Die Stadt Ahrensburg hat in ihrem denkmalgeschützten Rathaus, zwei Bedienstete sitzen, die beide für die Leitung des Bauamtes eingestellt worden sind: 1. Angelika Andres, 2. Peter Kania. Und beide Beamte arbeiten sitzen auch heute noch im Rathaus. Und wer sich für das interessiert, was in unserem Denkmal am Rathausplatz so vor sich geht, der weiß, dass die ehemalige Bauamtsleiterin Angelika Andres schon lange dem neu konstruierten Fachdienst IV.SE vorsteht, was meint: „Strategische Stadtentwicklung“.
In dieser Funktion war Angelika Andres eigentlich für das Stadtmarketing von Ahrensburg eingeplant. Nachdem der bekannten Herrscherfamilie Levenhagen dann aber kurz vor Toresschluss eingefallen war, dass die Stadt Ahrensburg auf ein Stadtmarketing verzichten und die Entwicklungskosten durch den Schornstein schieben soll, um stattdessen Menschen in Rokoko-Kostümen durch die Stadt laufen zu lassen, vorbei an thematisch bepflanzten Blumenkübeln, da wollten diese Ahrensburger Herrscher auch keinen Fachmann für ein Stadtmarketing haben, sondern einen sogenannten „Citymanager“. Und den sucht man seither fieberhaft im ganzen Lande. Genauso wie ich schon immer im Ahrensburger Tunneltal nach einem Wolpertinger suche.
Was aber macht Angelika Andres seither im städtischen Ressort „Strategische Stadtentwicklung“, wo sie Monat für Monat rund 170 Stunden verbringt? Hierzu hatte ich dem Bürgermeister am 26. August 2019 eine diesbezügliche Frage gestellt und habe am 11. September 2019 eine diesbezügliche Antwort bekommen. Meine Frage lautete: „Welche Aufgabe verrichtet die hochdotierte Leiterin der Stabsstelle Stadtmarketing zurzeit in ihrer Arbeitszeit?“ Und die Antwort von Michael Sarach erhielt ich schwarz auf weiß:
„Die Mitarbeiterin in der Stabsstelle ‚Strategische Stadtentwicklung’ ist mit folgenden Kernaufgaben befasst: Kulturlandschaft Tunneltal (Leitung der Arbeitsgruppe und Vorbereitung der Kartierung), Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) und Projektbegleitung für den Neubau des Freizeitbades. Dies ist vom Hauptausschuss und der Stadtverordnetenversammlung im Rahmen der Behandlung der Vorlagen Nr. 2019/081.2 in öffentlicher Sitzung zustimmend zur Kenntnis genommen worden.“
Diese Auskunft stammt wie gesagt vom 11. September 2019, also von vor über acht Monaten. Und der Blogger fragt sich: Tunnelt Frau Andres immer noch durchs Tal und bereitet die Kartierung vor? Und was ist mit dem ISEK – wird es immer noch fortgeschrieben? Und was ist eigentlich mit dem Neubau des Freizeitbades – wird der weiterhin ununterbrochen begleitet im Rahmen einer strategischen Stadtentwicklung…?
Wie eingangs erwähnt: Die Beamtin Angelika Andres sitzt jede Woche 170 Stunden im Rathaus und bekommt dafür ein fürstliches Gehalt, da die Architektin ja dermaleinst als Bauamtsleiterin in oberer Besoldungsstufe eingestellt worden ist. Und das führt später auch mal zu einer fürstlichen Pension, die krisenfester ist als jede Betriebsrente in dieser unsicheren Zeit.
Meine Kritik richtet sich weniger gegen Angelika Andres als vielmehr gegen das Beamtensystem, und zwar ganz speziell im Rathaus der Stadt Ahrensburg. Denn hierfür muss der Steuerzahler löhnen und darf deshalb wohl mal nachfragen, ob jede Stabsstelle im Rathaus auch sein muss und ob die Stelleninhaberin mit ihrer Arbeit auch voll ausgelastet ist oder vielleicht als Citymanagerin neue Aufgaben übernehmen könnte.
Frau Andres war doch mal für das Stadtmarketing verantwortlich und dabei offensichtlich nicht erfolgreich. Ich halte es darum nicht für eine gute Idee, ihr das City-Management anzuvertrauen, ob sie jetzt ausgelastet ist oder nicht.
Davon abgesehen: Die Stellenausschreibung für das City Management wurde noch nicht veröffentlicht, man sucht also keineswegs „fieberhaft im ganzen Land“.
Woher wissen Sie, ob Frau Andres für das Stadtmarketing erfolgreich gearbeitet hat oder nicht? Ansonsten siehe hier: https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article228465673/Ahrensburg-sucht-den-idealen-Citymanager.html
Seit mehr als 20 Jahren verfolge ich das Thema Stadtmarketing in Ahrensburg und habe nicht den Eindruck, dass sich seitdem etwas verbessert hat. „Erfolgreich“ möchte ich das nicht nennen.
Lieber Hagen Pawelka – es hat in Ahrensburg noch nie ein Stadtmarketing im echten Sinne gegeben. Und Familie Levenhagen hat das Stadtmarketing unter der Leitung von Angelika Andres gestoppt (und damit auch die Gelder), bevor es überhaupt nach einem erarbeiteten Konzept passieren konnte.