Abrechnung mit Martin Wolke, dem Hersteller der Skulptur “Muschelläufer”: Hier muss nachgebessert werden!

Unter der Überschrift “Muschelläufer: Künstler soll zahlen”, berichtet Janina Dietrich heute im 3. Buch Abendblatt, dass die Stadt Ahrensburg beabsichtigt, dem Plastiker Wolke 6.500 Euro zu berechnen wegen der Beseitigung von verdeckten Mängeln an seiner Skulptur “Muschelläufer”, womit der Typ mit der Handprothese auf der Schnecke gemeint ist, der auf unserem Rondeel steht bzw. gestanden hat.

Sollte der Lieferant der Plastik tatsächlich nur 6.500 Euro bezahlen, dann müsste die Stadt laut Angaben von Janina Dietrich “bis zu 29.000 Euro” zuzahlen. Und diese Rechnung ist in meinen Augen die Rechnung eines Milchmädchens.

Denn warum sollte Wolke bloß 6.500 Euro zahlen, um die Mängel, die er verursacht hat, zu beseitigen, wenn die Stadt dafür die Kosten für Transport und Gutachten gezahlt hat, die in die Tausende gehen und noch weitere Transportkosten übernehmen müsste?!

Sollte die Stadt dem Plastiker tatsächlich nur 6.500 Euro in Rechnung stellen und Wolke diese Rechnung bezahlen, dann säße die Stadt auf den restlichen Kosten und wäre gezwungen, den Blaumann nach Reparatur wieder aufs Rondeel zu stellen. 

Nein, liebe Leute, das ist eine falsche Abrechnung mit dem Plastiker Martin Wolke, der zudem garantieren müsste, dass der Blaumann bis zu 70 Jahre nach dem Tod des Herstellers auch der Witterung standhält, also geschätzte 100 Jahre. Und deshalb sollte die Beschlussvorlage für die Sitzung vom Hauptausschuss am 15. Juni 2020 schleunigst korrigiert werden!

Außerdem: Die Firma, wo die Plastik jetzt lagert, berechnet dafür monatlich 300 Euro an Lagerkosten. Wenn der Blaumann auf dem Bauhof lagert, dann könnte die Stadt dafür monatlich 300 Euro Lagerkosten für Plastikabfall berechnen, und zwar per Rechnung an den Plastiker Wolke als Verursacher.

Jahrelang hat Wolke der Stadt gegenüber unerbittliche Härte gezeigt gepaart mit grenzenloser Arroganz. Nun ist es an der Stadt, Herrn Wolke zu zeigen, dass das Steuergeld der Bürger nicht veruntreut werden darf!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Juni 2020

6 Gedanken zu „Abrechnung mit Martin Wolke, dem Hersteller der Skulptur “Muschelläufer”: Hier muss nachgebessert werden!

  1. Joachim

    Hallo,

    der Blaumann gehört dahin wo der “Pfeffer” wächst. Selbstverständlich ohne weitere Kosten für die Ahrensburger Bürger. Was in dieser Stadt für ein Zirkus veranstaltet wird, ist echt nicht mehr auszuhalten.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Apropos Pfeffer: Laut aktueller Information der Stadt Ahrensburg auf der Homepage von heute ist die Pepper in der Manfred-Samusch-Straße 5 zu finden. Corpus Delicti vom 08.06.2020 um 09:18:23:

  2. Kassandra

    Vielleicht können ja die Rotarier, denen wir dieses blaue Malheur verdanken, dem Künstler die 6.500 Euro zusätzlich in den Hintern schieben, damit das Denkmal wieder aufs Rondeel kommt.

    Klartext: Warum eigentlich die ganze Diskussion? Meine Meinung: Das Ding dem Wolke als Reklamation vor die Haustür stellen und dann abwarten, was er macht!

  3. Harald Dzubilla

    Nicht unerwähnt bleiben darf: Die Aufgabenstellung an alle Künstler in der damaligen Ausschreibung war, ein für Kinder “bespielbares Kunstwerk” zu schaffen. Der Muschelläufer ist nicht für Kinder bespielbar, da der vom Erbauer gestaltete grüne Bodenbelag als Fallschutz nicht nur zu hart ist, sondern weil der auch keine ausreichende Größe hat. Also muss Herr Wolke auch hier nachbessern und die veranschlagten Kosten von 15.000 Euro ebenfalls übernehmen – wenngleich er hier aber auf Verjährung pochen kann, da der Mangel von vornherein erkennbar gewesen ist.

    Nur die ehemalige Bürgermeisterin Ursula Pepper, die geradezu blind vor Liebe zu Martin Wolke gewesen ist, und der heutige Bürgermeister, der offensichtlich begriffsstutzig ist, haben sich einen Dreck darum geschert. Siehe auch hier: https://www.szene-ahrensburg.de/2015/01/thema-muschellaeufer-wie-buergermeister-michael-sarach-den-umweltausschuss-belogen-hat/

  4. Thomas

    Ich kenne weder den Künstler noch das Werk.
    Mir geht’s um die Freiheit der Kunst.
    Wenn wir ein Werk ablehnen, weil es z.B. nicht einem gängigen Schönheitsempfinden entspricht oder einfach nur „anders“ ist, sind wir eine entartete Gemeinschaft, die wieder ausgrenzt und zerstört.
    Wo das hinführt, möchte ich mir nicht vorstellen!

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Sorry, aber Sie liegen mit dem, was Sie schreiben, falsch. Es war der Platz, wo die Plastik stand und was den meisten Bürgern missfiel. Wenn man Ihnen das Ding ungefragt (!) vor Ihre Haustür gestellt und befohlen hätte, es müsse dort 100 Jahre lang stehenbleiben, dann hätten Sie ein Gefühl bekommen, was “Diktatur von Kunst” bedeutet. Und last but not least: Der Bürger musste für die Instandhaltung und Reparatur zahlen.

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