Als ich gestern durch meinen Garten schritt, wo ich mich an der Blütenpracht im Wonnemonat Mai erfreute und den Duft von Flieder, Maiglöckchen und englischen Rosen durch die Nase zog, da hörte ich von der Straße laute Sprechgeräusche. Neugierig, wie ich nun einmal bin, ging ich an den Gartenzaun. lugte um die Hecke und sah einen parkenden E-Smart mit Münchener Kennzeichen und der Firmenbeschriftung ProKonPan.
Aus diesem Fahrzeug heraus drangen die Töne in einer Lautstärke, wie man sie kennt, wenn jungendliche Autofahrer während der Fahrt das Seitenfenster öffnen und die Musik volle Pulle durch die Gegend ertönen lassen. Hier klang es so, als hätte jemand einen Sprechfunk im Polizeiauto auf Lautstärke geschaltet. Und das Auto parkte nicht nur im absoluten Halteverbot, sondern verbotenerweise auch noch auf dem Randstreifen des Gehweges und direkt vor meinem Gartenzaun. Oder mit einem Wort: Normal war das nicht.
Meine Neugier führte mich zurück ins Haus und hinein ins Internet, denn ich wollte wissen, was ProKonPlan ist und was eine Firma aus Bayern wohl für einen Plan haben könnte, um zu Zeiten von Corona ausgerechnet in der Ahrensburger Sklavenhändlerstraße einen „Firmenparkplatz“ mit besonderer Geräuschkulisse zu besetzen.
Um es kurz zu machen: ProKonPlan mit der Unterzeile „Professionelle Konzeption & Planung“ sitzt auch in Hamburg und macht in Sachen Villenbau, Rechenzentren und Hotels. Auch den Grund für den geparkten E-Smart im Halteverbot auf dem Gehweg fand ich auf der Homepage der Firma, wo zu lesen ist:
„Juhuu da ist er, unser kleiner aber feiner E-Smart. Trotz seiner Größe flitzt dieser durch unsere Stadt wie noch kein Auto zuvor. Das Fahrgefühl ist hervorragend und ausgezeichnet. Nicht nur das Parkplatzproblem ist behoben, sondern noch kostenfrei dazu.“
Meine Schlussfolgerung: Das professionelle Konzept der Firma ist der Plan, Werbung zu machen für den neuen E-Smart. Und das hat man vor meiner Haustür gemacht in der Hoffnung, dass ich darüber einen Beitrag auf Szene Ahrensburg stelle, damit alle Leser sich einen kleinen aber feinen E-Smart zulegen sollen. Oder wüsste jemand von Ihnen einen anderen Grund für das hier geschilderte Procedere…?
Der Fahrer hat höchstwahrscheinlich seinen Onlinezugang parallel zur Interaktion mit seinem Gesprächspartner gepflegt. Das geht während voller Fahrt schlecht bzw. die Polizei sieht das nicht so gerne ;). Gleichzeitig scheint der Fahrer ein erhebliches Problem mit seinen Ohren oder seinem Ego zu haben. Warum Geschäftsgeheimnisse auf diese Weise in die Welt hinausposaunt werden ist auch mir rätselhaft.