Wer sich im Kreise Stormarn und der näheren Umgebung auskennt, der weiß, dass weder die Gemeinde Wentorf noch die Gemeinde Aumühle in Stormarn liegen, sondern man findet die Orte im Kreis Herzogtum Lauenburg. Und genau deshalb gehört eine Berichterstattung aus diesen Orten zwar ins Hamburger Abendblatt, sollten dort aber nicht in der Regionalbeilage Stormarn abgedruckt sein. Weil die Leser in Wentorf sie dort nicht finden können. Und die Leser in Aumühle auch nicht.
Heute findet der Leser im 3. Buch Abendblatt einen groß aufgemachten Beitrag von Elvira Nickmann. Dieser Beitrag stammt aber gar nicht aus Stormarn, sondern die Reporterin berichtet aus Wentorf, das häufiger in der Stormarn-Beilage auftaucht. Und die Wentorfer, die dieser Beitrag möglicherweise interessieren würde, die können ihn gar nicht lesen, weil die Stormarn-Beilage gar nicht dort erscheint. Ob es dagegen in Ahrensburg von Interesse ist, dass ein Kampfkünstler in Wentorf Japan liebt, bezweifle ich.
An dieser Stelle könnte Elvira Nickmann einwenden: “Aber der Mann hat ein Buch über Japan geschrieben. Und dieses Buch kann man auch im Kreis Stormarn kaufen, weshalb das Thema auch für die Leser der Stormarn-Beilage von Interesse ist!”
Meine Antwort: Und wenn ein Autor nicht in Wentorf beheimatet ist, sondern in Castrop-Rauxel wohnt und dort ein Buch über Thailand geschrieben hat – wäre es dann auch ein Thema für die Stormarn-Beilage…?
Mehr noch: Der Kampfsportkünstler in Wentorf, der über Japan geschrieben hat, der hat dieses Buch auf eigene Kosten drucken lassen. Was bedeutet: Hier hat womöglich kein Lektor eines Verlages das Manuskript vor dem Erscheinen des Buches gelesen und darüber befunden, ob es vom Inhalt überhaupt wert ist, auf Kosten des Verlages veröffentlicht zu werden.
Elvira Nickmann hat das Buch offenbar von A bis Z gelesen und beurteilt es wie folgt: “Mit Beckmanns Buch erhalten Leser einen fundierten Einblick in Japans Historie, Gepflogenheiten, Kultur, Entwicklung und wertvolle Reisetipps. Und vielleicht brechen einige von ihnen nach der Lektüre sogar zur ersten Japan-Reise auf.”
Bleibt ausgangs nur noch die Frage: Ist die Reporterin eine so gute Japan-Kennerin, dass sie beurteilen kann, ob der Buchschreiber tatsächlich fundierte Einblicke und wertvolle Reisetipps gibt? Oder hat sie nur den Werbetext über das Buch gelesen, wo synonym das steht, was sie heute im 3. Buch Abendblatt behauptet?
Hatten sie auf ihrem Blog nicht mal geschrieben, dass diese Frau Nickmann eine Agentur hat, wo sie redaktionelle Werbetexte anbietet? Ich habe im Netz danach gesucht und nichts mehr gefunden. Vielleicht macht die Frau das jetzt ohne Agentur direkt in der Redaktion?
Zu Ihren Information: bei bod, wo das Buch hergestellt wird, kann man auf eigene Kosten auch ein Lektorat bestellen und einen “Professionalitätscheck” machen lassen. https://www.bod.de/autoren/autorenservices.html?gclid=EAIaIQobChMIgY6LpIT-5QIVClPTCh0m2QJWEAAYASADEgIIU_D_BwE