Heute ist Mittwoch. Und wer noch in Erinnerung hat, dass an jedem Mittwoch, den der Kalender anzeigt, im Briefkasten auch der MARKT steckt, der wird das Anzeigenblatt dort auch heute nicht finden. Und wer online auf die MARKT-Seite geht, der sieht: Die “aktuelle Ausgabe” vom Mittwoch ist am 29. April erschienen, also vor rund einem Monat – siehe die Abbildung!
Das Anzeigenblatt MARKT wird gratis verteilt und finanziert von den Firmen, die darinnen Werbung schalten. Und weil die Firmen in Zeiten von Corona auch Abstand vom MARKT halten, hat der Verlag offensichtlich nicht soviel Anzeigen akquirieren können, dass die Mittwoch-Ausgabe sich rechnet. Und deshalb hat man sie nicht produziert.
Ich kann mir vorstellen, dass man heute im MARKT-Verlag feuchte Augen bekommen hat. Und zwar als man die Werbezeitung vom Hamburger Abendblatt gesehen hat mit der Beilage “Wir in Stormarn”. Die ist heute – also Mittwoch – offiziell erschienen und hat all die Anzeigen auf ihren bescheidenen acht Seiten Umfang, die dem MARKT am Mittwoch wohl gefehlt haben, um das Erscheinen zu ermöglichen.
Was mich interessieren würde: Warum inserieren die Läden in einem Werbeblatt wie “Wir in Stormarn”, ohne dass man weiß, ob dieses überhaupt gelesen wird – geschweige denn, die Anzeigen?!
Die redaktionellen Berichte sind mit heißer Nadel gestrickt und – wie ich schon an anderer Stelle erwähnt habe – so mitreißend wie der Pups eines Maikäfers. Die Beiträge stammen auch nicht aus der Redaktion vom 3. Buch Abendblatt, sondern “Texte und Fotos” haben geliefert: Frauke Pöhlsen, Dörte Hoffmann, Helgard Grünanger.
Und das Titelbild von “Wir in Stormarn” stammt weder von den drei Damen und möglicherweise auch nicht aus Stormarn. Weil es aus dem Adobe Stock kommt.
Ich habe keine Schimmer, wie hoch die Anzeigenerträge aus dem Blättchen “Wir in Stormarn” sind. Aber wenn ich mir den Aufwand des Verlages ansehe und den möglichen Ertrag einfach mal schätze, dann ist das bestimmt ein gutes Geschäft.
Ob sich der Aufwand für die Werbezeitung gelohnt hat, wird man frühestens im Oktober aus der Auflagenmeldung entnehmen können, was die Zahl der Abonnements betrifft. Da es in Stormarn rund 120.000 Haushalte gibt, müssten daraus mindestens 600 Abos kommen, was 0,5 Prozent wären.