Oder anders gefragt: Was verstehen Sie überhaupt unter „Gaumensex“, liebe Leser? Vielleicht denkt die eine oder der andere von Ihnen dabei an Oralsex, den man auch als französische Liebe bezeichnet? Im 3. Buch Abendblatt lesen wir an diesem Wochenende, dass der Ahrensburger Andreas Dreymann von Gaumensex spricht, wenn er seinen Job beschreibt, nämlich den eines „Wurst- und Schinken-Sommeliers“.
Früher sprach man noch vulgär von Schlachter, Fleischer oder Metzger. Aber wer denkt bei dieser Berufsbezeichnung schon an Gaumensex, wenn er Schnitzel, Sülze und Blutwurst vor Augen hat?! Und deshalb zwei Zitate aus dem Bericht der Zeitung und also lautend:
„Die Angusrinder, die er auf dem Gut züchtet, liefern eine Vielzahl besonderer Steakvarianten, darunter Flat Iron aus der Schulter, das in Frankreich geschätzte Bavette oder auch Skirt aus dem Zwerchfell.“
„’Ein Roastbeefstrang von einer 14 Jahre alten Weidekuh, der an der Luft gereift ist, ist High-End im Geschmack’, sagt Dreymann. ‚Im Fett lagert sich alles ab, das gefressene Grüngras, die Milch vom Kalben.’“
Wenn ich das lese, dann sträubt sich mir das Zwerchfell. Und ich habe absolut keine Lust auf Gaumensex. Im Gegenteil: Nach dem Bericht habe ich vegetarische Gedanken bekommen. Frage: Gibt es in Ahrensburg auch einen Obst- und Gemüse-Sommelier…?
Geschmacklose Corona-Kost.