Autofahrer in und um Ahrensburg können dem Blogger von Szene Ahrensburg ein bisschen dankbar sein. Denn durch meine unermüdlichen Hinweise darauf, dass alle öffentlichen Parkplätze auf der Alten Reitbahn nach deren Bebauung ersatzlos verschwinden, hat sich die städtische Verwaltung immerhin genötigt gefühlt, mit dem Investor neu zu verhandeln. Und diese Verhandlungen haben ergeben: Das Bauunternehmen will nun eine zweite Ebene für Parkplätze bauen, die öffentlich sein werden und damit den Parkplatz Alte Reitbahn ersetzen könnten. Ob die Parkplatzgebühren dann auch in der bisherigen Höhe sein werden, wage ich allerdings zu bezweifeln, weshalb man dann auch nicht von einem echten Ersatz für Bahnpendler sprechen kann.
Mein „Antrag“, dass die Stadt mit dem Investor für die Alte Reitbahn erst dann einen Vertrag abschließt, wenn der sich in diesem Vertrag auch verpflichtet, ein Kino am Bahnhof zu bauen, wurde ebenfalls umgesetzt, wenn man der Zeitung glauben kann. Und nun steht nur noch im Wege: Ist dieses städtische Kopplungsgeschäft gemäß den Paragraphen des Gesetzes überhaupt erlaubt? Oder muss das Projekt europaweit ausgeschrieben werden, um somit die besten Bedingungen für die Stadt zu schaffen?
Wenn ich Geld übrig hätte, würde ich es einem Juristen übergeben zwecks Überprüfung dieser Angelegenheit. Ich kenne zwar nicht den Vertrag zwischen Stadt und Investor und darum auch nicht die Höhe des Kaufpreises, aber ich bin smir absolut sicher: Das Grundstück Alte Reitbahn würde auf dem freien Markt sehr viel mehr Geld einbringen als der jetzt vereinbarte Kaufpreis. Und somit könnte der Verkauf des Grundstücks zu Lasten der Bürger gehen – wenn die Stadtverordneten dem zustimmen.
Bemerkenswert: Bevor der Bürgermeister die Politiker über die Vertragsänderung für die Alte Reitbahn informiert hat, hat er das 3. Buch Abendblatt davon in Kenntnis gesetzt. Somit haben die Stadtverordneten es erst erfahren, als sie von der Redaktion darauf angesprochen wurden. Das versteht Bürgermeister Sarach unter städtischer Kommunikation und wundert sich darüber, dass er unter den Stadtverordneten nur sehr wenig Freunde hat, um nicht zu sagen: keine.
Und Herr Sarach, der es in fast 10 Amtsjahren nicht geschafft hat, dass der Rathausplatz endlich gestaltet wird und dass Ahrensburg wieder einen Weihnachtsmarkt am Schloss bekommt, der ist nun vermutlich stolz wie Bolle, dass das einzige “Highlight” seiner gesamten Amtsperiode ein Kino am Bahnhof gewesen sein könnte. Ein Großstadtkino für eine Kleinstadt, dass sich meiner Meinung nach für den Betreiber nicht rechnen lassen wird.
Der Bürgermeister ist es aus seiner Vita heraus (Schweriner Innenministerium) eben gewohnt getroffene Entscheidungen im “Über-/ Unterordnungsverhältnis zu kommunizieren, sprich der Bürger ist einfacher Befehlsempfänger. Bei der Wahl der/des neuen Bürgermeisterin/Bürgermeisters sollte schon genau hingeschaut werden ob die Voraussetzungen für einen moderierenden Führungsstil überhaupt gegeben sind, also in der bisherigen beruflichen Praxis verinnerlicht wurden. Besonders wichtiges Kriterium sollte sein, ob die/der zukünftige Bürgermeisterin/Bürgermeister sich als Vertretung wirklich aller Interessengruppen der Stadt Ahrensburg versteht und in der Lage ist, diese auszutarieren. Wenn es gelingt einen solchen guten “Meister aller Bürger” zu finden, ist in den heutigen unruhigen Zeiten der Demokratie in besonderem Maße gedient.