Kennen Sie die Ahrensburger Kultur? Oder wussten Sie, dass „Ahrensburger Kultur“ ein feststehender Begriff ist, der nicht nur in ganz Deutschland verbreitet ist, sondern der auch über die Landesgrenzen hinaus weltbekannt ist? Und deshalb können wir Bürger der Stadt stolz sein. Aber worauf eigentlich…?
Was ist Kultur? Da haben wir zuerst einmal die menschliche Kultur. Dieses ist die Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung. Und weil Ahrensburg im Abendland liegt, haben wir auch in unserer Stadt alles, was während einer bestimmten Epoche im ganzen Lande vollbracht worden ist an charakteristischen geistigen, künstlerischen und gestaltenden Leistungen.
Und was meint „Ahrensburger Kultur“? Gibt es in unserer Stadt geistige, künstlerische und gestalterische Leistungen von Menschen, auf die wir stolz sein können? Ich habe mal bei Wikipedia nachgeschaut, wo nicht nur die „Söhne und Töchter der Stadt“ genannt werden, sondern auch „Persönlichkeiten, die mit der Stadt verbunden sind“ – siehe die Abbildung rechts! Und daraus ergibt sich die Frage: Sind all die Namen, die hier genannt werden, und die Leistungen, die diese Personen vollbracht haben, das, was Wikipedia als „Ahrensburger Kultur“ bezeichnet?
Leider nein. Zwar gibt es unter den mit Ahrensburg genannten Personen durchaus eine Reihe, die man als Kulturschaffende bezeichnen muss, aber die eigentliche “Ahrensburger Kultur” liegt weit, weit zurück. Sie stammt aus der Zeit zwischen ca. 10.760 bis ca. 9.650 v. Chr. und wurde ausgegraben von Alfred Rust (1900 –1983). Was meint: Die Vertreter der Ahrensburger Kultur waren Rentierjäger in der ausgehenden Altsteinzeit. Menschen, die sich im Tunneltal niedergelassen haben und damit die ersten Bürger von Ahrensburg gewesen sind, obwohl Ahrensburg damals noch weithin unbekannt gewesen ist. 🙂 Und damit haben wir Ahrensburger ein Weltkulturerbe in unserer Stadt, auch wenn dieses uns (noch) nicht von der UNESCO bescheinigt worden ist, weil die Stadt sich darum in Vergangenheit nie ernsthaft bemüht hat.
Ausgangs kann ich es mir nicht verkneifen, ein Wort in den Raum zu stellen, welches lautet: Es gibt Menschen in Ahrensburg, deren gesamte Kultur in einen einzigen Beutel passt, den man als Kulturbeutel bezeichnet.
Auch der Schriftsteller Peter Handke (Nobelpreis für Literatut 2019) hat wohl für einen begrenzten Zeitraum in Ahrensburg gewohnt. Und der berühmte Jonathan Meese stellt seine Werke lieber in Lübeck anstatt in seiner Heimatstadt aus. Mit Kunst kann die Mehrheit der Ahrensburger überhaupt nichts anfangen. Der Macher des Blaumanns hat ja noch wesentlich mehr Objekte erschaffen, von denen zumindest die überdimensionalen Blüten doch etwas hermachen. Man hätte vielleicht mit den anderen Orten wo die Objekte dieses Künstlers stehen eine temporäre Leihgabe der Kunstobjekte vereinbaren können. Aber so beschädigt wie der Blaumann jetzt ist, geht das ja nun nicht mehr.
Herr Meese hat Ahrensburg schon vor über mit einer Ausstellung im Kulturzentrum Marstall beglückt. Seien wir froh, dass er das nicht noch einmal versucht hat! https://www.szene-ahrensburg.de/2014/11/kein-ahrensburg-in-bayreuth-wagner-ohne-meese/