Heute, meine lieben Mitbürger, hätte ich eigentlich etwas anderes von Ihnen erwartet. (Nein, nicht Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, denn die habe ich ja schon.) Meine heutige Erwartung war, dass Sie mir einen Präsentkorb vor meine Bürotür stellen würden. Und vielleicht auch noch einen Blumenstrauß oder eine blühende Pflanze. Denn heute feiere ich Geburtstag.
Nein, es ist nicht mein eigenes Wiegenfest, auf das Sie mit mir anstoßen sollen! Sondern: Am 28. Februar 2009, also vor 11 Jahren, hat Szene Ahrensburg das Licht der Welt erblickt.
Aber irgend etwas muss ich in diesen elf Jahren falsch gemacht haben. Denn weder standen heute Geschenkkörbe vor meiner Tür, noch brachte ein Bote etwas Blühendes für meine Vase. Immerhin: Das Wetter war am heutigen einigermaßen schön. (Und die Corona-Viren sind in Ahrensburg meines Wissens auch noch nicht eingetroffen. Vielleicht, weil in den Ahrensburger Läden schon sämtliche Sagrotan-Produkte ausverkauft sind?)
So, und ab morgen geht es dann weiter. Wohin? Na, ins 12. Jahr von Szene Ahrensburg. Denn es gibt noch viel zu berichten aus unserer Stadt, wo zur Zeit die Bäume abgeholzt werden, um sie schon bald darauf wieder einzupflanzen, nämlich auf das Dach einer Tiefgarage. Science-Fiction oder Utopie – das ist hier die große Frage in der Freien und Geisterstadt Ahrensburg, wo die Familie Levenhagen regiert, ein Bund der Überheblichen.
Apropos Bund: Weil ich heute schon selber keine Blumen bekommen habe, meine lieben Mitbürger, da will ich wenigstens den nebenstehenden Strauß überreichen. Und zwar symbolisch und stellvertretend an Bürgervorsteher Roland Wilde mit einem Wort vom großen Dichter Nebel und also lautend:
“Bläst rauher Wind dem Bund entgegen, fliegen alsbald die Köpfe!”