Am 27. April 2020 lasen wir im 3. Buch Abendblatt: „CDU-Chef kritisiert Ahrensburgs Sparplan“. Dabei handelte es sich aber nicht um einen CDU-Chef aus Ahrensburg, sondern um den Fraktionschef der CDU im Kieler Landtag, nämlich Tobias Koch. Und der möchte sich bei großen Unternehmen anschleimen, indem er dafür sorgt, dass Großaufträge aus Ahrensburg kommen. Dazu aber müsste Bürgermeister Michael Sarach die Haushaltssperre, die er angeordnet hat, erst einmal beenden.
Ob Koch seine Kritik nicht nur in Ahrensburg angebracht hat, sondern auch in allen anderen Städten und Gemeinden in Schleswig-Holstein, weiß ich nicht. Im Falle dass seine Schelte allein für Ahrensburg erfolgt ist, lässt sich daraus erkennen, dass er bei seiner Partei in unserer Stadt nach wie vor die Zügel fest in seinen Händen hält.
Lesen Sie bitte heute im 3. Buch Abendblatt den Beitrag: „Wegen Corona-Krise: Ahrensburg erwartet Millionen-Defizit“! Hier finden Sie einen bemerkenswerten Absatz und also lautend: „’Ich verstehe nicht, warum Sie die Haushaltssperre nicht aufheben’, poltert Fraktionschef Detlef Levenhagen in Richtung des Bürgermeisters. ‚Wir müssen Aufträge an die Wirtschaft vergeben, damit die Firmen wieder arbeiten können. Wir tragen eine Verantwortung.’“
Eigentlich ist es so, dass Bürgermeister und Stadtverordnete eine Verantwortung einzig und allein für Ahrensburg tragen. Was zweifelsohne bedeutet: Die Haushaltssperre muss so lange erfolgen bis wieder Geld in der Stadtkasse vorhanden ist. Außerdem ist es kein Geheimnis: Bei öffentlichen Ausschreibungen, die über die Stadt- oder sogar Landesgrenze hinausgehen, haben Ahrensburger Firmen nicht den Hauch einer Chance, einen größeren Auftrag zu bekommen.
Und noch ein Absatz, der zeigt, wie „verantwortungsvoll“ Ahrensburger Politiker mit dem Geld der Bürger umgehen wollen: „WAB-Fraktionschef Peter Egan kritisiert, dass auch lange geplante Projekte aus den Vorjahren, die sich bereits verzögert hätten, nun erneut ausgebremst würden. Als Beispiel nennt er das Umkleidehaus auf dem Stormarnplatz. Horst Marzi (Grüne) wirft dem Bürgermeister vor, nun all das zu streichen, ‚was Ihnen nicht gefällt’.“
Ich erläutere: In der größten wirtschaftlichen Krise soll Ahrensburg ein Dusch- und Umkleidehaus für 1,25 Millionen Euro bauen. Geld, das die Stadt gar nicht hat. Aber was kümmert das die Familie Levenhagen und Onkel Peter: Sie wollen duschen!
Das Fazit steht am Ende des Beitrags von Janina Dietrich und lautet: „Die Ahrensburger Verwaltung wird nun einen endgültigen Entwurf für den Nachtragshaushalt erstellen. Er soll im Juni in allen politischen Ausschüssen diskutiert und dann am Monatsende von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. Anschließend muss das Werk von der Kommunalaufsicht in Kiel genehmigt werden.“
Und weil wir wissen, dass Familie Levenhagen in Ahrensburg die Herrschaft hat, werden Entscheidungen gefällt nach Anordnung von Tobias Koch aus Kiel. Ob die Kommunalaufsicht in Kiel da aber mitspielen wird, wage ich zu bezweifeln.
Ich halte ein Duschhaus schon für wichtig. Allein, damit den Akteuren mal gründlich der Kopf gewaschen werden kann.
Zur Erinnerung: Es läuft eine Untersuchung der Stadt über die zukünftigen Sportstätten in Ahrensburg, zuvor aber soll ein Duschhaus am Stormarnplatz errichtet werden.
In der Ahrensburger CDU herrscht nicht nur ein strenger Fraktionszwang, sondern auch ein Parteizwang.