Gestern wollte ich einen Hautarzt aufsuchen. Früher bin ich mal zu Frau Dr. Kastl in die Hagener Allee gegangen. Und mir war auch bekannt, dann nach deren Praxisbeendigung eine Nachfolgeärztin dort eine Praxis eröffnet hat. Und da wollte ich hingehen, und zwar ohne Anmeldung, denn es war nur eine Kleinigkeit.
Als ich vor dem Haus stand, da fiel mein Auge auf ein Schild, wo zu lesen war, dass die Hautärztin Alevtina Janicki dort nicht mehr zu finden ist und nun im Pomonaring ihre Praxis hat, und zwar „direkt neben REWE“ im Neubaugebiet Erlenhof.
Dort bin ich nicht hingefahren. Stattdessen habe ich eine Apotheke aufgesucht. Und dort wurde mir auch geholfen, ohne dass ich im Wartezimmer warten musste.
Ich schreibe diesen Blog-Eintrag aber nicht aus „medizinischen Gründen“, sondern weil ich verwundert bin. Und zwar darüber, dass eine Ärztin schon nach kurzer Zeit aus bester Innenstadtlage wegzieht, und zwar ins Rand- sprich Wohngebiet.
Und ich habe über die Gründe gerätselt. Okay, es ist kein Geheimnis, dass Ärzte heute nicht mehr so aus dem Vollen schöpfen können wie früher einmal. War also vielleicht die Miete in der City höher als die Krankenkassen es „erlauben“? Oder sind die Patienten in dieser Praxis weniger geworden, weil der Parkplatz Lindenhof von der Stadt verkauft wurde, ohne dass bis heute ein Ersatz geschafft worden ist? Oder kamen die Patienten der Hautärztin primär aus dem Erlenhof, weil da möglicherweise durch Schadstoffe bei Neubauten die Haut der Bewohner geschädigt wurde, also sozusagen eine Neubautendermatologie? Das könnte auch der Grund sein, dass im Erlenhof schon lange eine Apotheke eröffnet worden ist. 😉
Bei einem Allgemeinmediziner, einem Frauen- oder Kinderarzt, die in ein neues Wohngebiet ziehen, könnte ich den Grund noch eher verstehen als gerade bei einem Hautarzt.
By the way: Für mich ist der Erlenhof nicht mehr Ahrensburg, sondern hier ist eine Trabantenstadt entstanden. Ich bin in all den Jahren noch nicht ein einziges Mal dort gewesen, weil ich bislang noch keinen Grund gehabt habe, um hinzufahren. Und die dortigen Bewohner fühlen sich vermutlich auch nicht als Ahrensburger, sondern sie sind Erlenhofer zwischen Rosenhof und Kremerberg. 😉
Für die Apotheke am Erlenhof ist die neue Arztpraxis natürlich ein Gewinn, da die meisten Rezepte dort vermutlich eingelöst werden. Immerhin gibt es noch zwei Dermatologen in der Innenstadt. Eine dritte Praxis wäre dort aber sinnvoll.
Der Erlenhof gehört sicher zu Ahrensburg, auch wenn einige Altvorderen vielleicht darüber nicht einverstanden/glücklich sind. Aber niemand ist gezwungen in Ahrensburg zu wohnen.
By the way, als was fühlen sich die Bürger eigentlich aus der Siedlung Daheim?
Als Homis? 🙂