Nach Tagen bin ich heute mal wieder durch die Innenstadt von Ahrensburg spaziert. Die Straßen und der Rathausplatz waren leer, keine Autos, nur wenig Spaziergänger. Aber die Sonne schien, und am Nori-Eisstand in der Hagener Allee stand eine Schlange. Nicht so lang wie üblich, aber immerhin wollten die Menschen nicht auf ihr eisiges Vergnügen verzichten.
Auf dem Rondeel, dem Mittelpunkt unserer Stadt, stehen keine 40.000-Euro-Kübel mit Rotbuchen und Felsenbirnen wie in der Rampengasse. Aber dort, wo früher mal der Blaumann gestanden hat, sah ich heute eine gemütliche Sitzecke, wo die Menschen sich – geschützt durch einen Metallzaun – hinsetzen und entspannen können – wenn Sie mal auf die Abbildung links klicken wollen, liebe Leser! Wirklich ein attraktiver Anblick für die Bürger und Gäste unserer Stadt. Und daneben stehen auch zwei gelbe Tonnen für den Unrat, die dort vermutlich auch noch über die Ostertage stehenbleiben werden.
Ihre Tierliebe beweisen die Ahrensburger, indem sie zu Ostern die schwarzen Abfallcontainer auf die Straße stellen, die bis über die Ränder hinaus gefüllt sind – siehe Foto links! So finden dankbare Raben hier den einen oder anderen Leckerbissen zum Osterfest, was man an dem auf der Straße verteilten Papier erkennen konnte. Und da es ja noch keine Versammlungsverbote für Vögel gibt, hat alles seine Ordnung.
Vor dem Bruno-Bröker-Haus spielten ein paar junge Männer fröhlich mit einem Fußball. (Vermutlich halten sie Corona für eine Biermarke.) Und in der Rampengasse war die Penny-Open-Air-Bar heute am Karfreitag natürlich nicht besucht, aber die Spuren der dortigen Klientel sah man bereits an einem der neu aufgestellten Container, wo der erste kleine Sticker zu sehen ist – siehe die nebenstehende Vergrößerung! Und wenn die Security dort kein Auge drauf hat, dann werden diese teuren Container bald verdreckt sein.
An der Eingangstür vom Casa Rossa am Rondeel verabschiedet sich Ezio Nori endgültig von seinen Restaurant-Gästen mit einem Schild an der Scheibe und bietet auf einem Plakat daneben Eintrittskarten an für die Ahrensburger Musiknacht am 16. Mai 2020, die man dort kaufen kann.
Und wer “Entspannen und Wohlfühlen” möchte, für den hat das badlantic geöffnet, wie der Passant an der City-Light-Werbung erkennen kann, die ich heute in der Hagener Allee gesehen habe.
Apropos Casa Rossa: Wie ich gehört habe, wird das Italienische Restaurant Dante in Großhansdorf, wo man tolles (aber zu teures) Sushi essen kann, schließen – aus miettechnischen Gründen, wie ich vernommen habe. Und weil die Betreiber schon damals gern nach Ahrensburg ans Rondeel gekommen wären, und zwar in das Lokal, wo heute Nur Hier ist, bietet sich nun das Casa Rossa als Domizil an. Allerdings: Im Gegensatz zum jetzigen Dante ist das Rote Haus am Rondeel erheblich kleiner. Und weil hier auch noch auf drei Etagen serviert werden muss, dürfte es wohl für die Dante-Brüder nicht passend sein – es sei denn als reines Sushi-Restaurant.
Aber Herr Dzubilla,
grade Sie wissen doch, dass die von hervorragender Kunst verwöhnten Ahrensburgerinnen und Ahrensburger mit “Peppers Blaumann” leider doch nicht warm werden konnten.
Deshalb sah sich die bekanntlich von Kunst besessene Stadtverwaltung gezwungen, diese zugegeben minderwertige Schenk-Plastikfigur zu entsorgen und durch eine weit höherwertige “Kunst im öffentlichen Raum” zu ersetzen.
Lieber Herr Dzubilla, nun passt Ihnen die von Ihnen fotografierte Ersatzkunst aber auch wieder nicht.
Tatsächlich handelt es sich unübersehbar um eine auch optisch eindrucksvolle “Lernkunst”, die doch das Vorgängermodell an Aussagequalität deutlich übertrifft. Denn selbst der dümmste Kunstinteressierte kann das Schild lesen: “Unfallgefahr. Spielen und Klettern verboten”.
Und jetzt kommts: Die verbogenen Folgen dieses verbotenen Tuns hat die Rathaus-KünstlerIn mit weiser Übersicht gleich mit eingebaut.
Das ist doch nun wirklich eine ultimative Kunst. Haltbar für die Ewigkeit. Das kann nicht weg.
Na ja, immer noch ein sehr viel schönerer Anblick als der Blaumann, der dort zuvor gestanden hat! Ein vergleichbares Kunstwerk stand am Karfreitag auch am “AOK-Kreisel” und wird vermutlich auch über die Ostertage dort stehen:
Das sehen Sie falsch Herr Dzubilla,
denn es handelt sich um ein künstlerisches Alleinstellungsmerkmal:
Ahrensburgs wahre Plastik-Kunst ist immer blau.
Wie auf dem Rondell werden nun auch am AOK-Kreisel Sessel aufgestellt – Kunst und Kaffee gehören eben zusammen. In der Kunststadt Ahrensburg. Alle lieben Kunst.
Und darum sprechen wir blauäugigen Ahrensburger – im Gegensatz zu den Ammersbekern – ja auch nicht von einem “Rondell” (wie Dell Technologies), sondern wir reden von umserem Rondeel (wie Danz op de Deel)!