Gleichnis, das näher liegt: Wenn ich auf meinem Hausdach solaren Strom erzeuge und den nicht benötigten Teil in das städtische Versorgungsnetz einspeise, dann muss ich dafür nicht grundsätzlich eine Abstromgebühr an die Stadt zahlen, sondern ich bekäme Geld für meine Belieferung. Was meint: Sonnenstrahlen, die vom Himmel fallen, haben einen Wert – Regentropfen, die vom selben Himmel fallen, sind dagegen wertlos oder was?!
Ich frage Sie, meine lieben Mitbürger: Was braucht der Mensch zum Überleben mehr – Strom oder Wasser? Die Antwort dürfte Ihnen nicht schwerfallen, denn ohne Wasser auf dem Planeten Erde wäre dieser ziemlich leblos. Und deshalb sollten wir Leute, die eine Regenwassergebühr fordern, in die Wüste schicken! Weil diese Gebühr flüssiger ist als Wasser, nämlich überflüssig.
Postskriptum: Angenommen, es würde ein Jahr lang nicht regnen … müssten wir dann auch eine Niederschlagswassergebühr an die Stadtbetriebe zahlen…?