Am 8. Januar 2020 tagt nicht nur der Umweltausschuss der Stadt Ahrensburg, sondern auch der Bau- und Planungsausschuss. Und ich habe diesbezüglich aus dem 3. Buch Abendblatt vernommen, dass Detlef Levenhagen (CDU) sich Sorgen macht, und zwar um den Einzelhandel in Ahrensburg. Ich zitiere: „’Durch die Baumaßnahmen fallen 54 Parkplätze weg und müssen kompensiert werden’, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Detlef Levenhagen.“ Und ich sehe förmlich die Krokodilstränen, die er bei dieser Aussage vergossen hat.
Der Fraktionschef meint nämlich die Parkplätze in der Hamburger Straße und erklärt, dass das den Einzelhändlern „große Sorgen“ bereitet. Levenhagen: „Unsere Innenstadt muss weiterhin gut erreichbar sein, damit der Einzelhandel keine Umsatzrückgänge verzeichnet.“ Und deshalb möchte der Politiker – man lese und staune! – dass „der provisorische Parkplatz für rund 200 Autos auf der Rasenfläche des Ahrensburger Stormarnplatzes spätestens bis zum Umbaubeginn der Hamburger Straße fertig sein soll“.
Wie scheinheilig ist das denn! Zum einen gibt es keinen Grund außer Willkür, 54 Parkplätze in der Hamburger Straße wegzunehmen, es könnten – wenn es überhaupt sein muss – durchaus weniger sein. Und zum anderen soll mir der CDU-Fraktionschef bitte mal erklären, wo denn die 130 Ersatzparkplätze für den Lindenhof entstanden sind, die dem Einzelhandel mit tatkräftiger Unterstützung der CDU-Fraktion schon vor Monaten verlorengegangen sind, obwohl sie im Internet immer noch angeboten werden, weil die Stadtverwaltung zu bequem ist, um so eine Falschinformation löschen zu lassen – siehe die nachfolgende Abbildung!
Herr Levenhagen, nennen Sie uns Bürgern bitte einen einzigen vernünftigen Grund, warum der Stormarnparkplatz erst Anfang 2021 entstehen soll und nicht sofort! Sind es vielleicht familiäre Gründe Ihrerseits, ich meine wegen Tochter Nadine (Grüne), weil die so gern auf dem grünen Rasen hinterm Rathaus in der Sonne liegen möchte…?
Am Gelde kann es jedenfalls nicht liegen, denn die Stadt hat dafür 500.000 Euro vom Investor des Lindenhof-Platzes kassiert. Und außerdem: Die Rasenfläche, die früher im 3. Buch Abendblatt fälschlicherweise als „Wiese“ bezeichnet wurde, kostet uns Bürger bares Geld für regelmäßiges Mähen. Ein Parkplatz hingegen bringt der Stadt Parkgebühren ein. Und wenn die Politik endlich Vernunft zeigt und den Platz für die Benutzung mit Parkscheibe freimacht, “damit der Einzelhandel keine Umsatzrückgänge verzeichnet“, dann wäre das ein Gewinn für die Einkaufsstadt Ahrensburg und damit auch für die Stadtkasse.
Und bei dieser Gelegenheit, Herr Levenhagen, können Sie uns Bürgern auch gleich erklären, wo denn die Ersatzparkplätze nach Schließung der Alten Reitbahn entstehen werden! Oder halten Sie das gemeine Wählervolk für so blöd, dass wir nicht merken, welch schräges Spiel hier von Verwaltung und Politik gespielt wird?!
Und wo wir schon beim Thema sind: Was gibts denn aktuell Neues über Ihr so inniglich herbeigesehntes Kino neben dem Bahnhof mit den sechs Vorführsälen und rund 700 Plätzen? Inzwischen schon mal überlegt, wo die Kino-Besucher dann parken können? Ich meine natürlich kostenpflichtig bzw. auf Kosten des Kino-Betreibers und nicht zu Lasten des P+R-Verkehrs, für den der Alte Lokschuppen ja heute schon zu eng geworden ist und auch nach Aufstockung nicht ausreichen wird. Und was ist, wenn die von Ihnen genauso sehnlichst gewünschte S-Bahn kommt – schon mal an die dafür zusätzlich benötigten Parkplätze gedacht…?
Wenn Levenhagen von Einzelhandel & Partkplätzen spricht, dann meint er damit die Einzelhändler KIK & Tedi auf dem Lindenhof, die dort keine Parkplätze haben.
Genau für diese Parkplätze hat der dortige Häuslebauer 500.000 Euro an die Stadt gezahlt, damit die Verwaltung die Parkplätze an anderer Stelle errichten soll.
Haben nicht Detlef Levenhagen und seine Mitstreiter dafür gesorgt, dass Ahrensburg ein neues Einzelhandelszentrum außerhalb der Innenstadt bekommt? Dort ist das Thema Parkplätze überhaupt kein Thema. Und damit möglichst viele Kunden dorthin fahren, werden die Parkplätze in der Innenstadt abgebaut mit Hilfe von Detlef Levenhagen und seinen Mitstreitern.
Und den einzigen Fachmann, den die CDU im Bau- und Planungsausschuss gehabt hat, den haben sie im vergangenen Jahr rausgeekelt, weil der sich nicht dem Levenhagen-Fraktionszwang unterwerfen wollte. Die Stadt bringt Eckehard Knoll übrigens bis heute auf ihrer Homepage zur Erinnerung für die Bürger, welcher Verlust hier für Ahrensburg entstanden ist.
Trotz allem: Das Rokoko-Kostüm steht Graf Levenhagen durchaus. Er sollte überlegen, dieses Bild auf sein nächstes Wahlplakat zu stellen. 😉
Ich würde ihm dafür sogar mein Copyright erteilen.