Wenn ein Bus überfüllt ist, dann ist er mit zu vielen Menschen besetzt. Und wenn ein Glas überfüllt ist, dann läuft der Inhalt über den Rand. Oder anders gesagt: Wenn ich in der Kneipe überfüllt bin, dann bin ich blau. Und wenn die BILD-Zeitung wirbt: „Kino überfüllt“, weil „Kino-Anzeigen in BILD wirken!“ – dann ist das folglich nicht unbedingt positiv zu sehen.
Und wie kann ein Kino überhaupt überfüllt sein? Klar, wenn der Betreiber mehr Eintrittskarten für die Vorstellung verkauft als Sitzplätze im Saal vorhanden sind. Denn wenn die Zuschauer bei einer Filmvorführung stehen müssen, dann kann man schon von Überfüllung reden. Aber das ist in Wahrheit nur möglich, wenn Besucher sich heimlich in die Vorführung schleichen, was meint: Sie haben für einen anderen Film gebucht und haben sich am Ende dieses Filmes in einen anderen Saal geschlichen, um dort kostenlos einen weiteren Film zu gucken. Und weil die Vorstellung ausverkauft war, mussten diese Schmarotzer sich mit einem Stehplatz begnügen, woraufhin das Kino dann überfüllt war.
Ob Kinoanzeigen in BILD die Leser vermehrt ins Kino bringen, ist zweifelhaft. Denn die Besucherzahlen für Kinos sind im Sinkflug begriffen. Das HANDELSBLATT schrieb, dass 2018 die schlechteste Besucherzahl seit 1992 gewesen ist – siehe die Abbildung unten rechts! Weiterlesen