Vorgeschichte: Die Stadt hat fehlgeplant in Sachen Parkraum in der Innenstadt und ist nun auf dem besten Wege, weitere Fehler zu produzieren. So wurde damals der Lindenhof-Parkplatz verkauft, ohne dafür bis heute eine Ersatzmöglichkeit für Autofahrer zu schaffen. Und die Alte Reitbahn soll bebaut werden, ohne dass man dabei an eine Ausweichmöglichkeit für die dort parkenden Autofahrer gedacht hat, denn auf der Alten Reitbahn wird es später nur noch Parkplätze geben für Edeka-Kunden und Bewohner des Gebäudes. Und dann soll nun auch noch die Parkmöglichkeit in der Ladenzone der Hamburger Straße weitestgehend aufgehoben werden. Das ist nicht nur für viele Menschen untragbar, sondern das ist für viele Geschäftsleute in der Ahrensburger Innenstadt geradezu katastrophal.
Weiter: Die auf dem Stormarnplatz geplante Parkmöglichkeit soll nur eine Zwischenlösung sein. Angedacht ist, später eine Tiefgarage an dieser Stelle zu bauen, für die aber politisch der Daumen noch nicht mehrheitlich nach oben gegangen ist.
Meiner Meinung nach kann der oberirdische Parkplatz an dieser Stelle auch nur ein Ersatz sein für den bebauten Lindenhof-Parkplatz. Und wo sollen später die Autos parken, die bis jetzt noch auf der Alten Reitbahn und in der Hamburger Straße parken? Vielleicht auf dem Parkplatz rechts neben dem Rathaus? Oder eventuell in der Tiefgarage unseres Denkmals? 😉
Nun aber kommt gute Kunde von einer anderen Seite. In die bauliche „Parklücke“ der Stadt will jetzt ein Ahrensburger Kaufmann springen: Matthias Timm, Inhaber vom Kaufhaus Nessler, macht der Stadt ganz aktuell das Angebot, auf dem bestehenden Parkplatz am anderen Ende des Stormarnplatzes ein Parkhaus zu bauen. Hier sollen rund 300 Fahrzeuge parken können. Was bedeutet: Ein privater Investor würde auf seine eigenen Kosten ein städtisches Problem lösen.
Meine Meinung: Ein guter Plan, auf einem Gelände, auf dem bis jetzt nur wenige Autos parken können, die Möglichkeit zu schaffen, dass es dort viele Abstellmöglichkeiten gibt. Auch SPD und FDP hatten sich zuvor schon für ein Parkhaus an dieser Stelle ausgesprochen, wollten es statt einer Tiefgarage errichten. Ein Plan, dem ich allerdings keinen Gefallen beimessen konnte, weil die Bürger das Parkhaus zum einen bezahlen sollten und danach fürs Parken noch zusätzlich an die Ticketautomaten gebeten werden. 🙁
Der Nessler-Vorschlag hingegen ist für Stadt und Bürger doppelt zu begrüßen: Zum einen muss die Stadt dabei keinen Cent investieren, sondern im Gegenteil: Der Kaufmann Matthias Timm zahlt in die Stadtkasse ein, indem er das stadteigene Gelände käuflich erwirbt. Und das Parken ist für die Autofahrer ideal deshalb, weil es nach meinem Hörensagen so funktionieren soll wie im CCA: Wer in dem Parkhaus am Stormarnplatz parkt, um in der Stadt einzukaufen, kann sein Ticket in Zahlung geben, sprich: Der Kunde bekommt in den Läden, die sich daran beteiligen, seine Parkgebühren oder einen Teil davon beim Einkauf erstattet. So etwas funktioniert weder auf den städtischen Parkplätzen noch in den privaten Parkhäusern Alte Meierei und Woldenhorn. Und meines Wissens nicht mal beim AEZ in Poppenbüttel.
Was außerdem zu begrüßen ist: In dem geplanten Parkhaus muss der Kunde nicht im Vorwege entscheiden, wie lange er denn wohl parken wird, um seine Besorgungen zu machen, um dann möglicherweise hinterher festzustellen, dass er mit einem “Guthaben” nach Hause fährt. So ist es heute der Fall auf den städtischen Parkplätzen, was den Autofahrer dazu zwingt, ständig auf die Uhr zu schauen und dann unter Umständen auch noch rennen zu müssen, weil die Parkzeit gleich oder schon abgelaufen ist.
Und wenn das angedachte Parkhaus am Stormarnplatz in einigen Jahren vielleicht überflüssig wird, weil die Sportplätze dann ohnehin zum Beimoor verlegt werden und in diesem Zusammenhang sich auch neue Möglichkeiten für unterirdisches Parken auf dem Areal ergeben, dann kann das Nessler-Parkhaus, das in Systembauweise geplant ist, ohne Probleme wieder ab- und an anderer Stelle aufgebaut werden.
