Wer das Hamburger Abendblatt online abonniert hat und dort auf die Stormarn-Seite geht, findet hier möglicherweise die Werbung von Brillen.de. Das ist ein Unternehmen, wo der Kunde sich seine Brille online aussuchen und hernach bei einem Optiker vor Ort anpassen lassen kann. Und Brillen.de hat eine Kampagne laufen unter der Schlagzeile “Je oller, desto doller”, was meint: Die Kunden bekommen beim Brillenkauf einen Rabatt nach ihrem Alter berechnet. Was bedeutet: Ein Kind von 8 Jahren bekommt 8 Prozent, ein Kunde von 80 Jahren bekommt 80 Prozent. Und genau das stimmt nicht.
Geht man der Reklame nach, so erfährt man: Der Rabatt gilt maximal bis 70 Jahre. Wer also oller ist, bekommt einen Altersrabatt von 80% nicht. Und 100jährige machen sich falsche Hoffnungen, wenn sie an eine Gratis-Brille bei Brillen.de denken.
Mein Tipp an alle Menschen, die eine Brille brauchen: Gehen Sie erst zu Brille.de, wenn Sie 70 Jahre alt sind! Sind Sie nämlich jünger, dann müssen Sie mehr Geld bezahlen. Auch ist zu bedenken, dass das Angebot nur für die Gläser einer einzigen Marke gilt, sodass Sie keine Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Produkten haben!
Ich wollte mal sehen, welcher Ahrensburger Optiker ein Partner von Brillen.de ist. Also habe ich meine Postleitzahl eingegeben und auf eine Antwort gehofft.
Die Antwort war jedoch unbefriedigend. Ich erfuhr lediglich im plump-vertraulichen Du-Ton: “Super, wir haben 3 Partneroptiker in Deiner Nähe gefunden!” Die Namen und Adressen dieser Partneroptiker in meiner Nähe erfuhr ich allerdings nicht. Stattdessen bekam ich eine Aufforderung zur Aufforderung, nämlich: “Fordere Dir gleich per SMS Dein persönliches Angebots-Ticket an, damit Du beim Optiker vor Ort den besten Preis für Deine neue Brille erhältst!”
Und dieses “persönliche Angebots-Ticket” darf man sich bei Brillen.de gern in den Allerwertesten schieben! Denn so kurzsichtig, wie die Leute offenbar hoffen, bin ich nicht.