Wie ich bereits berichtet habe, fand gestern Abend in der Stadtbücherei ein Vortragsabend statt. Thema: „S 4 – Fluch oder Segen?“ Verantwortlich für diese Veranstaltung war die „Bürgerinitiative an der Bahnstrecke Hamburg_Lübeck e. V.“ Und was ich von der Dame (= Rechtsanwältin) und den Herren gehört habe, lässt in mir die Hoffnung wachsen, dass die Transitzüge nicht durch Ahrensburg donnern werden sondern die Strecke entlang der Autobahn nehmen werden. Denn das ist nachgewiesenermaßen eine Alternative, die nicht nur besser ist sondern auch machbar.
Leser von Szene Ahrensburg wissen, wie lange ich schon auf dieses drohende Unheil für Ahrensburg hinweise. Karthago, wenn Sie wissen, was ich meine. Und in Ahrensburg diskutierte man in den vergangenen Monaten und Jahren über sechs Meter hohe Lärmschutzwände und über das Polieren von Achsen und Rädern und das Tieferlegen von Gleisen.
Von der Bürgerinitiative wurde das Thema gestern über drei Stunden lang ausgebreitet. Das hätte man durchaus verkürzt und plakativer darbieten können, aber wichtig ist der Content. Und ich habe der Veranstaltung entnommen, dass Naturschutz und Enteignung von Bürgern sehr dicke Brocken sind, die von der Bahn schwerlich geschluckt werden können, zumal Prozesse vor Gericht den Termin bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag verzögern könnten. Die Bürgerinitiative hat sehr deutlich aufgezeigt, dass die Strategen der Bahn ohne Ernsthaftigkeit und ohne Prüfung auf Verträglichkeit ihres Milliarden-Vorhabens gewerkelt haben und jetzt offenbar ziemlich nervös geworden sind, weil ihnen die Felle davonzuschwimmen drohen.
Ich will hier nicht ins Detail gehen, denn wozu hat Martin Hoefling die Veranstaltung live übertragen und nachträglich auf AhrensburgTV abrufbar gemacht?! Klicken Sie sich rein, sehen und hören Sie sich das an und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung!
Die obige Zeichnung von Loriot stammt übrigens aus einem der gestrigen Vorträge. Es ist ein Symbolbild für den Stop der bisherigen Gedanken der Bahn und sollte zu einem Umdenken und neuen Anfang führen.
Alle vorhandenen Stühle in der Stadtbücherei waren besetzt. Unter den Zuhörern sah ich u. a. auch Bürgermeister Michael Sarach mit Gattin sowie die Grünen Stadtverordneten Horst Marzi und Christian Schmidt und den SPD-Fraktionsvorsitzenden Jochen Proske.
Könnte die Stadt Ahrensburg der Bürgerinitiative nicht zur Seite stehen? Zum Beispiel mit juristischem Rat. Oder indem Ahrensburg dagegen klagt, dass das Stadtbild mit hässlichen Wänden zerstört werden soll.
Die Bürgerinitiative hat mit Suzan Goldschmidt – siehe Foto! – eine sehr versierte Rechtsanwältin zur Seite. Das konnte man gestern erkennen bei ihrem Vortrag, in dem sie die rechtlichen Hintergründe erläutert hat.