Michael Eckstein (Bürgerstiftung) feiert sich selbst. Der IT-Manager jubelt, weil seine Stiftung für den Deutschen Engagement-Preis nominiert worden ist. Das aber ist absolut nichts Besonderes. Die Initiatoren und Förderer des Preises erklären: „Derzeit stehen in der Datenbank 617 Nominierte aus 2019. Außerdem sind hier auch die rund 550 Nominierten, die am Wettbewerb um den Deutschen Engagementpreis 2018 teilnahmen, sowie die fast 700 Nominierten aus dem Wettbewerb um den Deutschen Engagementpreis 2017 aufgelistet.“
Inzwischen ist die Wahl schon längst abgeschlossen, zu der Eckstein die Bürger von Ahrensburg zur Stimmenabgabe für seine Stiftung aufgefordert hat, und das Ergebnis wird im Dezember 2019 verkündet. Aber auch heute noch fordert Eckstein die Ahrensburger Bürger online auf, dass sie dafür stimmen sollen, dass seine Bürgerstiftung den Publikumspreis, nämlich 10.000 Euro, bekommen soll, der nach dem Voting der Bürger vergeben wird. Und immer hält er dabei ein Plakat in die Kamera, sein optisches Markenzeichen.
Wenn Sie sich anschauen, wie viele Vereine und Stiftungen, die sehr viel Gutes für Menschen tun, an dem Wettbewerb teilnehmen, dann werden Sie sich fragen: Warum soll der Hauptpreis ausgerechnet an die Bürgerstiftung in Ahrensburg gehen? Hat die etwa mehr geleistet für das Wohl von Menschen als viele andere Bürger, die sich gemeinnützig engagiert haben? Hierzu gibt Eckstein offiziell die folgende Erklärung ab: „Wenn es jetzt gelingt, den Publikumspreis zu gewinnen, können wir mit dem Preisgeld in unserer Region noch mehr gemeinnützige Projekte fördern.“
Donni, donni aber auch! Das wäre fast vergleichbar mit der Aufforderung: Spenden Sie kein Geld für hungernde Kinder in Afrika! Geben Sie kein Geld für die Opfer von Naturkatastrophen in Asien oder für hungernde und todkranke Kinder in armen Ländern und auch keinen Euro an Brot für die Welt, sondern spenden Sie Ihr Geld einzig und allein an die Bürgerstiftung in Ahrensburg, weil das Geld dort am besten aufgehoben ist!
Und die Bürgerstiftung kann dann in unserer Region noch mehr gemeinnützige Projekte fördern wie zum Beispiel die Messe „Aktiv Leben“, die morgen bei Kamux Auto in Ahrensburg stattfindet. Da wollen viele Firmen ihr Geschäft mit der Generation 55plus machen, was Sie dem Anzeigenblatt MARKT auf einer Doppelseite entnehmen können. Und weil die Bürgerstiftung mit dieser Messe so viel Gutes tut – was immer das auch sein könnte – sollte Herr Eckstein dafür doch bitte schön mit 10.000 Euro belohnt werden, damit die Verkaufsmesse auch im kommenden Jahr in Ahrensburg stattfinden kann oder wie oder was?
Und wenn Sie, meine lieben Mitbürger, meinen, dass solch ein Gedanke doch sehr unchristlich ist, dann haben Sie natürlich vollkommen recht. Bei der Messe geht es ja nicht um eine kirchliche Messe oder gar um christliche Nächstenliebe und den Einsatz für arme Menschen, sondern bei „Aktiv Leben“ geht es einzig und allein um Business, und zwar knallhart wie bei jeder anderen Messe auch. Und dazu ist eine Bürgerstiftung ja schließlich da und hat sich den Deutschen Engagementpreis redlich verdient, oder…?
Dass ich mich als Ahrensburger Bürger für diesen Teufels-Stifter aus Ahrensburg fremdschäme, ist eine andere Sache.
Der Preis von 10000 € wäre für die Tafeln in Stormarn besser angelegtes Geld als für die Bürgerstiftung. Wie kommt Eckstein nur dazu, die Bürger aufzurufen, dass sie ausgerechnet für ihn stimmen sollen?