Vorgestern feierten „rund 500 Gäste“ in der Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt die 70 Jahre. Was das genau für 70 Jahre gewesen ist, kommt im Blatt heute nicht so richtig zum Ausdruck. Mal ist es der 70. Geburtstag der “Ahrensburger Zeitung”, was aber nicht sein kann, weil die „Ahrensburger Zeitung“ gar keine 70 Jahre alt geworden ist, sondern schon vor Jahren in die Ewigen Jagdgründe von Stormarn eingegangen ist. Und dann ist vom 70-jährigen Bestehen der Regionalausgabe Stormarn die Rede, was aber auch nicht sein kann, denn seit 70 Jahren gibt es noch gar keine Regionalausgabe Stormarn.
Auf jeden Fall waren der Einladung nach Ahrensburg laut Angaben der Redaktion „nicht nur zahlreiche Leser gefolgt, sondern auch namhafte Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport des Kreises“. Woraus abzulesen ist, dass die namhaften Vertreter offensichtlich nicht zu den Lesern gezählt werden. 😉
Wenn das Hamburger Abendblatt einen Empfang in Hamburg gibt, dann gibt es in der anschließenden Berichterstattung auch eine Gästeliste. Die gibt es vom Empfang der Stormarn-Redaktion in Ahrensburg nicht. Immerhin werden heute in einem großen Bericht die Namen vieler Gäste genannt. Und alle anderen, die heute nicht namentlich im Blatt erwähnt werden, waren für die Redaktion offenbar weder „namhafte Vertreter“ noch waren sie wichtige Leser.
Ich erlaube mir, alle Namen von Personen zu zitieren, die heute von der Stormarn-Redaktion genannt werden: „Gudrun (74) und Uwe Zimmermann (77), die seit 35 Jahren treue Leser sind … Dieter Koch liest das Abendblatt mit kurzen Unterbrechungen seit 60 Jahren … Leserin Anita Stahmer hatte keinen langen Weg in die Redaktion, sie lebt in Ahrensburg. ‚Ganz besonders mag ich das Kreuzworträtsel’, verriet die 82-Jährige … Claus Glashagen (78), der die Zeitung seit rund 50 Jahren liest und sie noch als Ahrensburger Zeitung kennt … Silke und Thomas Popp sind zwar eher Gelegenheitsleser… Stießen mit Sekt auf das Jubiläum der Stormarn-Redaktion an: Inge Kunze und Dieter Koch … Badmintonspielerin Priskila Siahaya (TSV Trittau) mit Lasse Paulsen (Sportorganisator TSV Reinbek)“
Und weiter in der namentlichen Erwähnung: „Zu den ersten Gästen gehörten Kreispräsident Hans-Werner Harmuth und Landrat Henning Görtz mit ihren Ehefrauen Cornelia und Anja … Ahrensburger Bürgermeister Michael Sarach im Gespräch … Glindes Bürgermeister Rainhard Zug kam in Begleitung seiner Frau Margitta und unterhielt sich unter anderem mit seinem Reinbeker Pendant Björn Warmer … Trittaus Bürgermeister Oliver Mesch war mit Ehefrau Birte und Tochter Tomma gekommen … Die Bürgermeister Heiko Gerstmann (Reinfeld) und Horst Ansén (Ammersbek) warfen schon mal einen Blick auf 2020“.
Weitere Personen im Bild: Barsbüttels Bürgermeister Thomas Schreitmüller, Ex-Landrat Klaus Plöger, Susannne und Thomas Piehl (Chef der Sparkasse Holstein) mit Joachim und Renate Krämer (Kleines Theater), der Reinbeker SPD-Landtagsabgeordnete Martin Habersaat und „Christdemokraten unter sich: Landrat Henning Görtz mit dem Chef der Landtagsfraktion Tobias Koch“.
Wenn Sie Ihren Namen hier nicht gelesen haben, dann waren Sie entweder nicht dort oder Sie sind nicht wichtig.
Der letzte Absatz lautet: „Redaktionsleiter Hinnerk Blombach zeigte sich am Ende des Tages begeistert von der Atmosphäre: „Es war eine so wunderbar freundliche und konstruktive Stimmung“, sagte er. ‚Das nächste Jubiläum kann kommen.’“ Und dieses Jubiläum, meine lieben Mitbürger, ist ein ganz besonderes, nämlich: 12.000 Jahre Stormarn-Redaktion!
In der Abbildung – siehe oben! – können Sie erkennen: Die erste Ausgabe der Stormarn-Beilage erschien bereits in der ausgehenden Altsteinzeit, und zwar der „Ahrensburger Tunneltal-Bote“, aus der sich später die „Ahrensburger Zeitung“ und danach die Stormarn-Beilage entwickelt haben. Das hat der Blogger in jahrelanger Recherche herausgefunden. Und es ist genauso zutreffend wie der 70. Geburtstag der „Ahrensburger Zeitung“.
Komisch, dass nichts über Ahrensburger Geschäftsleute berichtet wird. War etwa keine Abordnung vom STADTFORUM erschienen, zumal dessen Vorstandsvorsitzender immerhin eine enge familiäre Verbindung zur Ahrensburger Zeitung hat? Und auch keine Abgesandten waren anwesend von Ahrensburger Kirche, von Schule und Kultur? War denen der Weg in die Gr. Straße zu weit? Oder zu beschwerlich? Oder ist Abwesenheit ein Ausdruck von fehlender Zuneigung sprich offener Kritik an die Redaktion? Vielleicht gibt Hr. Blombach mir eine Antwort auf diese Fragen? Oder antwortet er nicht auf Szene-Ahrensburg?