Was macht eigentlich der Ahrensburger Stadtverordnete und Fraktions-Boss der Linken, nämlich Ali Haydar Mercan? Auf Facebook habe ich erfahren, dass der junge Mann sich zur Antifa bekennt: “Ich bin Antifa”. Und weil der eine oder andere Bürger um die Bedeutung dieser Organisation möglicherweise nicht kundig ist, habe ich eine Erklärung dazu aus dem Internet (Quelle: taz) gestellt und dazu einen Hinweis der Bundeszentrale für politische Bildung. Und weil Ali Haydar Mercan eine Ausbildung zum Erzieher bei der AWO macht, werden die Kids vermutlich bald mit einem Antifa-Aufkleber auf der Jacke aus der Kita kommen. Das zum einen.
Zum anderen: Der Stadtverordnete macht auch Werbung. Nicht für die AWO-Läden oder für seine Politik, sondern für Pizza hat er das getan, und zwar auf Facebook und überschwänglich – siehe die Abbildung unten rechts! Und weil ein Ahrensburger Stadtverordneter ja eine seriöse Person der Öffentlichkeit ist, der wir Bürger blind vertrauen können, da werden wir denn auch dem Rat des Politikers folgen und Pizza in der Manfred-Samusch-Straße holen, auch wenn das Eröffnungsangebot mit 50% Rabatt für Selbstabholer nicht mehr gültig ist. 😉
Paradoxerweise mache ich mit diesem Hinweis ebenfalls Werbung für den neuen Pizza-Laden. Aber ich bin ja kein Politiker und esse selber gern Pizza. Und weil die Pizza in diesem Laden “Anders als Andere” sein soll, bin ich natürlich neugierig und werde das bei sich bietender Gelegenheit einmal mit meiner Familie testen.
Und last but not least die Feststellung: Zur Eröffnung von Woolworth, KiK und Tedi hat das 3. Buch Abendblatt redaktionelle Beiträge gebracht und sogar über das “Dolce Vita”, obwohl dieses Restaurant noch gar keinen Eröffnungstermin bekanntgegeben hat. Frage: Warum hat die Redaktion nicht zur Eröffnung von “WANTED PIZZA” berichtet? Oder habe ich das vielleicht überlesen…?
Es wäre schon ein guter Anfang, wenn sie selbst die Bedeutung und den geschichtlichen Hintergrund dieser “Organisation” Antifa kennen würden und nicht die erstbeste taz-Definition 1:1 als Screenshot kopieren würden. Was sie hier schreiben, erinnert mich an den Radikalenerlass aus den 70ern, aber sie sind ja auch nicht mehr der Jüngste 😉
Ich bin zwar kein Leser der taz und auch kein Anhänger deren politischer Ausrichtung, aber die taz ist für mich eine seriöse, ernstzunehmende Zeitung. Und deshalb habe ich deren Statement kopiert.
Postskriptum: Hier noch ein Link zu dem von Ihnen gewählten Pseudonoym: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Aust
Der Unterschied zwischen Aust und Mercan ist, dass das Profilbadge #IchBinAntifa aus dem DIE LINKE-Kontext kommt und diese mit Klassenkampf und Kommunismus nur selten was am Hut hat, während Ernst und seine Mitstreiter damals sehr wohl von Berufsverboten im pädagogischen Bereich betroffen waren und wirklich etwas verändern wollten – fernab ihres Profilbildes bei Facebook.
Der Begriff “Antifa” wird heute total verwässert. Während die AfD am Freitag, wie schon Donald Trump, ein Verbot der Gruppierung fordert, wird das Logo der ehemals antifaschistischen Aktion von sämtlichen Institutionen und Einzelpersonen genutzt, von denen wohl die wenigsten etwas von marxistischer Theorie weder gelesen noch gehört haben. Und wenn der revolutionäre Kampf das Anbringen von Aufklebern auf Laternenpfählen ist, ist die “Antifa” heute doch sehr weit von meinem gewählten Pseudonym entfernt. Wenn es um Parkplätze für alle geht, könnte ich dann mit Ihrer Unterstützung einer neuen kommunistischen Partei in Ahrensburg rechnen? 😉
Nein. Parkplätze für Panzeraufmärsche brauchen wir in Ahrensburg nicht. 🙁