Ein Mann mit Namen Eckart Boege ist nicht nur Mitglied der SPD in Ahrensburg, sondern der Genosse ist auch Bürgerliches Mitglied im Finanzausschuss. Darum darf er heute die Werbekolumne im MARKT füllen, wo Parteien ihre Eigenwerbung gratis schalten können. Und der Herr Boege äußert sich heute über „Klimaschutz konkret in Ahrensburg“.
Bemerkenswert: Eckart Boege ist der Meinung, dass Klimaschutz nur ein Thema für Ahrensburger Neubürger ist. Denn Neubürgern sollte seiner Meinung nach ein „Ahrensburger Klimaschutzpaket“ übrreicht werden, „das praktische Hinweise und Tipps zum Klimaschutz im Alltag enthält“. Und weil Ahrensburger Altbürger intelligenter sind, will die SPD eben nur die dummen Neubürger belehren, meint jedenfalls das Bürgerliche Mitglied Eckart Boege von der SPD.
Und Herr Boege meint auch, dass es einen „Lieferservice für Einkäufe in der Ahrensburger Innenstadt“ geben muss, “damit es auch ohne Auto einfach und bequem ist, größere Besorgungen zu erledigen“. Eine Idee, mit der schon Tick, Trick und Track, die Vertreter aus drei anderen Parteien, an die Öffentlichkeit gegangen sind. Die nannten das allerdings nicht “Klimaschutz” sondern “Stadtmarketing”.
Dieser „Lieferservice“ sieht dann so aus: Hausfrau Gunda P. (62) fährt mit Fahrrad, Bus, Taxi oder Skateboard in die Ahrensburger Innenstadt. Sie lädt dort in einem Supermarkt ihren Einkaufswagen voll und erklärt an der Ladenkasse, dass die Waren geliefert werden sollen. Danach geht sie noch in einen Dromarkt und bestellt ein großes Waschmittelpaket per Lieferservice. Anschließend führt ihr Weg sie zu einem Getränkemarkt, wo sie eine Kiste Bier für den Herrn Gemahl einkauft und liefern lässt. Und weil es Mittwoch ist und Wochenmarkt, geht Frau P. auch noch zu einem dortigen Händler und kauft 10 Kilo Kartoffeln – per Lieferservice, versteht sich.
Ach ja, und heute kauft die Hausfrau auch eine neue Mikrowelle, weil die alte ihren Geist aufgegeben hat. Dafür muss sie allerdings keinen Lieferservice bestellen, weil der Laden das Gerät liefert. Und – im Gegensatz zum Lieferservice von Tick, Trick und Track – nimmt der Lieferservice des Händlers sogar das alte Gerät zwecks Entsorgung mit.
Und wie funktioniert der Lieferservice, den Eckart Böge propagiert? Er funktioniert wie folgt: Alle Stadtverordneten, die hinter diesem Vorschlag stehen, mieten drei E-Lieferwagen, sammeln die Waren in den Läden ein und fahren sie täglich aus der Innenstadt in die Wohngebiete. In Ahrensburg, nach Großhansdorf, Siek, Bargteheide und woher die Kunden sonst noch alle kommen. Und ist ein Empfänger nicht zuhause, dann wird der Einkauf eben bei einem Nachbarn abgegeben oder vor die Haustür gestellt. Für die Kunden entstehen dabei selbstverständlich keine zusätzlichen Lieferkosten. Und für die Läden natürlich auch nicht, denn sie müssten diese Kosten sonst auf die Warenpreise schlagen, was die Kunden möglicherweise vom Kauf abhalten und zu Online-Einkäufen führen würde.
Was der SPD-Mann sonst noch an Klimaschutz-Ideen verkündet, sind alte Hüte, die er sich und seiner Partei als neue Mode aufsetzt, um den Bürgern die parteiliche Kompetenz und Tätigkeit der SPD für Klimaschutz zu suggerieren, weil das Thema ja absolut “in” und wichtig ist.
Richtig ist: Parkende Autos belasten das Klima nicht. Und konkreter Klimaschutz wäre in meinen Augen, wenn der Stormarnplatz unverzüglich als Parkplatz freigegeben wird. Und dazu das von Nessler angebotene Parkhaus an der anderen Seite des Stormarnplatzes sofort gebaut wird. Damit die Autofahrer nicht unnötig lange auf Parkplatzsuche durch die Innenstadt kurven, unter Bäumen und auf der Fahrbahn parken müssen und dabei die Menschen belästigen und das Klima belasten. Ein Thema, das vom bürgerlichen SPD-Mitglied Boege mit keiner Silbe zum Ausdruck gebracht wird.
Feierabendpolitiker. Geben kluge Ratschläge ab, für die sie aber bei einer möglichen Umsetzung selber keine Hand anlegen müssen, wollen oder können. Theoretiker also, die der Bürger nicht beim Wort nehmen kann. Und in der Theorie lassen sich sogar Berge versetzen. Und Wasser in Eisberge verwandeln.