Dass am Stormanplatz für den Bau einige Bäume gefällt werden müssen, ist deshalb kein Problem, weil man auch neue an anderer Stelle anpflanzen kann. Genau das soll ja auch in der Hamburger Straße passieren. Und die Stadt sollte dabei gleich darüber nachdenken, ob Linden wirklich die am besten geeigneten Bäume in der Innenstadt sind. Wer wie ich die Linden in seiner Wohnstraße hat, der weiß, wovon ich rede. (Meine Empfehlung: Ginkgo!)
Und wenn ich noch etwas von meinem eigenen Senf dazugeben darf: Wenn die Hamburger Straße schon umgebaut wird, warum dort nicht auch gleich tiefer gelegte Parkplätze schaffen, sprich: Parken unter dem Straßenpflaster…?! (Nein, sage nicht, dass das nicht geht, sondern sage mir, wie es gehen könnte! 🙂 )
Das klingt ja vielversprechend. Sie schreiben aber, dass der Bürger das von SPD + FDP vorgeschlagene Parkhaus die Kosten übernehmen und außerdem noch Parkgebühren entrichten soll. Auf dem geplanten und verabschiedeten Parkplatz hinter dem Rathaus ist es doch nicht anders, denn auch hier kommen die Kosten aus der städtischen Kasse und die Autofahrer müssen fürs Parken mit Sicherheit zahlen.
Nein, das ist so nicht korrekt. Die Kosten für die Erstellung des Stormarn-Parkplatzes hat die Stadt kassiert vom Investor des Lindenhofes. Denn der hat für die dort wegfallenden Parkplätze 500.000 Euro an die Stadt bezahlt, damit diese einen Ersatzparkplatz erstellen kann. Dass die Stadt das bis heute nicht getan hat, ist in meinen Augen schon eine ziemliche Unverfrorenheit, zumal die Kunden, die demnächst in den Billigläden auf dem Lindenhof einkaufen, dafür die Hagener Allee vollparken werden, wo ohnehin kaum noch eine Parklücke zu finden ist. Oder sie parken kostenlos im P+R-Parkhaus Alter Lokschuppen, falls dort noch eine Parklücke ist. Da bekommt man schon das Gefühl, dass die Stadt Ahrensburg alle Autofahrer von außerhalb vor unserer Innenstadt abschrecken will, denn anders ist das Prozedere für mich nicht mehr erklärbar.
Und was hat oder muss der Investor auf der Alten Reitbahn für den Wegfall der öffentlichen Stellplätze an die Stadt zahlen?
Der hat doch ein Tauschgeschäft gemacht: Kino gegen Parkplatz. Und wo die Kinobesucher mal parken sollen, falls das Kino tatsächlich gebaut werden sollte, hat bis heute noch niemand klar und deutlich ausgesprochen. Der Alte Lokschuppen steht dafür natürlich nicht zur Verfügung, weil es eine städtische Einrichtung ist, die nur für Bahnfahrer erlaubt ist und meiner Meinung nach von der Stadt keinem Privatunternehmer zur Verfügung gestellt werden darf.
Mit dem Nessler-Parkhaus wären dann auch die Knöllchen-Damen entlastet, die diesen Parkplatz heute noch täglich überprüfen müssen. Das könnte u. U. sogar eine Personalstelle im Rathaus überflüssig machen. ;–)
Grundsätzlich eine lobenswerte Sache, für die es zur Zeit keine Alternative in der Stadt gibt. Aber es gibt sone und solche Parkhäuser. Wichtig wäre natürlich, dass das Parkhaus nicht nur äußerlich attraktiv ausschaut, sondern dass es auch innen nicht so eng ist wie das in der Alten Meierei. Auch das ist in Systembauweise erstellt, sieht aber äußerlich nicht gerade ansprechend aus. Im Abendblatt war von Begrünung die Rede, was ich gut finde.
Die Pläne zur Finanzierung des Parkhauses sind sehr zu begrüßen. Was mir nicht gefallen mag: Warum nutzt man nicht den Parkplatz in der Manfred-Samusch-Straße für den Bau eines Parkhauses neben dem Domicil-Seniorenwohnheim, ganz nah bei der Kampfsportschule. Würde baulich passen und zudem noch näher am Kaufhaus Nessler sein. Ich mag auf dem Stormarnplatz keine Hochbauten. Ansonsten ist die Idee von Herrn Timm sehr gut.
Endlich mal ein Macher und kein Schnacker, der Herr Timm. Nun lasst ihn doch machen, liebe Zauder- und Jammer-Politiker: Mit einem Parkhaus, z.b mit 2 Tiefgeschossen und 5 Hochgeschossen (nicht höher als die Polizei), mit Solardach, mit Verwendung des Regenwassers für einen kleinen Teich in der geplanten Parkanlage, mit begrünten Wänden oder mit Wandkunstwerken, vielleicht mit einem Aussichtscafe im oberen Stockwerk, vielleicht ausgeführt als Universalbau, den man später in Wohnungen umwandeln kann. Wenn der Bau zügig beginnt, spart man den Parkplatz hinter dem Rathaus und befriedet so den Streit mit den Jugendlichen. Mein Gott, man kann vor Ideen nur so sprudeln. Verwaltung, ihr musst nur prüfen, Zauder-Politiker, ihr müsst nur ja sagen, dann kommen die Macher.