Wer in Ahrensburg wohnt, der hat mitunter das Gefühl, dass unsere Stadt die einzige Patenstadt von Schilda im Kreise Stormarn ist. Umso tröstlicher ist es, wenn man sieht, hört und liest, was auch in anderen Städten von Stormarn so Drolliges passiert. Wie zum Beispiel in Reinbek, worüber heute im 3. Buch Abendblatt berichtet wird.
Reinbek hat nicht nur einen Bürgermeister, sondern Reinbek hat auch eine “Klimaschutzmanagerin”. Und beide zusammen haben “den neuen Reinbeker Becher” herstellen lassen. Was nichts anderes ist als ein Mehrweg-Trinkgefäß, wie es dieses zuhauf im Handel gibt und sogar in jedem besseren Coffeeshop erhältlich. Und wer Müll vermeiden will, der benutzt einen wiederverwendbaren Becher schon seit eh und je.
Das Besondere an dem “Reinbeker Becher”: Die Stadt hat für ihre rund 28.000 Einwohner sage und staune 250 Becher produzieren lassen! Kosten: 3.500 Euro. Diese 250 Becher will man zum Stückpreis von 10 Euro verkaufen. Mit Reinbek-Aufdruck. Und sollten alle verkauft werden, dann hat die Stadt damit nicht nur 1.000 Euro verschenkt, sondern auch jede Menge Zeit und Arbeit.
Der Sinn der Aktion: Estrella Piechulek, die Klimaschutzmanagerin von Reinbek, kann einen Tätigkeitsnachweis für ihren Job erbringen. Und Bürgermeister Björn Warmer, der im Mai wieder zur Neuwahl antritt, kommt mit Wort und Bild in die Zeitung. Wahlkampfhilfe aus der Kasse der Stadt. Nur die Bürger dürfen eben nicht darüber nachdenken!
Ob mit dem Vorgang des Bedruckens der Becher die Umwelt unnötig belastet wird, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass die Firma solche Becher auch unbedruckt ab 3,19 € anbietet.
Christian Schubbert (Die Grünen) möchte so einen Becher auch für Ahrensburg einführen. Allerdings: Die Gestaltung sollte von Kunststudenten erfolgen! https://www.szene-ahrensburg.de/2020/02/stadtmarketing-leute-die-posse-der-politiker-geht-weiter-und-zwar-mit-wow-charakter/
ich würde einen Jahresbecher für den Weihnachtsmarkt am Schloß mit Widmung des Schirmherren seitens des Stadtmarketings produzieren lassen, z.B. mit Motivem vom stadtpolitischen Dreigestirn vor dem angekündigten Schloßweihnachtsmarkt. Das werden dann Fehldrucke von unschätzbarem Wert.