Das Anzeigenblatt MARKT ist nun wieder am Mittwoch erschienen also gestern. Aufmacher: „Soziale Masken heute, Kinosommer auf ewig“. Und das ist ein Beitrag über den Rotary Club Ahrensburg, der „neue, spannende Objekte geplant“ hat. Und sofort denke ich dabei an den „Muschelläufer“, der zur Zeit ein spannendes Thema in der Stadt ist, denn der Blaumann ist ja kein Geschenk des Himmels, sondern der Rotarier.
Aber haste gedacht! Im gesamten Bericht steht kein Wort über den Blaumann. Stattdessen über den Kinosommer im Schlosspark. Das Neue daran ist, dass er in diesem Jahr ausfällt, weil die Rotarier sich um Masken gekümmert haben und um Computer für Schulen – also lobenswerte Aufgaben erledigt haben.
Aber ich komme auf den Kinosommer, der eng mit dem Blaumann verbunden ist. Denn ohne dieses Rotarier-Denkmal auf dem Rondeel hätte es nie einen Kinosommer in der Schlossstadt gegeben. Diesen Zusammenhang habe ich mir nicht ausgedacht, sondern das hat der Club am 5. Juli 2019 im 3. Buch Abendblatt erklärt, wo der Rotarier Stefan Rössle gestanden hat: „Der Muschelläufer war für uns ein PR-Desaster.“ Und deshalb sei damals der Entschluss gefasst worden, den Kinosommer zu veranstalten, mit dem „das Image aufpoliert werden“ sollte.
Nun also ist der Muschelläufer weg. Und der Kinosommer auch. Letzterer aber nur in diesem Jahr, denn im nächsten Jahr soll es weitergehen. Der MARKT schreibt allerdings, der Rotary-Club habe „ein Projekt geplant als Ersatz für den beliebten Kinosommer“, was darauf hindeutet, dass es keinen beliebten Kinosommer mehr gibt. Aber nein, vielmehr sollen die Bürger ihre „Vorfreude“ auf den zukünftigen Kinosommer zeigen, indem sie „Dauerkarten auf Lebenszeit“ kaufen. Wir lesen: „Ein einmaliger Kauf ermöglicht freien Eintritt auf Lebenszeit“. Was natürlich Quatsch ist, denn wenn der Mensch eine Eintrittskarte gekauft hat, dann ist der Eintritt doch nicht frei.
Der MARKT: „Für eine Person kostet die Karte 99 Euro, für ein Paar 149 Euro und für eine Familie mit maximal fünf Mitgliedern 199 Euro.“
Und dann ist dort auch noch ein „VIP-Bereich“ geplant, wo die Eintrittskarten „personalisiert und nicht übertragbar“ sind, was demzufolge mit den normalen Karten nicht der Fall ist. Weiter im Originaltext: „Die ersten 100 Kartennummern, werden für ‚Star-Gäste’ reserviert. Nummer eins geht an den Schauspieler David Kross, der 2019 beim Kinosommer dabei war.“
Mein Argwohn: Während der gemeine Bürger für die Dauerkarten volle Kohle löhnen muss, bekommen die VIPs diese Karten auf Lebenszeit gratis. Und das wäre nicht nur eine Unverschämtheit gegenüber den Besuchern, sondern das würde auch das Image der Rotarier genauso schädigen wie der Blaumann.
Und was bedeutet “auf Lebenszeit”? Warum muss ein 71jähriger Besucher dafür genauso viel bezahlen wie ein 17jähriger? Und was ist, wenn der Rotary-Club Ahrensburg sich plötzlich auflöst? Oder wieder mal beschließt, dass der Kinosommer ausfällt wie in diesem Jahr? Bekommen die Karteninhaber dann Geld zurück, also genauso wie der Rotary-Club die Stadt Ahrensburg für die entstandenen Kosten für den “Muschelläufer” entschädigen wird…? 😉
Postskriptum: Kann mir jemand erklären, warum in der ganzen Diskussion um den “Muschelläufer” ausgerechnet diejenigen Leute keine Stellungnahme abgeben, denen die Stadt diese kostenintensive Schießbudenfigur verdankt…?!
Vermutlich sind es sozial schwache VIPs, die von den Rotariern Gratiseintrittskarten bekommen. Die Frage, die sich stellt: Woher will der Rotaryclub denn 100 VIPs in Ahrensburg nehmen? Und wer entscheidet hier überhaupt , welche Person ein VIP ist? Vielleicht Frau Pepper? Oder Herr Klüngel-Domdey?
Was ist eigentlich der Grund dafür, dass es in Ahrensburg gleich zwei Rotary-Clubs gibt? Trauen die Mitglieder des einen denen des anderen nicht über den Weg?
Zweimal Rotary ist doch nicht viel; aldi gibt es sogar dreimal!